@rahmstorf Die Menschen sind für Klimaschutz aber sobald es durch konkrete Maßnahmen auch nur gefühlt unbequem werden könnte sind sie dagegen. Hier sehe ich ein ganz großes Problem, das politisch auch nicht zu lösen ist.
@rahmstorf neuer IPCC Chef Jim skea: bei 1,5 Grad Erwärmung geht die Welt nicht unter. Ich frage mich, wer hat das denn behauptet? Bei überschreiten der 1.5 Grad Steigt die Wahrscheinlichkeit kipppunkte zu überschreiten und zudem ist die Welt auf einem Pfad Richtung 2,5 bis 3 Grad, wenn alle angekündigten Maßnahmen umgesetzt werden. Wenn das kein Grund zu verzweifeln ist, dann weiß ich auch nicht.
@rahmstorf Ich folge dir schon länger, auch auf Twitter, doch ich rätsele noch immer, warum Klimaforscher noch die Hoffnung haben, dass bei derzeit 420ppm CO2 die globale Erwärmung auf 1,5°C oder zumindest 2°C begrenzt werden könnte, wenn vor gut 4 Mio Jahren (bei 400ppm) es doch über 3°C war. Wie funktioniert diese Begrenzung?
@Ulan_KA History: wir kommen jetzt aus einem Eiszeitalter mit großen Kontinentaleismassen, die das Klima kühlen. Vor 4 mio Jahren kam die Erde von einem noch wärmeren Klima her, mit sehr wenig Eis. Temperatur eher 2-3 Grad über Vorindustriell, CO2-Werte auch jenseits der Reichweite der Eisbohrkerne recht unsicher. Außerdem ist CO2 in der Luft heute nicht im Gleichgewicht; wird bei Nullemissionen noch spürbar wieder sinken.
@rahmstorf Danke. Es gibt bei den Diskussionen zu viele Spekulationen, die nicht angeben, welche Datenbasis die benutzen. Für einen interessierten Laien ist es nicht zu überbliocken, aber man sieht, dass die negativen Vorhersagen der letzten 20 Jahre in der Regel früher eintreffen oder heftiger ausfallen als es die Ansagen in Publikationen erwarten ließ.
@Ulan_KA Anders gesagt: das „constant concentration commitment“ (also bei 400 ppm) ist noch deutlich wärmer als jetzt; das „zero emissions commitment“ nicht.
@rahmstorf In Bayern, vor allem #Söder und #Aiwanger betonen die Schönheit der Landschaft und die Liebe zur Heimat, während gleichzeitig Vorstöße im Bereich Umweltschutz und Energiethemen der EU und der Grünen kritisiert werden. Diese ablehnende Haltung birgt das Risiko einer unsicheren Zukunft für die schöne Heimat Bayerns, sowohl in Bezug auf den Klimaschutz als auch auf die Wirtschaft.
@rahmstorf
Ich finde man sieht den politischen Willen schon, nur nicht die Fähigkeit der Gesellschaft zu disruptiven Veränderungen, die es jetzt bräuchte. In der Hinsicht ist unsere Gesellschaftsform so wenig anpassungsfähig wie die biologische Artenvielfalt und könnte den selben Weg nehmen.
@rahmstorf Der "politische" Wille ist nur die Spitze des Eisbergs und in gewisser Weise sogar vernachlässigbar.
Es gibt keinen Willen im Volk, der Bevölkerung, den Wählern ... wie immer man das nennt!
Über 60% der Deutschen beharren auf den Status Quo - was sich auch in deren "politischem Willen" - respektive Wahlverhalten - äußert. Dieses Beharren führt unabwendbar in die Katastrophe.
Und ich sehe nicht, wie man das (in DE) noch aufhalten könnte ...
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