Ich bin auf Arbeit ja nicht nur Full Stack #Webdev, sondern auch Teamlead. Eine meiner Aufgaben (die ich mir selbst gegeben habe) ist, meinem Team teils die Fundamentals von Dingen zu erklären.
Einfach weil heutzutage (Durch Bootcamps, Tutorials und sonst was) viele in den Beruf gehen und direkt mit #Sass, #Symfony / #Laravel, #Vue / #React etc. anfangen. Ohne #CSS, #PHP, #HTML und #JavaScript im Kern richtig kennenzulernen.
Und jedes Mal, wenn ich eine solche Session hinter mir habe, fühle ich mich einfach gut. Meist egal wie es mir vorher ging, danach ist einfach eine positive Grundstimmung in mir.
Wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr habe, selbst beruflich als Webdev zu arbeiten, werde ich definitiv versuchen irgendwo als Lehrkraft reinzukommen. Ich kann mir echt vorstellen, dass das etwas ist, mit dem ich glücklich und alt werden könnte.
@funbaker Klassische Berufsausbildungen gibt es in dem Bereich kaum. Es gibt technisch gesehen den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Aber welche Sprache du da lernst ist komplett frei.
Der Begriff "Webentwickler" ist auch einfach viel zu weit gefasst, um hier eine saubere Ausbildung zu haben. Was lernt man da? Frontend? Backend? Full Stack?
Und wenn eines davon gewählt ist, welcher Stack? Frontend ist easy. HTML, CSS, JS. Aber Backend? Das kann so viel sein. ASP, PHP, Ruby, Node.js etc.
Datenbanken? MySQL, ProstgreSQL, Mongo DB, Cockroach DB, GraphQL, SQLite etc.
Das Problem ist, dass das Feld sehr weit gefasst ist. Und die ganzen Bootcamps und Tutorials heutzutage umgehen diese Komplexität, indem sie »JS EVERYWHERE« schreien und damit eigentlich nur React meinen.
Der Bedarf an guten Webentwickler:innen ist so groß, dass der Markt überschwemmt ist mit Menschen die kaum wissen, wie sie ihre IDE bedienen sollen. Wenn sie überhaupt wissen was eine IDE ist. Oder Git. Oder ein Ticket. Oder Struktur.
Stichwort Struktur: Es gibt keine echte Struktur in diesem Segment. Und das beantwortet dann im Endeffekt auch deine Frage.
Keine Struktur ⇒ Keine Ausbidung ⇒ Keine Struktur.
@funbaker Aber das ist halt auch ziemlich exakt wo ich gerne ansetzen würde. Ich würde gerne irgendwo lehren, wo der ganze Kram eine Bedeutung hat. Aber sowas findet man heutzutage leider auch kaum.
Ich könnte bei einem Bootcamp anfangen und den Leuten erzählen, dass React ganz cool ist und wenn sie wissen, wie man npm init schreibt, dann können sie 80k im Jahr verdienen. Aber das ist nicht mein Anspruch, wenn ich etwas lehre.
@kaiserkiwi Gut, dass die Ausbildungsberufe hierzulande recht generisch sind was die unterschiedlichen Sprachen/Technologien angeht hab ich mir fast schon gedacht, aber dass absolute Grundlagen wie git / IDE's / etc. nicht enthalten sind, das ist nochmal was anderes.
@kaiserkiwi Natürlich hilft es, den Leuten diese Dinge wenigstens nachträglich beizubringen. Wie soll man Probleme wirklich lösen können, wenn man nicht versteht, wie etwas funktioniert.
@funbaker Jop. Ich hatte schon Situationen, in denen sich neue Kollegen über Vue lustig gemacht haben, weil die super viel von React kopiert haben. 100% der Funktionen waren einfach Vanilla JavaScipt. 🙄
Aber auch generell die Fähigkeit Probleme zu lösen oder Tickets zu erledigen. Heute hatte ich alleine wieder eine Situation, wo das Verständnis davon fehlte, wie genau Checkboxen in HTML arbeiten und wie man die Auswahl von allen Checkboxen in Vue verfügbar macht. Das sind nicht nur Vue Basics sondern auch HTML Fundamentals. Und der arbeitet hier schon seit über einem Jahr. Aber er kam eben noch nicht damit in Berührung…
Ist halt insbesondere ein Problem bei Leuten, die das Ganze nur beruflich machen, aber kein privates Interesse daran haben. Dann kann eben nur während der Arbeitszeit gelernt werden. Ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht und bin da in einer anderen Position. Auch weil ich das Ganze halt lernen "musste". Es gab solche Frameworks 2006 noch gar nicht. Da waren wir froh um jQuery. :D
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