Medienzeit, Konsolen & Co. Wie macht ihr‘s?

Zunächst ohne aus meinem Leben berichten zu wollen… Wie handhabt ihr den Medienumgang mit euren Sprösslingen? Welche Techniken, Methoden, Rituale, Zeiten, Eingrenzungen, Freiheiten, etc. nutzt ihr (endlich) erfolgreich? Welche haben überhaupt nicht funktioniert? Warum? Wie alt sind eure Nachkömmlinge ungefähr, welche Gerätschaften nutzt oder habt ihr und wie ist allgemein eure Erfahrung und Haltung in dem ganzen Thema?

jeena,
@jeena@jemmy.jeena.net avatar

Ich hab eine kleine Anekdote aus meinem eigenen Leben. Ich bin seit 20 Jahren in einem Chat mit anderen Technologiebegeisterten. Einer von ihnen (er ist auch hier auf feddit, hallo wenn du es liest :D) durfte als Kind keinen Fernseher gucken, die anderen schon, und ich und meine Schwester haben eigentlich ziemlich viel geschaut weil unsere Mutter seit dem ich 11 war oft krank im Krankenhaus war und der Vater mit 3 Kindern und zwei Schicht job ziemlich ausgelastet war.

Der einzige Unterschied den ich festgestellt hab ist dass wenn wir anderen von unseren Kindheidserinnerungen schwärmen und willen wo von die anderen sprechen, kann der eine der keinen Zugang zum Fernseher hatte nicht mitreden. Ansonsten scheint das Fernsehen zumindest in dieser Gruppe wenig Einfluss auf das Erwachsenenleben gehabt zu haben.

Jetzt wo ich selbst Kinder habe stört es mich vor allem wenn wir zeit zusammen verbringen wollen und die Kids die Disziplin nicht haben um vom Gerät loszukommen, also sperrt sich das iPad automatisch nach einer halben Stunde. Das scheint einfacher zu sein als jedes mal aufpassen zu muessen.

WhiteHotaru,

Unsere sind bald 8 und 10 und es gelten folgende mit ihnen vereinbarte Regeln:

  1. An Wochenenden und Feiertagen bekommen Kind 1 und Kind 2 20 Minuten Computerspielzeit.
  2. Die Computerspielzeit kann zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr in Anspruch genommen werden.
  3. Diese Zeit ist nicht auf einen anderen Tag übertragbar.
  4. Die Zeit kann alternativ für Videos genutzt werden.
  5. Wenn Papa oder Mama zum Essen rufen, wird das Spiel zügig beendet und der Computer ausgeschaltet.

Das Problem war, dass gerade der Kleine immer einen riesigen Terror gemacht hat, wenn er das Gerät weglegen musste.

Die Jungs haben zusammen ein Thinkpad T410 mit einem Linux Mint drauf. Dort läuft Supertux, Tuxracer, Hedgewars und Scratch. Jeder hat seinen eigenen Account. Die Zeit wird über Timekeeper Next gesteuert.

Alternativ dürfen sie LEGO Star Wars auf meinem Handy spielen. Als Zeitgeber haben wir hier einen Küchenwecker.

Hörbücher und Bücher sind nicht limitiert. Hörbücher werden noch Oldschool als CD (und teilweise noch Kasette) konsumiert oder auf dem Hörbert oder der Toniebox.

Filme mit der Familie sind von der Zeit ausgenommen. Es gibt auch das eine oder andere Lernvideo oben drauf und die Sendung mit der Maus.

Unter der Woche ist neben der Schule, Sport, Musikunterricht und nachmittäglichen Verabredungen keine Zeit für elektronische Medien.

Wir haben keinen Fernseher, keine Tablets und keine elektronischen Assistenten, wie Echo Dot und Co.

Wenn ich sehe, was bei anderen Familien bereit steht, wundere ich mich manchmal. Mit 10 ein eigenes Handy und Tablet, eigener Echo Dot, teilweise Spielekonsolen im Kinderzimmer.

kilgore,

Wir benutzen meistens ein Stoppuhr beim Ferngucken. Sie muss selber Start drücken bevor es los geht, dann hat sie 30min Zeit. Natürlich gibt es andere Situationen wo sie einen ganzen Film gucken darf (weil sie krank ist, oder wir Eltern brauchen eine längere Pause um was anderes in der Wohnung zu erledigen).

Wir versuchen aber, dass es kein tägliches Ritual ist und gleichen es aus mit anderen aktiveren Beschäftigungen.

thzihdd, (edited )

Ich würde sagen, das ist ständig im Fluss und auch sehr abhängig von unserem eigenen Zustand/Stresslevel. Normaler Alltag mit Kids im Alter von 5 und 8 geht ungefähr so:

Wir haben zwei Tablets, die sowohl von den Kids und von uns Eltern genutzt werden. Jedes Kind hat “sein” Tablet einfach weil das mit den Google Accounts so besser funktioniert. Über die Google Family Link App gibt es ein Zeitfenster, in dem die Dinger frei sind und dann dürfen die Kids eine gewisse Zeit schauen. Haben uns dabei “Alter des Kindes in Stunden pro Woche” zur Orientierung genommen. Manchmal gibt es dann etwas Bonus, weil noch eine Folge zu Ende geschaut werden möchte oder weil es halt ein “Abhängtag” ist.

Zudem gibt es Apps, die im offene Zeitraum immer gehen. Dazu gehört z.B. Antolin für Schulkram, Leselernapps oder eine Zeichenapp.

Da es zudem noch für die Große die Möglichkeit gibt etwas auf der Switch zu spielen, versuchen wir das in Summe etwa im Rahmen zu halten. Neuerdings interessiert sich sich auch für Minecraft im Kreativmodus und darf manchmal an meinem Laptop daddeln (auf Tablet und Co. ist mir zu viel Shopgedöns dabei).

Früher haben wir das mit einer Küchenuhr getimed, aber das wurde irgendwann schwierig mit zwei Kids und gab einfach mehr Streit als den klaren technischen Cut.

Das zweite Kind bekommt auch deutlich früher mehr Medien als das bei der Großen der Fall war. Da hatten wir noch mehr den Deckel drauf, war schlicht einfacher zu kontrollieren.

Ich fand das Buch von Patricia Cammarata ganz hilfreich. dasnuf.de/autorin/

Cacktus,

Bei meinem 3 jährigen: Der darf im Wohnzimmer Fernsehen. Ritaulweise Abends Jan und Henry, gefolgt vom Sandmännchen. Da ist dann immer einer von uns dabei. Am Nachmittag gibt es ab und zu mal Fernseh (aktuell Feuerwehr Sam, das finde ich noch okay.) um Zeit zu überbrücken wenn wir etwas fertig machen wollen. Meistens Haushalt oder Garten aufräumen.

Wir haben ein Tablett im Schlafzimmer wenn er zu früh wach wird nur um das Aufstehen etwas rauszuzögern. Jedoch will er meistens lieber aufstehen statt IPad gucken. Am liebesten würden wir das IPad gegen die tonie Box mit Kopfhörern tauschen,aber da springt er noch nicht drauf an.

Er hat aber tatsächlich ein uraltes nicht mehr funktionsfähiges Handy aus den 90er mit dem er Fotos macht und telefoniert.

jagenau,

Ha, das mit dem Fotos machen ist eine gute Idee!

cron,

Mein 6-Jähriger Sohn macht das auch gerne. Er kann dazu ein altes Smartphone ohne Internet verwenden und läuft dann durch die Wohnung und filmt/fotografiert alles :D

Aarkon,

Mein Großer hat kurz vor seinem dritten Geburtstag meine große Spiegellose in die Finger gekriegt, in die Linse geguckt, den Auslöser festgehalten und ungefähr eine Million Bilder gemacht, ca. die Hälfte davon Selfies. Mag bis heute keins davon löschen, weil’s ja seine ersten eigenen Fotos sind. Macht zufällig generierte Fotorückblicke bisweilen etwas eintönig. :'D

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