trollercoaster, (edited )

Und wieder mal wird der Notruf dafür zweckentfremdet, um die Misswirtschaft im restlichen Gesundheitswesen zu kompensieren.

Das ist übrigens Dauerzustand, der ständig zu Kapazitätsproblemen führt. Wenn ihr also mal nen Unfall habt und der Rettungsdienst braucht etwas länger, könnte das daran liegen, dass die gerade damit beschäftigt sind, jemanden ins Krankenhaus zu karren, der genausogut zum Hausarzt hätte gehen können, wenn es noch einen in der Nähe gäbe. Oder ins Altersheim zu rennen, weil dort jemand Feierabend machen will und die Geschäftsleitung die Ablösung eingespart hat.

Macht aber nichts, denn die Krankenhäuser, in die der Rettungsdienst Euch bringen könnte, wenn er denn rechtzeitig käme, wurden ja auch alle eingespart. Also bei Unfall oder schwerer Krankheit besser gleich den Bestatter rufen, das spart unnötig Stress und Wartezeit, und, vor Allem, kommt der auf jeden Fall rechtzeitig.

Takios,
@Takios@discuss.tchncs.de avatar

Die Eigentümer sind offensichtlich nicht in der Lage, so eine Einrichtung zu führen und sollten daher von dieser Verantwortung getrennt werden.

minimalfootprint,

Wir sollten wieder klatschen. Das löst das Problem bestimmt.

trollercoaster, (edited )

Heimleitungen klatschen? Könnte vielleicht sogar helfen.

UESPA_Sputnik,
@UESPA_Sputnik@lemmy.world avatar

Die ganze Geschichte ist absolut irre.

Zur Übergabe in die Nachtschicht konnte sie allerdings nur an zwei Pflegeassistenten übergeben, weil keine weitere ausgebildete und examinierte medizinische Pflegefachkraft anwesend war. […] > Besagte Pflegekraft soll zu jenem Zeitpunkt bereits eine Doppelschicht hinter sich gehabt haben.

Die sind also, selbst wenn sie “vollzählig” sind, zu dritt für 170 Patienten da. Was zur Hölle ist das für ein Personalschlüssel?

Und es ist irgendwie auch bezeichnend, dass es bei den Zuständen in der Pflege nicht andauernd einen politischen Aufschrei gibt. Bei Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe wird ja auch immer über Würde und Menschlichkeit und so weiter gejammert.

vormadikter,

…also wenn ich mir ansehe wie viele Pflegende in den Heimen meiner Region so arbeiten, glaube ich nicht, dass es der “Schlüssel” ist, der das Problem ist.

Die Heime bekommen einfach kein Personal.

Jumi, (edited )

Tja, keiner übernimmt gern viel Verantwortung für einen Hungerlohn

AnAngryAlpaca,

Ok, aber was wenn wir viel Verantwortung, Überstunden und Hungerlohn bieten?

RalfWausE,

Die Lösung: Wehrpflicht und Zivi wieder einführen.

WuergerLarsDietrich,

Hätte halt in diesem Fall absolut kein Unterschied gemacht auch wenn da 10 Zivis gewesen wären. Ein Zivi ist und war halt auch noch nie eine Fachkraft.

door_in_the_face, (edited )

Das Unternehmen redet das Problem auch total klein, “nur geringfügig unterbesetzt”, emails die durch EDV Fehler nicht bei den Zeitarbeitern ankamen, Heimleiter die vergessen haben ihr Diensthandy aufzuladen. Echt unter aller Sau.

JoKi,

Die ganze Geschichte ist absolut irre.

Bei Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe wird ja auch immer über Würde und Menschlichkeit und so weiter gejammert.

Bei den Themen sind das halt nur die Demäntelchen für das eigentliche Interesse - Kontrolle über die Betroffenen.

rbn,

Hier müsste eben (indirekt) der Staat für die Würde mehr Geld ausgeben. Ich denke, zu einem großen Teil haben wir einfach ein großes Budgetproblem in Deutschland. Pflegeheime, Polizei, Krankenhäuser, Bahn, Straßen, Brücken, Umwelt, ärztliche Versorgung auf dem Land, Schulen, soziale Grundsicherung…

Sicher gibt es an vielen Stellen auch Missstände, wie und wofür Gelder verteilt werden aber ich würde sagen, wenn wir alle Probleme angehen möchten, fehlt einfach Geld auf der Einnahmenseite. Fast alles ist chronisch unterfinanziert.

Wir müssten aus meiner Sicht dringend das Steuersystem überarbeiten, sodass in Summe mehr rumkommt. Steuererhöhungen sind aber leider ziemlich unpopulär, weshalb kaum ein Politiker wagt, das in Angriff zu nehmen.

mbirth,

Was überarbeitet werden müsste, ist, dass eine Einrichtung zum Wohle des Volkes - also wo ein Wert an das Volk abgegeben wird - gewinnbringend bzw. zumindest neutral wirtschaften muss.

Blaubarschmann,

Genau. Systematische Privatisierung von gemeinwohlorientierten Institutionen sind ein essentielles Problem und ein wesentlicher Grund für die aktuelle Situation. Die Kosten (und damit auch die Leistungen) wurden massiv heruntergefahren und die Gewinne werden an die Investoren und Eigentümer ausgeschüttet anstatt sie zu re-investieren oder an die Mitarbeiter zu verteilen

anlumo,

Geld ist genug da, soziale Infrastruktur wird nur unter der neoliberalen Politik gezielt kaputtgespart.

rbn,

Da wir keinen Haushaltsüberschuss haben, wird ja aktuell alles Geld was reinkommt, auch irgendwo ausgegeben. Wenn wir im sozialen Bereich vom bestehenden Budget mehr investieren wollen, müssen wir also woanders Einsparungen machen.

Entweder, indem wir diese Themen herunterfahren, wie aktuell bei der Bahn, wo aktuell wieder mal im Gespräch ist, weniger Regionalzüge einzusetzen, um Kosten zu sparen.

Oder wir müssen versuchen, die gleiche Leistung mit weniger Kosten zu erbringen, indem zum Beispiel

  • Korruption bekämpft wird (gut aber sehr schwierig), wie Beraterverträge an Freunde von Entscheidungsträgern oder Unternehmen, die gleichzeitig Regierung und Wirtschaft beraten
  • Prozesse effizienter gestaltet werden durch Digitalisierung o.ä. (grundsätzlich gut, aber erfordert in der Regel große Investitionen am Anfang und führt unter Umständen an anderer Stelle zu Mehrkosten an Arbeitslosengeld/Bedingungsloses Grundeinkommen, wenn Personal eingespart wird)
  • Oder eben Löhne drücken und mehr Arbeit auf weniger Köpfe verteilen. Und damit würden wir die bestehenden Missstände aus der Pflege in andere Bereiche verlagern

Kurzfristig sehe ich aber nur die Möglichkeit, wenn wir als Gesellschaft JETZT investieren wollen, dass wir entweder mehr Staatsschulden aufnehmen oder die Steuer anheben.

trollercoaster,

Da wir keinen Haushaltsüberschuss haben,

Und warum haben wir aktuell keinen Haushaltsüberschuss?

Die Haushaltslage ist politisch genau so gewollt, denn in diesem Land gibt es keine große Partei mehr, die nicht neoliberal und/oder korrupt ist.

anlumo,

Im Gegensatz zur deutschen Regierung sehe ich mehr Staatsschulden als nicht so ein Problem an. Das ganze Konzept ist ja so gestaltet, dass es von alleine weniger wird (durch die Inflation).

rbn,

Ja, ich auch nicht. Wobei ich höhere Steuern einfacher, langfristiger und transparenter finden würde.

froh42, (edited )

Letztes Jahr ist mein Vater krank geworden, nach Wochen im Krankenhaus und 2x künstlichen Koma hatte ich dann ein Gespräch mit den Ärzten was das Ziel der Behandlung wäre.

Um den Preis einer schweren Pflegebedürftigkeit das Leben zu erhalten war es jedenfalls nicht. Der Pflegenotstand ist in die Diskussion eingeflossen.

Ich selbst werde eine Patientenverfügung erstellen, denn wenn ich in so eine Situation komme, möchte ich auch, dass lebenserhaltende Massnahmen wie z. B. eine Dialyse unterbleiben, bevor ich in so ein Heim komme.

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