Unterstützt du die Ziele der Letzten Generation? German

Das ist hier zwar schon eine krasse Bubble aber mich interessiert es dennoch: Unterstützt du die Ziele der Letzten Generation? In den Augen vieler, sind die Bürger:innen, die sich z.Z. täglich in Bayern hauptsächlich auf die Straße kleben ein massiver Dorn im Auge und Kritik ist immer angebracht, sowohl zu der Organisation selbst als auch ihrem Vorgehen oder ihren Zielen. Daher eben nochmal meine Frage: Unterstützt du:

  1. 100km/h Tempolimit auf Autobahnen
  2. 9€-Ticket
  3. Gesellschaftsrat Klima

?

viking,
@viking@infosec.pub avatar
  1. Nein
  2. Nein
  3. Klingt vernünftig, solange ein rechtlicher Rahmen geschaffen wird, der ihnen auch entsprechende Kompetenzen erteilt, Maßnahmen konkret umzusetzen. Was in unserem Rechtssystem nicht möglich ist.
trollercoaster, (edited )
  1. Tempolimit 100km/h, ja bitte! Bin selbst auf das Auto angewiesen, und muss das schon alleine deshalb befürworten, weil mir mein eigenes Leben lieb ist. Mehr Verkehrssicherheit und Klimaschutz, was will ich mehr?
  2. Als Landbewohner mit beschissener ÖPNV-Anbindung bin ich gezwungenermaßen maximal Gelegenheitsnutzer, für mich persönlich war deshalb das 9€-Ticket gut. Günstig genug, um es einfach bei der erstbesten Gelegenheit zu kaufen, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, ob sich das jetzt lohnt. Das unsägliche 49€-Ticket mit Abofalle ist für mich nicht zu gebrauchen. Öffentliche Verkehrsmittel heißen nicht umsonst “öffentlich”, die dürfen und müssen gerne zum Nutzen der gesamten Öffentlichkeit subventioniert werden. Eigentlich würde ich hier noch weiter gehen und Tickets im Nahverkehr komplett abschaffen. Finanzierung über eine zweckgebundene, einkommensabhängige Nahverkehrsabgabe. Das wäre sozialverträglich und würde als positiven Nebeneffekt viel unnötigen Aufwand sparen. (Ticketverkauf und -kontrolle fallen im ÖPNV komplett weg)
  3. Schlechter als unser von Lobbyismus und Parteiproporz zerfressenes Berufspolitikertum können zufällig ausgeloste Gesellschaftsräte eigentlich nicht sein.
float,

Amen!

ichbinjasokreativ,

Fahr doch Landstraße

trollercoaster,

Mache ich zum Glück meistens, aber manchmal muss ich auf die Autobahn, und die wird zunehmend zum Irrenhaus. Geringere Geschwindigkeitsdifferenzen würden das massiv entspannen.

Lt_Cdr_Data,

Die Ziele sind gut, aber so selten dämlich wie die Straßenkleber es sind, muss man erst mal sein.

Glaub kaum was anderes hat dem public image vom Klimawandel so sehr geschadet wie die Idioten.

Die geben der Politik und Klimagegnern einen gemeinsamen Angriffspunkt. Durch ihr Negativbeispiel, hüpft jeder der sich vielleicht endlich überzeugen lassen hätte, dass der Klimawandel ernstzunehmen ist, wieder zurück auf die andere Seite vom Zaun (z.b. mein Vater).

Gehören eingesperrt m.m.n.

aaaaaaaaargh,

Dein Vater ist aber nicht jeder. Ad hominem Argument. Ich denke eher, dass wir ohne die (wohl absichtlich kontroversen) Aktionen der LG über gar nichts reden würden.

Lt_Cdr_Data, (edited )

Schwachsinn. Der Klimawandel wird seit Jahren immer mehr zum hot topic. Das einzige das die Clowns bewirken, ist das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Und das Phänomen ist nicht auf meinen Vater begrenzt. Müsste eigentlich jeder vielfach in seinem Umfeld bemerken. Wenn das bei dir nicht der Fall sein sollte (bezweifle ich), lies Youtube Kommentare unter Videos zu der Thematik. Das Einzige das Extremismus bewirken kann, ist weiteren Extremismus auf der anderen Seite zu züchten.

Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass es ne nennenswerte Anzahl an Menschen gibt, die das sehen und sich denken “omg, diese Studenten meinens aber richtig ernst. Vielleicht sollte ich meine Einstellung zu dem Thema noch mal überdenken”… lol

Samsy,

YouTube Kommentare gelten seit Jahren als wichtigste Referenz zum deutschen Gedankengut. Ich lese täglich stundenlang die Meinungen dort.

Was hab ich vergessen? Achso: /s

aaaaaaaaargh,

Schwachsinn. Der Klimawandel wird seit Jahren immer mehr zum hot topic. Das einzige das die Clowns bewirken, ist das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

… und dazu beizutragen, das Thema in der Gesellschaft präsent zu halten. Selbst, wenn du sie als Clowns bezeichnest (was übrigens mehr über dich sagt als über die LG), hat das ja dann trotzdem einen Effekt, richtig?

Müsste eigentlich jeder vielfach in seinem Umfeld bemerken.

Anekdotisches Wissen ist nicht quantifizierbar.

lies Youtube Kommentare unter Videos zu der Thematik

Da kann ich auch gleich WELT Kommentare lesen. Du bist, was du isst… äh… liest.

Das Einzige das Extremismus bewirken kann, ist weiteren Extremismus auf der anderen Seite zu züchten.

Alleine schon, dass du Denunzierungen und Klassifikation als Extremismus anführst, ist schon so hart eingefärbt, dass davon ausgehend doch gar keine sachliche Debatte beginnen könnte.

Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass es ne nennenswerte Anzahl an Menschen gibt, die das sehen und sich denken “omg, diese Studenten meinens aber richtig ernst. Vielleicht sollte ich meine Einstellung zu dem Thema noch mal überdenken”… lol

Meine pansionierte Nachbarin zum Beispiel. Und ich kenne auch gar nicht so wenige andere, die dadurch ihre Haltung zu individueller Mobilität, wie wir sie heute (leider) leben, zumindest überdenken. Aber das ist ja schön und gut, dass wir hier beide Beispiele für und gegen anführen können - bringt nur in der Diskussion beides nichts. Es geht mir hier auch nicht um Zustimmung oder Ablehnung, sondern um den Diskurs und der ist ja da, sonst würden wir beide gar nicht das Vergnügen dieser Unterhaltung genießen dürfen.

aksdb,

Wenn das, was die machen, nicht die friedlichste Art von Widerstand ist, dann weiß ich auch nicht. Wenn sich Leute deswegen so auf den Schlips getreten fühlen, dass sie dann gleich (angeblich) ihre Meinung ins Gegenteil ändern, haben sie nur auf einen Grund dafür gewartet und waren eh nie wirklich überzeugt.

lulztard,

Kategorisch ja.

IljaRogoff,

Ich finde das, was die LG macht richtig, wichtig und sehr mutig. Mir selbst fehlt der Mut dazu, mich auf die Straße zu setzen und mich anfeinden zu lassen. Ob das Tempolimit 100, 120 oder 130 ist wäre mir egal, wichtig nur, daß es kommt. Wenn du auf der Inntal-Autobahn durch Österreich fährst hast du auch ein Limit auf 100. So what? Ist einfach so und Österreich ist immer noch nicht untergegangen. 9€-Ticket fände ich super.

Shunned_Marble4378,

Danke für deine Antwort :)

Wie stehst du zur Kernidee des Gesellschaftsrates?

PS: es gibt auch viele Aufgaben die im Hintergrund erledigt werden, die den ganzen protest erst ermöglichen ;)

neolazy,

Nein zu allem. CO2 Preis/Steuer/Deckelung bitte

claudius,
@claudius@darmstadt.social avatar

@Shunned_Marble4378
Tempolimit ist eine von sehr wenigen Maßnahmen, die wir sofort und ohne großen Aufwand machen könnten. Es gibt viele Argumente für ein Tempolimit, aber eigentlich nur "Egoismus" dagegen.

Das 9€ Ticket war günstig und vor allem einfach. Kein Abo. Kein Digitalzwang. Einfach kaufen und einen Monat lang fahren. Das muss wieder her. So günstig wie möglich. Nein, das muss sich nicht selbst tragen.

Gesellschaftsrat halte ich für eine interessante Idee. Sollten wir mal machen.

aaaaaaaaargh,

Fun fact: ich bin letztens durch Belgien, Niederlande und Frankreich gefahren, drei Länder mit Autobahnlimits. In keinem Land kam ich aufgrund der Baustellen und Staus so schlecht voran wie in Deutschland. Ich bin nicht unbedingt für Tempo 100, aber 120-130 sollte doch wohl drin sein und würde auch den Verkehrsfluss verbessern.

coffeeauntie,
  1. Jupp
  2. Jupp
  3. Kann nicht schaden.

Insgesamt halte ich die Ziele der LG für sehr moderat, was bemerkenswert ist in Anbetracht der Radikalität ihrer Methoden.

Bibez,

Was ist daran bemerkenswert? Nicht einmal diese Kleinigkeiten bekommen wir umgesetzt.

coffeeauntie,

Ich meine, dass das vernünftige, konstruktive, etwas prosaische Vorschläge sind, die, wie du richtig sagst nicht weit genug führen. Das klingt für mich eher nach Parlamentsausschuss als nach APO. Diesen Disconnect zwischen Forderungen und Methodik finde ich Bemerkenswert.

SitD,

ich finde es zudem nichtmal radikal… RAF war radikal. LG versucht einfach nicht komplett ignoriert zu werden wie freitags for future… schon dumm dass kinder nicht mit einem Mitarbeiter ausweis von Shell oder BP geboren werden, sonst würden die wahrscheinlich als Menschen betrachtet werden müssen

coffeeauntie,

Was radikal bedeutet ist natürlich sehr subjektiv. Terrorismus wie der der RAF erfüllt natürlich diese Definition, ist aber nicht der Maßstab, den ich vor Augen hatte. Ich finde es schon radikal, das LG bei den Verkehrblockaden ihr Leben auf Spiel setzen, riskieren, in Präventivhaft genommen zu werden (Bayern wieder mal!), oder sogar zu Gefängnisstrafen verurteilt zu werden.

taladar,

Ich würde das dann vielleicht anders formulieren. Die Gegner der LG agieren oft radikal. Die Methoden der LG sind eigentlich nicht radikal.

Toe,

Stimmt, es ist eine stark ausgeprägte Bubble.

Zu den genannten Zielen der LG:

  1. Ich bewege mich immer seltener auf Autobahnen, daher könnte mir die Einschränkung auf 100km/h nahezu egal sein. 100km/h finde ich beim aktuellen Stand der Technik definitiv zu langsam. Könnte mich mit 140 oder 160 sicher anfreunden. Meine Erwartung wäre jedoch, dass andere Anforderungen oder Vorschriften angepasst würden. Geringere Anforderungen in der Theoretischen Prüfung u. Pflichtstunden beim Führerschein und Aufhebung des Rechtsfahrgebot inkl. Rechtsübetholtverbot. Nur um ein paar Möglichkeiten zu nennen. Wenn ich mit 150-170km/h auf der Autobahn unterwegs bin, zähle ich zu den schnelleren Fahrzeugen. Die paar Spinner mit 200km/h oder mehr stellen auf den von mir befahrene Abschnitten keinesfalls die Masse. (Sind meist keine Nebenstrecken.) Grundsätzlich fände ich anstatt der Tempobeschränkung eine starke, spürbare Preiserhöhung auf verbrauchte Energie für private bzw. Freizeit-Mobilität für besser. Das würde unnötige motorisierte Fahrten jeglicher Art reduzieren und den Zweck von Autobahnen, Personen oder Güter schneller von A nach B zu transportieren, nicht entgegen wirken. Die Reduktion von unnötigen Fahrten halte ich für ein wichtigeres Ziel.
  2. Der größte Nutzen eines 9,- bis x€-Ticket ist IMO der Pauschalpreis, ohne sich regelmäßig mit Unterschied. Tarifsystemen pro Fahrt auseinandersetzen zu müssen. Bei Für Pendler ist es pure Subvention. Den größten Nachteil dieses subventionierten Pauschaltickets sehe ich darin, dass es keinen Anreiz bietet unnötige Fahrten zu unterlassen.

Meine Erwartung an den ÖPVN wäre jedoch, dass dieser sich mittelfristig aus Ticketpreisen selbst tragen kann. Denn eine Umverteilung wirkt nur so lange, wie es größere Unterschiede gibt. Gerne können wir die unter Punkt1 erwähnte Preiserhöhung im Individualverkehr für eine Subvention nutzen. Werden die Einnahmen hierdurch jedoch geringer, müssten die Mittel über die Ticketpreisen ausgeglichen werden. Andernfalls leidet die Qualität. Das endet im aktuellen ÖPVN-Konzept zwangsläufig in höheren Preisen als beim Individualverkehr. (längere Strecke, aktuell noch Leerfahrten und zusätzliche Verwaltung) IMO ist der reine Anstieg der Nutzung des ÖPVN durch das 49,- Ticket noch kein Erfolg, sofern wir uns nun alle 2 Jahre über dessen Finanzierung streiten werden. (oder “Hochverdiener” /“Vermögende” jährlich neu definieren werden. ) Den größten Nachteil dieses subventionierten Pauschaltickets sehe ich darin, dass es keinen Anreiz bietet unnötige Fahrten zu unterlassen. Eine Pauschale pro Fahrt und Linie wäre besser.

  1. Zum Gesellschaftsrat stehe ich relativ neutral, sofern dessen Einführung durch mit einer Reduzierung der Anzahl von Abgeordneten einhergeht. Denn ich sehe es als klare Aufgabe der Abgeordneten ihren Wahlkreis und alle Bürger dort zu vertreten. Leider neigen wir dazu Probleme durch ein Hinzufügen von etwas zu lösen. Eine bessere Representation des Volkes oder besseres Fachwissen, wird ein Gesellschaftsrat nicht zwingend mitbringen.

Die Methoden der LG halte ich eher für falsch. Würden die Aktionen als angemeldete Demos laufen sähe ich kein Problem.

FFF war IMO bisher erfolgreicher. Sie haben es geschafft, das Thema “Klimawandel” in der Politik zum Wahlthema zumachen. Das würde mit friedlichen Mitteln ohne andere zu stören erreicht. Die LG setzt auf Provokation und gesellschaftliche Spaltung. Sie trifft Menschen, die in ihrer aktuellen Position zum Teil keine andere Chance und genauso wenig direkten Einfluß auf die aktuellen Entscheidungen haben. Ich unterstelle in vielen der Aktionen gezielt Unfriede erreichen zu wollen, um diesen als Druckmittel einzusetzen. Das wird einen verärgerten Kraftfahrer, wahrscheinlich eher zur Wählerschaft der falschen Partei bringen. Zum Glück trifft das nicht für alle Aktionen der LG zu.

EddyBot,

Meine Erwartung an den ÖPVN wäre jedoch, dass dieser sich mittelfristig aus Ticketpreisen selbst tragen kann

ÖPNV ist immer subventioniert, übrigens genauso wie Autobahnen die nicht mal ansatzweise durch LKW-Maut und PKW Steuern sich selbst tragen können

Die Frage ist wie viel die Politik bereit ist zu subventionieren, beim einen jedenfalls mehr

Toe,

Bis auf den Schienenverkehr teilt sich der ÖPVN die Verkehrswege mit die Verkehrswege mit dem restlichen Verkehr. Teilweise auch Autobahnen, gegen eine Gebühr spricht hier wenig. (Ausser der Frust über die Unfähigkeit eines Projekts zu dessen Einführung. Und die Angst anderer dies nochmal anzugehen.)

Aus welchem Grund sollten sich Busse u. Sammel-Taxis nicht selbst tragen können? Bis auf Leerfahrten oder unbesetzte Plätze sollten die Kosten pro Passagier niedriger sein. Ich nehme an, dass Leerfahrten u. unbesetzt Plätze auch nicht in der Zielsetzung von Umwelt und Klima-Aktivisten enthalten sind. Im Fall einer Trennung von Schienennetz und Bahn dürfte dies auch für den Schienenverkehr anwendbar sein. (Parkraum sollte übrigens auch Privatsache und selbst zu finanzieren sein. Dahinter steht die Annahme, dass bei teurerem dicht bebauten Raum meist ein besser ausgebauten ÖPVN besteht.)

akarossa,
  1. ja, auch wenn es mir weh tut (ohne tempolimit bin ich in unter 4h bei meinen eltern), aber bitte dann auch ein privatjetverbot. habe das gefühl, die verstecken sich schön hinter der tempolimitdebatte und werden leicht vergessen.
  2. gerne auch kostenlos
  3. das finde ich schwierig, da:

ich kann mir vorstellen, dass populisten ein leichtes spiel im gesellschaftsrat haben würden. abgesehen davon glaube ich nicht, das normale bürger genug ahnung von den meisten themen haben. ja, sie von experten beraten zu lassen ist ein guter ansatz, aber: so wie ich das konzept verstehe heißt das, normale menschen werden “aus ihrem leben gerissen” um eben diesem rat beizuwohnen, sollen sich kurzfristig mit schwierigen themen intensiv befassen und dann anschließend bindende entscheidungen fällen. und dann wieder zurück in den normalen alltag? es tut mir leid; aber das traue ich den meisten menschen nicht zu.

was dann? ich mag das konzept bürgerrat, aber halt nicht so. wie wäre es, 50/50 zu machen? wir haben einerseits die normal gewählten politiker, die definitiv mehr eingeschränkt werden müssen (kein lobbyismus, politiker wie scheuer müssen richtige konsequenzen spüren usw) und auf der anderen seite den bürgerrat. in der variante würde ich den bürgerrat aber eben auch länger verpflichten, also z.b. bei jeder wahl wird auch ein neuer bürgerrat gelost. vlt wäre es auch sinnvoll, wenn man die möglichkeit gibt, sich zu enthalten. da is es natürlich wichtig, das ersteinmal alle im lostopf sind, und nicht andersrum.

entschieden wird dann gemeinsam, eine politikerstimme ist so viel wert wie eine bürgerratstimme. ziel ist es, populisten das leben schwer zu machen, und dafür zu sorgen, dass wir nicht mit pech einen unfähigen bürgerrat losen der nur probleme macht. so haben wir einerseits leute aus der mitte der gesellschaft, und leute die sich wirklich beruflich lange zeit mit politik (vor allem internationaler) auseinandersetzen. zusammen kann man dann, denke ich, die sinnvollsten lösungen erarbeiten. vorraussetzung sind dafür natürlich wirklich politiker, die ernsthaft die interessen der wähler vertreten.

dazu noch eine frage: wäre das konzept bürgerrat, so wie du es dir vorstellst, ein einziger rat auf bundesebene, oder gibt es dann auch bürgerrat für landes- und kommunalebenen? denn gerade auf kommunalebene kann man gewählte politiker mmn wirklich weglassen, da ist ein rat viel sinnvoller.

klisklas,

abgesehen davon glaube ich nicht, das normale bürger genug ahnung von den meisten themen haben

Den Punkt würde ich gerne aufgreifen, da es mir so vorkommt als haben das auch viele Politiker nicht. Ich bin Internist und habe in meinem Alltag viel mit Infektionserkrankungen zu tun. Das Unwissen und die Beratungsresistenz, die während der Covid Pandemie den Alltag und die Politik bestimmt hat, waren erschreckend. Auf Grund zahlreicher Fehlannahmen und Stimmungen (teilweise ausgelöst durch Leitartikel oder tweets von einzelnen Leuten, die null Plan hatten) in der Gesellschaft wurde Politik gemacht. Kann sein, dass das immer so ist, nur das eine Mal war ich halt selbst der Experte und es ist mir aufgefallen.

Ähnliches gilt glaube ich auch für das Klima (Zusammenhänge in Ökosystem, Irreveraibiliät der Veränderungen in diesen, Ausmaß der Folgen des Klimas) und Finanz/Wirtschaftspolitik (Schuldenbremse, woher kommt staatliches Geld, Industriepolitk) und weiteren Politikfelden.

Versuche mit Burgerräten haben glaube ich gezeigt, dass sich die Leute gut von Experten beraten lassen, vielleicht auch da sie nicht weitere Eisen im Feuer haben (Aufsichtsratposten nach der Politik, wirtschaftliche Partikularinteressen im eigenen Wahlkreis etc) und so vielleicht sogar objektiver entscheiden können.

c64, (edited )
A2PKXG,

Statt einem Tempolimit können wir auch eine Obergrenze für Duschwassertemperatur und eine Obergrenze für privat bewohnte Quadratmeter einführen.

Ich finde, eine CO2 Steuer kann und wird alles richten, man muss sie nur einführen.

TheWheelMustGoOn,

Stimmt wenn bspw. VW aufgrund einer CO2 Steuer in Probleme geraten würde, würde die Bundesregierung sie einfach pleite gehen lassen und nicht einfach rauskaufen…

Das ist einfach das Problem an einer CO2 Steuer, sie kann einfach zu leicht umgangen werden durch die großen Player…

A2PKXG,

Die Steuer würde wie die Mehrwertsteuer nur für den inländischen Markt gelten. 90% vom Absatz VWs wären also gar nicht betroffen.

Dazu kommt, dass der CO2 Ausstoß der Herstellung eines Autos im Verhältnis zum Verkaufspreis und zu späteren Emmisionen in der Nutzung gar nicht besonders groß ist. Ich sehe also Autohersteller nicht durch eine CO2 Steuer bedroht, eher durch Konkurrenz.

Ich weiss nicht, wie du die Steuer gestalten würdest, aber so wie ich sie mir vorstelle, wird sie eben nicht umgangen.

TheWheelMustGoOn,

Also mag sein dass VW das falsche Beispiel ist. Und ich bin auch absolut dafür dass sie eingeführt wird. In der Schweiz funktioniert sie ja auch schon relativ gut, auch wenn dort natürlich wenig CO2 Intensive Unternehmen angesiedelt sind. Nur ist eben REIN auf CO2 Steuer setzen aus meiner Sicht gefährlich, da in Krisenzeiten halt mal schnell gesagt werden kann “ach gilt jetzt nicht mehr”. Die MwSt. wurde in Corona ja auch einfach hin und her geschoben. Und dann hat man eben weder Regulierungen durch echte Gesetze noch Regulierungen über den Preis. Aber wir brauchen beides. Noch dazu ist es eben das gesamte System noch nicht weit genug ausgebaut, wir wissen einfach noch nicht über alle Produkte aus dem Ausland wie viel CO2 dort entstanden ist. Damit kann eine CO2 Steuer auch schnell dazu führen, dass manche Prozesse einfach verlagert werden und damit sogar im Worst case mehr Co2 verursachen

A2PKXG,

Gesellschaftsrat? Ist das der neue Bauernrat für Arbeitslose?

huusmuus, (edited )

Kann mir nicht vorstellen, dass das “die Ziele” sind, nach deren erreichen sich die LG entspannt zurücklehnt, in dem Wissen, erfolgreich für ihre Sache gekämpft zu haben. So wie ich das sehe sind das lediglich einfach zu realisierende, plakative Proxies ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Zu den Detailfragen:

  • aus Verkehrssicherheitsgesichtspunkten fände ich Tempolimits von 100-140 je nach Verkehrssituation angemessen. Aus Klimagesichtspunkten ist mir das persönlich egal. Unbeschränktes Tempo ist einfach nicht mehr zeitgemäß finde ich.
  • 9€-Ticket war richtig gut, und ich glaube ein verstetigtes Angebot dieser Art schafft nachhaltig Nachfrage für nachhaltigen Personentransport und schafft auch die Grundlage für mehr multimodale Routenplanung, wie z.B. Park-and-Ride. Volle Unterstützung.
  • Klimarat? Klingt gut. Denke aber das Problem aktuell ist populistische Hetze gegen alles was irgendwie an Klimaschutz erinnert. Das würde man damit vermutlich nicht in den Griff kriegen.

Ich würde mir von der Klimapolitik eher einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien fordern, einen massiven Anreiz zu Energieeffizienz und gleichzeitig einen glaubhaften Ausgleich für die sozialen Härten. Dazu eine klare Kommunikation der Optionen in der Wagschale: Investitionen von heute sichern die Lebensgrundlage von morgen. Die Kosten die eine Business as Usual Strategie morgen verursacht, sind wie Staatsverschuldung, nur schlimmer (und offenbar ohne Schuldenbremse). Und vermutlich mehr staatliches Engagement, wenn die marktwirtschaftlichen Akteure auf Anreize nicht reagieren. Der Staat muss hier liefern, und wenn der Gaul mit der Karotte vor der Nase nicht in die richtige Richtung rennt, muss man vielleicht absteigen und selber gehen.

j0h4nn3s,

Nein.

Tempolimit sehe ich keinen Sinn dahinter. Ich finde aktuell funktioniert es gut. Wenn das Tempolimit an einer bestimmten Stelle oder zu einer bestimmten Zeit nötig ist, gibt es das jetzt ja schon mit abschnittsweisem Tempolimit oder dynamischen Tempolimit. Schnell fahren macht Spas und wenn die Straßen frei sind kommt man auch schneller an. Ich denke es ist nicht gefährlicher. Die meisten tödlichen Unfälle passieren auf Landstraßen. Ich denke außerdem dass die meisten Unfälle passieren wenn jemand den Umständen unangebracht fährt oder die Umstände nicht richtig einschätzen kann. Wenn ich bei meiner Oma im Auto sitze habe ich zum Beispiel Angst. Und es gibt jetzt auch Menschen die mit 100 in der Stadt fahren und Unfälle verursachen. Die wird es auch genauso auf Autobahnen geben wenn es dort ein Limit gibt. Bezüglich dem Punkt Emissionen regelt sich das Thema doch selber immer mehr mit e Autos. Apropos e Autos, damit fährt man auf der Autobahn sowieso automatisch langsamer weil dann die Reichweite deutlich höher wird.

War schon eine coole Sache, aber die Bahnen waren überfüllt und die Pünktlichkeit wurde dadurch auch nicht besser. Ich finde man sollte das Geld anders investieren um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. 49 Euro ist völlig im Rahmen. Man kann ja darüber nachdenken für sozial schwächere Vergünstigungen anzubieten oder Arbeitgeber zu verpflichten ein solches Ticket zu übernehmen.

Wenn ich mich in der Gesellschaft umschaue glaube ich es ist keine gute Idee „normalen“ menschen mehr Mitspracherecht zu geben (impfen = Mikrochip, afd, etc). Das aktuelle politische system ist nicht gut aber glaube nicht dass ein Gesellschaftsrat es besser machen würde.

Die Methoden der lg finde ich nicht gut. Was ich vorallem nicht verstehen kann sind die Menschen die sich wundern dass man den Aktionen mit Gewalt entgegnet. Straßen zu sperren ist auch eine Art der Gewalt. Meiner Meinung nach sollte man sich immer im Rahmen des Gesetzes bewegen. Meiner Meinung nach sollte wir als Gesellschaft nicht Luxus und Komfort aufgeben müssen um die Welt zu retten. Unser Ziel sollte es sein Luxus für alle Menschen zu ermöglichen und gleichzeitig den Klimawandel zu stoppen. Meiner Meinung gibt es viel größere Baustellen gegen den Klimawandel (mehr erneuerbare, keine Kohle) als ein Tempolimit oder durch billige Preise die Züge vollzustopfen. Dann lieber die Steuern für reiche erhöhen und mit dem Geld was machen.

glasgitarrewelt,

Ich stimme dir in keinem Punkt zu, upvote aber trotzdem, weil es in dieser Bubble ein kontroverser Standpunkt ist und du deine Meinung begründet hast.

j0h4nn3s,

Ich fühle mich hier ehrlich gesagt ein bisschen verloren… Auf Reddit war ich nur ein stiller Mitleser aber habe meine Meinung immer gut vertreten gefunden. Dann bin ich zu Lemmy gewechselt weil ich es unfair fand wie die Community bezüglich third party apps behandelt wurde, aber hier ist gefühlt nur eine politische Richtung vertreten und dann auch noch eine extreme. Wäre doch schön wenn hier die politische Landschaft auch besser vertreten wäre…

glasgitarrewelt,

Dann ist es um so besser, dass du hier bist und deine Meinung zur Diskussion stellst, Lemmy wird dadurch vielfältiger und besser.

Goodman,

Dann finde ich es immerhin cool das du hier auf lemmy postest.

Killing_Spark,

Erstmal: Cool dass du dich hier gegen den Mainstream stellst. Auf ein paar Punkte will ich aber eingehen:

Bezüglich dem Punkt Emissionen regelt sich das Thema doch selber immer mehr mit e Autos.

Ja, aber: Zu langsam. Wenn man sich anschaut mit welchen Anteilen E-Autos zugelassen werden werden wir noch sehr sehr lange Verbrenner rumfahren haben. Und deren Austöße müssen wir eben verringern.

Apropos e Autos, damit fährt man auf der Autobahn sowieso automatisch langsamer weil dann die Reichweite deutlich höher wird.

Das gilt doch für Verbrenner genauso oder nicht? Wenn jemand mit seinem E-Auto 30km pendelt dann ist ihm die Reichweite halt schnurz. Und auch Strom sollten wir möglichst nicht verschwenden, zumindest solange er nicht 100% Grün ist.

Wenn ich mich in der Gesellschaft umschaue glaube ich es ist keine gute Idee „normalen“ menschen mehr Mitspracherecht zu geben (impfen = Mikrochip, afd, etc). Das aktuelle politische system ist nicht gut aber glaube nicht dass ein Gesellschaftsrat es besser machen würde.

Ich glaube du überschätzt wie weit diese verqueren Meinungen verbreitet sind. Ja das ist inzwischen ein signifikanter Anteil, aber der Gesellschaftsrat ist repäsentativ ausgewählt, so dass die keinen großen Einfluss haben würden. (Sidenote: Vielleicht unterschätze ich das ganze auch, ich hab dazu leider keine Fakten…)

Meiner Meinung nach sollte man sich immer im Rahmen des Gesetzes bewegen.

Sag das mal der Bundesregierung, insbesondere Verkehrs- und Bauministerium weigern sich sinnvolle Sofortprogramme vorzulegen obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet wären. Ich finde da kann man legitimer Weise mit friedlichem zivilem Ungehorsam reagieren.

Unser Ziel sollte es sein Luxus für alle Menschen zu ermöglichen und gleichzeitig den Klimawandel zu stoppen.

ich glaube da würde dir jeder Zustimmen. Niemand hat Bock auf Einschränkungen. Es sieht aber leider so aus als müssten wir zurückstecken wenn wir die Klimaziele wirklich erreichen wollen. Meiner Meinung nach sollte der Luxus hinter den Klimaschutz zurück treten (soweit notwendig um das erklärte Ziel deutlich unter 2° zu erreichen) und nicht andersrum. Denn wenn wir das Ziel nicht erreichen wird die Welt deutlich ungemütlicher als sie jetzt ist und auch das wird mit Luxuseinbußen kommen.

Meiner Meinung gibt es viel größere Baustellen gegen den Klimawandel (mehr erneuerbare, keine Kohle) als ein Tempolimit oder durch billige Preise die Züge vollzustopfen.

“Why not both”? Wir können doch diese einfachen Maßnahmen umsetzen während wir an den schwierigen arbeiten. Andersrum wird nämlich jeder auf dieses Versäumnis zeigen wenns zur Sache geht. “Warum sollten wir XXX umsetzen wenn wir nicht mal ein Tempolimit haben? Damit könnte man einen ähnlichen Effekt erreichen aber viel einfacher!” Dann stehst du vor der gleichen Diskussion wie heute nur ein paar Jahre später und der Zeitdruck ist auf einmal viel größer.

Dann lieber die Steuern für reiche erhöhen und mit dem Geld was machen.

Hier aber volle Zustimmung! Mehr Umverteilung würde dem Land gut tun.

  • All
  • Subscribed
  • Moderated
  • Favorites
  • dach@feddit.de
  • DreamBathrooms
  • ngwrru68w68
  • modclub
  • magazineikmin
  • thenastyranch
  • rosin
  • khanakhh
  • InstantRegret
  • Youngstown
  • slotface
  • Durango
  • kavyap
  • mdbf
  • GTA5RPClips
  • JUstTest
  • tacticalgear
  • normalnudes
  • tester
  • osvaldo12
  • everett
  • cubers
  • ethstaker
  • anitta
  • provamag3
  • Leos
  • cisconetworking
  • megavids
  • lostlight
  • All magazines