Wenn man den genannten Parteien in ähnlichen Fällen folgt, sollte man etwaige Helfer als Schlepper verurteilen und die Leute verrecken lassen, weil man ja Pull-Effekte vermeiden möchte.
Ich habe auf menschlicher Ebene schon Mitleid. Obgleich ich den Superreichen nur wenig Sympathie schenke, muss das ja im Umkehrschluss nicht heißen, dass ich auf jegliches Mitgefühl verzichte.
Möchte mich ja auch nicht auf deren Niveau begeben.
Beim Unglück der Kursk oder bei der verschwundenen Reporterin im selbstgebauten UBoot war auch die Aufmerksamkeit groß. Und da ging es nicht um reiche Schnösel. UBoot-Unglücke ziehen genauso wie Grubenunglücke die Aufmerksamkeit der Leute auf sich.
Auf der Kursk waren keine Touristen zum Vergnügen auf einem offensichtlich auf Hobbyniveau errichteten Gefährt unterwegs. Die sind ihrer Profession nachgegangen, durch menschliches Versagen in Kombination mit diplomatischer Dickköpfigkeit kam es zu einer sich zuspitzenden Katastrophe.
Natürlich ist auch das eine Katastrophe, was hier passiert - aber eben auf dem extrem fahrlässigen Niveau von irgendwelchen bescheuerten, lebensgefährlichen Red Bull-Stuntshows. Und das im Kontext der zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Hunger sind. Da erscheint mir der Vergleich mit der Kursk nicht angemessen.
„Das Tauchboot ist nicht klassifiziert, das heißt, es unterliegt keinem Schiffs-TÜV wie in Deutschland und ist nur von außen zu öffnen. Also ein eiserner Sarg“
Finde es auch makaber, dass ein Massengrab als Touriziel herhalten soll. Wracks zu betauchen ist faszinierend. Aber doch nur solche, wo etwaige Tote geborgen und angemessen bestattet werden konnten.
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