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Tagsüber bin ich Journalistin, selbstständige Expertin für digitale Barrierefreiheit und Software-Entwicklerin. Nachts aktivistisch aktiv und Träumerin. Immer blind und neurodivergent. 🏳️‍🌈

Spezi-Lover, Curry-Connaisseur, Hundegöttin. Vielleicht ein bisschen zu süchtig nach Minecraft und Avatar.

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Ich wollte heute zum eigentlich einen Artikel veröffentlichen, der hier seit Wochen unfertig herumliegt, aber weil ich krank bin, kam ich leider nicht dazu. Das TL;DR möchte ich euch trotzdem geben:

Die DIGIAccess GmbH, eine Firma, die automatisierte und KI-gestützte digitale verspricht, hat mindestens ein Jahr lang und teilweise vollkommen grundlos und ohne Recht die Logos von Bundes- und Landesministerien genutzt, um sich selbst zu vermarkten.🧵

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Heute am 16. Mai ist der Global Accessibility Awareness Day , bei dem auf die Notwendigkeit von digitaler hingewiesen werden soll. Und ganz ganz viele große Firmen machen da mit.

Leider existiert heute auch extrem viel Inspiration Exploitation von Menschen mit Behinderung, und auch eine Menge Tokenismus. Schade, dass dieser eigentlich nützliche Tag einmal mehr kapitalistisch vereinnahmt wurde. Bitte achtet besonders darauf, welche Inhalte ihr zum wie teilt.

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OpenAI hat gestern sein neues KI-Modell "GPT-4o" vorgestellt.

Das "o" steht dabei für "omni" - das Modell soll nun alle Modalitäten beherrschen, also Text, Ton und Sehen.

Aus meiner Sicht ist das der letzte große Schritt, den LLMs machen mussten, um für viele Menschen sinnvoll als Assistenz funktionieren zu können, und damit auch die letzte große Entwicklung im Bereich der und für Menschen mit Behinderung. Klar, die Fähigkeiten werden zukünftig noch besser werden. Aber! 🧵

kc,
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Richtige Revolutionen der bisherigen Tragweite werden wir wohl nicht mehr sehen. GPT-4o kann nun bereits in Echtzeit sowohl Ton als auch Video-Eingaben verstehen und darauf reagieren. Das ist großartig - und sobald die Modelle auch Möglichkeiten bekommen, mit Software oder physischen Objekten direkt zu interagieren, werden viel mehr Menschen mehr oder weniger selbstbestimmten Zugang zur Welt bekommen. Das ist eine extrem gute Sache für .

kc,
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Diese Technologie ermöglicht Individualisierung in Bereichen, in denen sie zuvor vollkommen undenkbar war. Und sie bietet vielen Menschen eine ebenfalls mehr oder weniger berechenbare Assistenzleistung, die immer verfügbar ist.

Jetzt ist die Frage: Wollen, oder brauchen wir das überhaupt? In einigen Bereichen? Auf jeden Fall. In vielen anderen? Nah, überhaupt nicht.

Welche Bereiche? Keine Ahnung, weiß nicht. Aber das entscheiden sowieso nicht Menschen mit Behinderung.

kc,
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Entschieden wird das von Firmen wie OpenAI und Nichtbehinderten, die immer mehr Accessibility-Arbeit auf diese KI abwälzen werden.

Dass das irgendwann passieren wird und digitale Tools viele Bereiche dieser Arbeit abnehmen werden, wird seit vielen Jahren immer wieder gesagt, aber so richtig angekommen ist das "bis jetzt" immer noch nicht.

Aber wir sind wahrscheinlich nur Monate davon entfernt, dass z.B. "Be My Eyes" seinen originalen Dienst einstellen könnte.

kc,
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Je bekannter die Möglichkeiten der Sprachmodelle wie GPT-4o werden, desto mehr Leute werden sich darauf verlassen, und sie werden auch von anderen Menschen erwarten, dass sie es ihnen gleich tun. Das wird so schnell passieren, dass Menschen mit Behinderung, mit notorisch niedrigem mittlerem Bildungsniveau, gar keine Möglichkeit haben werden, mitzugestalten oder gar die Auswirkungen der Technologie (kennen) zu lernen. Wir werden keine Wahl haben.

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Meine persönliche Welt-Wahrnehmung wird in Zukunft immer stärker von den jetzt vorherrschenden gesellschaftlichen Stereotypen und den Ansichten von Firmen wie OpenAI oder Google eingefärbt werden, weil immer mehr davon nur noch durch diese Systeme gefiltert oder überhaupt zugänglich wird.

Ich habe also nicht die ursprünglich erwartete Selbstbestimmung und Inklusion dadurch gewonnen, sondern nur noch mehr Bevormundung als sowieso schon.

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Das strahlt übrigens auch auf andere gesellschaftliche Gruppen aus, zum Beispiel Frauen. "GPT-4o" gibt sich in fast allen aktuell verfügbaren Demos extrem "girly" und stereotyp devot und weiblich.

Ich habe große Angst davor, wie sich das entwickeln wird. Letzteres wird sicher aufgefangen und Teil einer größeren Debatte werden - Menschen mit Behinderung werden es ganz bestimmt nicht sein, und der Einfluss auf uns bleibt abseits des Positiven unsichtbar.

kc,
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Wenn ihr Medien schafft, ladet Leute wie mich ein, technisch über diese Sachen zu sprechen. und Selbstbestimmung funktionieren nur Hand in Hand, und wenn sich nicht bald etwas ändert, werden diese beiden Dinge für immer voneinander getrennt und Selbstbestimmung wird vollkommen unerreichbar.

Das ist ein unfassbar hoher Preis für vergleichsweise wenig Komfortgewinn.

kc,
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@ToniBarth Ich sehe, woher du kommst, aber ich glaube, eine Sache ist dir dabei entgangen: Wir entscheiden in den allerseltensten Fällen selbst darüber, welches Modell wo genutzt wird, und noch viel weniger darüber, wofür andere Leute sie "für uns" einsetzen, um Inhalte "barrierefreier" zu machen. Das ist jetzt schon so, und wird sich auch mit der Verfügbarkeit von lokalen Modellen nicht ändern, weil die Branche sie nicht als Assistenz vermarktet, sondern als volle Mitarbeiter*innen.

kc,
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@ToniBarth Das setzt voraus, dass es überhaupt noch "lokale" Anwendungsfälle für Modelle dafür geben wird, und nicht sämtliche Inhalte sowieso on-demand generiert werden mit vielviel besseren Modellen, die noch mehr Rechenleistung zur Verfügung haben. Die "lokalen Modelle" jetzt sind auch eher ein Angebot an Unternehmen, nicht auf teure, kostenmäßig intransparente APIs setzen zu müssen, sondern um fixe kosten zu haben. Die wirklich "guten" Modelle wie Llama laufen gar nicht auf Consumer-Hardware

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Ich hab wieder mal Post vom BKA bekommen, weil ich darum gebeten habe, mir aus Barrierefreiheitsgründen den Bescheid zu meiner erfolglosen IFG-Anfrage auch digital zuzusenden, wozu sie auch durch den § 10 BGG gesetzlich verpflichtet wären.

Machen sie aber nicht. Weil sie denken, ich könnte deren Briefe lesen, denn ich habe ja darauf geantwortet. Sagen sie mir per Brief.

Dieser Staat ist was angeht total kaputt. Ich bin müde.

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Vielleicht könnt ihr mir mal helfen: Warum hat die Branche rund um digitale eigentlich so einen Standardisierungs-Rappel?

Ich meine, WCAG ist super, und es ist auch gut festgelegt zu haben, wie assistive Technologien mit Betriebssystemen und Applikationen interagieren können, aber brauchen wir wirklich eine Norm für subjektive "Einfache Sprache", für Testverfahren, für Basisqualifikationen in der Branche, für behinderte Menschen? Das sollte doch individualisiert sein...

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Der Wahl-O-Mat für die #Europawahl ist da - und mit ihm kommt eine frische 'Erklärung zur #Barrierefreiheit', in der die @bpb erklärt, das Tool sei nun vollständig konform mit den gesetzlichen Anforderungen.

Aber ist das wirklich so?

Schon mit den ersten beiden Klicks wird dort die Nichtkonformität zu den Punkten 9.5 Nr. 16 und 20 der EN 301 549 sichtbar. Beide stellen für einige seh- und motorisch behinderte Menschen erhebliche Barrieren dar.

🧵

kc,
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Dort geht es um die Größe von Schaltflächen, damit alle Menschen diese problemlos betätigen können, und um das Abspielen von Animationen, wenn man mit der Seite interagiert. Der Wahl-O-Mat respektiert hier nicht die Browser-Einstellungen und zeigt immer Animationen, und auch beim Content-Reflow werden immer wieder Elemente animiert.

Die Punkte 9.5 der EU-Norm enthalten WCAG-Kriterien der Stufe 'AAA', welche nicht in den Prüfkatalogen von z.B. "BIK" enthalten sind. Sie werden nicht getestet.

kc,
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Trotzdem spricht man hier von vollständiger Konformität - während man gleichzeitig erwähnt, dass die mit der Prüfung beauftragte "TWIN CUBES GmbH" einige Punkte lediglich als „eher erfüllt“ bewertet hat. Die europäische Norm und die BITV kennen diesen Zustand nicht, dort sind Kriterien entweder "erfüllt", oder "nicht erfüllt".

Aber warum werden denn die Punkte 9.5 nicht getestet?

> Clause 9.5 is informative only and contains no requirements requiring test

Steht so in der Norm.

kc,
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Während gleichzeitig weniger starke Regelungen (z.B. bezogen auf eine kontrastreiche Darstellung) der Web Content Accessibility Guidelines des W3C explizit aus der Norm herausgestrichen wurden.

Zu erfüllen sind gesetzlich also nur ein Subset der schon teilweise sehr laxen und unvollständigen WCAG, um sich selbst als barrierefrei bezeichnen zu können.

Den Prüfbericht und Entwicklungstickets habe ich bei der bpb hier per IFG angefragt: https://fragdenstaat.de/anfrage/barrierefreiheit-des-wahl-o-mat/

kc,
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Gerade bei so einem wichtigen Werkzeug zur politischen Bildung ist bedingungslose Barrierefreiheit und die Erfüllung so vieler Kriterien wie möglich natürlich absolut essentiell - auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Es ist und bleibt mir ein Rätsel, warum immer wieder diese Dinge nicht berücksichtigt oder in der Kommunikation wie hier in der 'Erklärung zur Barrierefreiheit' unterschlagen werden.

kc,
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@marcus Thread lesen, dann kommentieren.

kc,
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@marcus Einen Toot weiter als den, den du kommentiert hast, steht genau das.

kc,
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@marcus Zum Beispiel sind 9.1.4.6, 9.1.4.7, 9.1.4.8 und 9.1.4.9 einfach 'Void'.

Die Zielgruppe dieses Threads sind übrigens auch nicht Accessibility-Menschen, sondern interessierte Nicht-Expert*innen, von denen es beim Wahl-O-Mat sicher einige gibt, weil das Tool in den nächsten Wochen wie immer vor Wahlen sehr prominent verbreitet sein wird.

kc, to random German
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Heute am 5. Mai ist der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Eine Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt auch ein Protest möglich ist, ist auch die digitale .

Protest in Form einer Beschwerde bei einer Beschwerdestelle ist - nicht überraschend - wenig effektiv, wie meine Anfrage z.B. in Sachsen zeigt. Hier sind z.B. blinde Menschen von Gesetzgebungsverfahren ausgeschlossen und können dann auch nicht öffentlich protestieren. 💥

Casey gestikuliert vor der Kamera. Sie trägt ein grün-graues Sportoberteil und ein schwarzes Stirnband.

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Lasst uns kurz über Depression, Burnout und Aktivismus sprechen. Wieder mal, weil es sonst niemand tut.

Ich bin seit Wochen krank, schaffe nichts, und lasse alles schleifen. Vor mir liegt ein Berg an Verpflichtungen, für um ihn abzubauen ich noch mehrere Monate benötigen werde.

Ich kann nicht mehr. Heute habe ich eine E-Mail beantwortet und ein Video aufgenommen. Außerdem saß ich 8 Stunden vor einem Code-Editor und habe keine einzige Zeile geschrieben oder verändert.

Ein Thread. 🧵

kc, to accessibility German
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Ich recherchiere gerade zu "KI-Funktionen" in Content Management Systemen. Kennt jemand solche, die bspw. das automatische Generieren von Alternativtexten ermöglichen, oder zumindest welche, die Bestrebungen in diese Richtung haben?

Diese Features sind hochgradig schädlich - ich würde gerne einen Überblick bekommen, wie verbreitet sie bereits sind.

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