"Ich habe meinen Job an Chat GPT verloren und arbeite jetzt im Supermarkt" German

  • Emily Hanley ist freiberufliche Werbetexterin, Schriftstellerin und Comedian.
  • Sie begann, Aufträge zu verlieren, als Kunden beschlossen, Chat GPT zu nutzen, anstatt einen Texter zu engagieren.
  • Hanley sagt, wenn ein Roboter eure Arbeit billiger erledigen kann, wird genau das passieren.

Ich habe immer davon geträumt, wegen meiner Intelligenz oder meiner unbestreitbaren Schönheit viral zu gehen. Ich hätte nie gedacht, dass das mit einem Tiktok-Video passieren würde, in dem es darum geht, dass ich meinen Job an eine Künstliche Intelligenz (KI) verloren habe.

Ich war zufrieden in meinem Job und dachte, er sei krisenresistent

Ich bin Autorin und Stand-up-Comedian. Wie die meisten Kreativen habe ich immer noch eine Festanstellung gehabt. In den vergangenen Jahren habe ich aber in Vollzeit als selbständige Texterin gearbeitet, beispielsweise für Webseiten, Markenblogs, Online-Artikel, Texte für soziale Medien und E-Mail-Marketingkampagnen.

Ich verdiente nicht das große Geld und lebte nicht in Saus und Braus auf einer Yacht in Capri, aber ich fühlte mich wohl. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich eine solide Karriere hatte.

In unserem Streben nach Innovation haben wir immer die Fortschritte gefeiert, die Arbeiter nutzlos gemacht haben: Wir haben die Druckerpresse bewundert, ohne an den Schreiber zu denken, und uns über die Leichtigkeit eines Aufzugsknopfes gefreut, obwohl er den Fahrstuhlführer schnell ersetzte.

Trotzdem ist es etwas anderes, wenn es einem selbst passiert

Zuerst hat sich meine Arbeit entschleunigt. Statt zehn Aufträgen pro Woche hatte ich nur noch fünf. Dann drei. Dann einen. Und wie jeder gute Millennial mit Selbstzweifeln dachte ich zuerst, es läge an mir. Endlich wurde ich als talentloser Schreiberling entlarvt – ich war ungeeignet als ‚professionelle‘ Autorin.

Die meisten meiner freiberuflichen Aufträge erhielt ich von einer einzigen Agentur, die mit mehreren Marken zusammenarbeitete. Als die Aufträge ausblieben, schrieb ich meinem Redakteur eine E-Mail und fragte ihn, ob ich gefeuert worden sei oder ob sich alle Marken plötzlich gegen mich entschieden hätten. Die gute Nachricht: Ich war nicht das Problem. Aber als ich den wahren Grund erfuhr, wünschte ich, ich wäre es gewesen.

Die Kunden waren einfach nicht mehr bereit, für das Schreiben von Texten zu bezahlen. Es sei denn, der Texter konnte auch E-Mail-Management und ein System zum Aufbau von Kontaktkanälen anbieten. Dies ist wahrscheinlich auf die neue Popularität von Chat GPT zurückzuführen. Die meisten meiner Kunden waren kleine Unternehmen, Start-ups und junge Marken, die in der Regel die ersten sind, die sich an neue Technologien anpassen, um Kosten zu sparen… in diesem Fall also ich.

Auf einem übersättigten Arbeitsmarkt einen Job zu finden, gleicht einem Anruf beim Kundenservice: Man verbringt viel Zeit mit Warten

In den kommenden drei Monaten bewarb ich mich ununterbrochen auf Stellen im Bereich Content und Copywriting. Mit jeder Woche, die verging, erweiterte ich den Umfang meiner Suche. Die Verzweiflung führte dazu, dass ich immer weiter machte.

Mehrere gelungene, aber ergebnislose Vorstellungsgespräche später (eines davon führte ich auf Hawaii am Tag der Hochzeit meines besten Freundes) war ich immer noch arbeitslos. (Nebenbei bemerkt: Diese wunderschöne Reise nach Hawaii brachte mich in eine Schulden-Stress-Spirale, wie ich sie noch nie erlebt hatte.)

Dann stieß ich durch einen ziemlich aufdringlichen Personalvermittler auf eine vielversprechende Stelle. Es handelte sich um einen gut bezahlten, wenn auch äußerst vagen Vertrag über sechs Monate bei einem globalen Konzern, dessen Namen ich aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung nicht nennen kann. Ich ging voller Hoffnung in das Vorstellungsgespräch und wünschte mir, ich wäre dem Rat meines Vaters gefolgt und Elektrikerin geworden.

Das Unternehmen suchte einen Werbetexter, um seine künstliche Intelligenz zu schulen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und menschenähnlicher zu machen. Der Vertrag war auf sechs Monate befristet, denn so lange würde die KI brauchen, um zu lernen, so zu schreiben wie ich, nur besser/schneller/günstiger.

Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich das anschließende Vorstellungsgespräch abgelehnt habe, weil ich dann keine Arbeit mehr finden würde, dann liegt ihr falsch. Wenn ihr am Rande des finanziellen Ruins steht, macht ihr euch nicht unbedingt Gedanken darüber, was die „richtige Entscheidung“ für eure Zukunft ist. Viel wichtiger sind in diesem Moment Grundbedürfnisse wie Nahrung und ein Dach über dem Kopf.

Lustigerweise habe ich den Job am Ende gar nicht bekommen, obwohl ich ihn genommen hätte

Stattdessen wurde ich als ‚Markenbotschafterin‘ engagiert. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich in Supermärkten Gratisproben von Mineralwasser verteile. Ich bewerbe mich immer noch um Jobs, aber in der Zwischenzeit kann ich so die Lichter anlassen.

Im Januar 2023, zwei Monate nach dem Start, überschritt Chat GPT die Marke von 100 Millionen Nutzern und festigte damit seinen Status als die am schnellsten wachsende App aller Zeiten. Je mehr Benutzer Anweisungen eingeben, desto intelligenter wird Chat GPT, und desto mehr Texter werden sich mir – und dem Fahrstuhlführer – anschließen und veralten.

Während ich und zahllose andere arbeitslose Werbetexter die erste Welle von Kollateralschäden sind, ist der Zusammenbruch meines Berufsstands wahrscheinlich nur die Spitze des KI-Eisbergs. Challenger, Gray & Christmas hat Daten vorgelegt, die zeigen, dass Künstliche Intelligenz im Mai 2023 zu fast 4000 verlorenen Arbeitsplätzen führen wird.

Ich war blauäugig davon ausgegangen, dass Künstler und Kreative vor der Automatisierungstechnologie sicher wären, denn wie könnte etwas das Wunder des menschlichen Geistes ersetzen? Und selbst wenn es das könnte, warum sollten wir das wollen?

Tja, heute weiß ich, dass selbst in den kreativsten Branchen die Bilanz wichtiger ist als die Kreativität. Wenn ein „Roboter“ also eure Arbeit für weniger Geld erledigen kann, als ihr, dann solltet ihr wissen, dass genau das passiert.

gandalf_der_12te,

Das Problem liegt nicht darin, gefeuert zu werden, sondern darin, ohne Job nicht überleben zu können.

Bedongungsloses Grundeinkommen für alle!

DrGunjah,

Jup, am besten finanziert durch Vermögenssteuer

Vince,

Genau, die Jobs sind ja nicht verloren, sondern überflüssig und unnötig. Nur statt dass wir alle was davon haben, bekommen einige wenige den Gewinn.

superseven,

Und deswegen finde ich irgendeine Form von KI-Steuer gar nicht mal sooo dumm.

gandalf_der_12te,

Ich finde, eine allgemeine Wertschöpfungssteuer würde das Problem lösen. Damit hätte man auch Produkte, die vollständig von KI erzeugt werden, abgedeckt. Und: Wenn die Maschine der Verbraucher (End-Nutzer) ist, hätte man das damit ebenfalls abgedeckt. Falls sich die Maschine irgendwann verselbstständigt.

tryptaminev,

Nennt sich Umsatzsteuer. Dazu gibts Körperschafts- und Gewerbesteuer, sowie Kapitalertragssteuer.

Das Ding ist nicht, dass es an entsprechenden Steuern fehlt, sondern dass sie zu gering sind, weil die Unternehmen erfolgreich gegen Mindeststeuern lobbyieren und Steueroasen von der Politik für ihre reichen Gönner und Freunde gedulded werden.

the_third,

Was das Problem ist. Gehen würde das sicher, aber das schicke an Automatisierung ist ja nicht, dass alle weniger arbeiten können, sondern dass wenige den Finger drauf haben und diese wenigen dann alle anderen nicht mehr brauchen. Und damit konzentriert sich der geschaffene Mehrwert dann bei den wenigen.

superseven,

Ja, so rein von außen betrachtet, ist es eigentlich völlig absurd, wie wir uns darüber beschweren, dass Computer uns die Arbeit abnehmen können.

Toe,

Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ist nicht folgerichtig. Insbesondere in Bezug auf Jobverlust durch Automatisierung.

Folgerichtig wäre, bedingungsloser Leistungsbezug von automatisiert generierten Waren/Produkten. (nach Abzug der hierfür absolut notwendigerweise aufzubringenden variablen Kosten) Andernfalls wird es viele dieser Produkte/Waren erst gar nicht geben.

Als zweite Folge müsste die frei zu Verfügung stehenden Leistung der Allgemeinheit gehören, für alle gleichermaßen verfügbar sein (kein Mangel) und von allen gleichermaßen kontrolliert werden.
Andernfalls ersetzt man das Streben nach Geld durch ausschließliches Streben nach Macht um die Verteilung zu beeinflussen bzw. den Mangel bei der bevorzugten Gruppe zu vermeiden.

gandalf_der_12te,

Ja, stimmt. Da hast du natürlich völlig recht. Das hätte ich klarer ausformulieren müssen. Ich habe aber Kurzheit (brevity) über Klarheit (clarity) gestellt. Bitte um entschuldigung.

wellnowletssee,

bedingungsloser Leistungsbezug von automatisiert generierter Waren. Also ein Einkommen in Relation zu dem Gewinn/Verlust von automatisiert erstellten Produkten/Waren?

Toe,

Einkommen würde ich es nicht nennen. Dafür sollte man weiterhin selbst arbeiten bzw. Leistung erbringen müssen. Ich gehe davon aus, dass KI Arbeit nur umformen wird, jedoch nicht komplett ersetzt.

Ich meinte wirklich das kostenfreie überlassen der autom. erstellten Anteile von Produkten/Waren. Die Preise für Produkte werden mit zunehmenden Anteil von autom. erstellten Anteile geringer.

wellnowletssee,

Verstehe. Würden aber dann die Hersteller solcher Waren/Produkte nicht versuchen den Anteil der automatisiert erstellten Ware zu drücken um mehr „kostenpflichtige“ Anteile zu verkaufen?

Weiter stelle ich mir eine Distanzierung zwischen ist-automatisiert-erstellt-worden sehr schwierig vor. Da ist ein bedingungsloses Grundeinkommen wesentlich einfacher.

Toe,

Verstehe. Würden aber dann die Hersteller solcher Waren/Produkte nicht versuchen den Anteil der automatisiert erstellten Ware zu drücken um mehr „kostenpflichtige“ Anteile zu verkaufen?

Möglicherweise. Ich verstehe die Aussage so, dass Hersteller auf Automatisierung verzichten würden oder/und manuell, individuell hergestellte Waren als besser bewerben und vermarkten werden. Was erstmal nicht schlecht ist. Unternehmen hätten auch die Möglichkeit Maschinen über interne/externe Dienstleister zu beschäftigen und auf diesem Weg den “kostenpflichtigen” Anteil am Produkt zu erhöhen. Sofern kein Monopol besteht, dürfte Konkurrenz dieses Problem jedoch lösen.

Weiter stelle ich mir eine Distanzierung zwischen ist-automatisiert-erstellt-worden sehr schwierig vor.

Es dürfte ähnlich komplex und schwierig sein wie das “Lieferkettengesetz” oder die RoHS-Richtline. Es ist aufwändig, jedoch umsetzbar.

Da ist ein bedingungsloses Grundeinkommen wesentlich einfacher.

Stimmt es ist einfacher. Es ist die Methode der Geißkanne und spart hierdurch Verwaltungsaufwände. Es birgt IMO jedoch die Gefahr der Unverhältnismäßgkeit, insbesondere gegenüber Geringverdiendern. Die Gelder werden in einem dynamischen Wirtschaftsystem erwirtschaftet, jedoch über ein relativ starres und träges System ausgezahlt um Stabilität zu wahren. Das bedingungslosem Grundeinkommen wird über die Jahre entweder nie ausreichend oder unterfinanziert sein. Es fehlt die Kopplung zwischen INFLOW und OUTFLOW. Beispiel:

  • Wir setzen das bedingunsloses Grundeinkommen (BGE) auf 2000,-€ und finanzieren es über eine fixe Abgabe von X% auf alle aktuellen Einkommen. Im Fall von größerer Arbeitslosigkeit und/oder insolventen Unternehmen resultiert eine Finanzierungslücke. Wahrscheinlich wird man weitere Abgaben zur Querfinanzierung suchen, die verwaltet werden muss. Man könnte das BGE Vermögenden mit dem Argument der Gerechtigkeit verwehren (Verwaltung notwendig). Alternativ kann wesentlich einfacher die Abgabe X% auf Y% erhöht werden.
    Im Fall von Wirtschaftswachstum würden wir Überschüssen im Topf für das BGE sehen. (Möglicherweise kommt aufgrund der aktuelle politischen Situation einer auf die Idee hiermit das marode Schienennetz zu sanieren. Anstatt das BGE entsprechend anzupassen oder Rücklagen zu bilden.)
  • Wir finanzieren das BGE mit einer fixen Abgabe von X% auf alle aktuellen Einkommen, dass wir mit den aktuellen Einkommen jedem ein BGE von 2000,-€ auszahlen können und passen es jährlich an den Vorjahres-Inflow an. Im Fall von einer Bereinigung des Verhältnis Geld/Sachwerte durch Inflation, wird das BGE im Kaufwert auf ein Minimal-Einkommen drücken. Vermutlich kaum ausreichend für Lebenshaltung.
    Auch hier wird man Querfinanzierungen suchen oder das Bedingungslos aufweichen und Armut als Bedingung voraussetzen. Wesentlich einfacher wäre natürlich die Abgabe von X% zu erhöhen.

Beide Vorgehen laufen zwangsläufig auf eine regelmäßige Anpassung der System-BGE hinaus und wird die abgeschaffte Verwaltung von Armut durch andere Verwaltung ersetzten. Faktoren wie Konkurenz zu anderen im Ausland oder anderen Wirtschaftsräumen sind noch nicht berücksichtigt, jedoch für ein vom Aussenhandel abhängiges Land mitentscheidend (Oder man reudziert den pers. Anspruch).

Das eigentliche Problem, der Gewinnmaximierung durch Herausnehmen einiger aus der Wertschöpfungs-/Gewinn-Kette wird durch das BGE nicht berücksichtigt. Es hilft nur diese notdürftig in die Verbraucherkette zu behalten. Anstatt stetigem Wachstum und Schaffung von Werten, setzt das System BGE voraus, dass einige Wenige oder Maschinen zukünftig das konstante Einkommen aller erwirtschaften. Im Fall, dass durch Maschinen geschaffene Werte (abzügl. der Betriebskosten) kostenfrei zu Verfügung stehen werden Maschinen Produkte für alle generieren (niedrieger Preis). Es löst jedoch nicht das Problem der ungleichen Verteilung der Güter. (wie bisher oder auch mit BGE). Die Arbeit von Einzelnen bleibt jedoch im Wert erhalten (höherer Preis) und bringt diesem im Fall von Bedarf auch den Gewinn. Unser aktuelles System ist hiervon gar nicht so weit entfernt. Bereits jetzt sind automatisiert und maschinell hergestellt Produkte meist schon Preisgünstiger.

CosmoNova,

Eine von inzwischen vielen tausend Geschichten und das sollte uns allen zu denken geben. Es hat einen Grund warum gefühlt die halbe Filmbranche in den USA gerade Streikt. Denn selbst jobs die ChatGPT eigentlich noch nicht so gut hinkriegt, werden inzwischen damit ersetzt.

Das hat den einfachen Grund, dass dadurch Berufsfelder mit einer starken Gewerkschaft zerstört und durch Niedriglohnarbeit ersetzt werden können. Es ist dabei erst mal völlig egal, ob die neuen Jobs trotz KI sehr lange brauchen, um etwas brauchbares zu erstellen und sie nicht ganz an die originalen herankommen. Es geht der Industrie erst mal nur darum, Gewerkschaften zu erodieren um weniger Lohn für ‘neue’ Jobs zu zahlen.

Es geht um mehr als nur von der KI ersetzt zu werden oder mit ihr künftig arbeiten zu müssen. Die Tech-Firmen haben unsere Daten ausgeschlachtet um eine Maschine zu bauen, von der wir alternativlos abhängig gemacht werden sollen. Im Vergleich zu den USA haben wir in der EU noch echt glück, dass ein fairer Umgang mit KI und den erhobenen Daten wenigstens diskutiert wird. OpenAI, Meta und andere sind an der Front bisher auch maximal unkooperativ, was noch mehr Alarmglocken läuten lässt.

Toe,

Das hat den einfachen Grund, dass dadurch Berufsfelder mit einer starken Gewerkschaft zerstört und durch Niedriglohnarbeit ersetzt werden können. Es ist dabei erst mal völlig egal, ob die neuen Jobs trotz KI sehr lange brauchen, um etwas brauchbares zu erstellen und sie nicht ganz an die originalen herankommen. Es geht der Industrie erst mal nur darum, Gewerkschaften zu erodieren um weniger Lohn für ‘neue’ Jobs zu zahlen.

Dem Prinzip in der Aussage kann ich vollkommen zustimmen. Es geht jedoch nicht darum ausschließlich weniger Lohn für Jobs zu zahlen. Es geht einfach darum möglichst kostengünstig zu produzierten um einen Wettbewerb aufrecht zu erhalten und in diesem zu bestehen. Als auch das Risiko zu reduzieren.
Löhne sind nur ein Faktor darin.

Es geht um mehr als nur von der KI ersetzt zu werden oder mit ihr künftig arbeiten zu müssen. Die Tech-Firmen haben unsere Daten ausgeschlachtet um eine Maschine zu bauen, von der wir alternativlos abhängig gemacht werden sollen. Im Vergleich zu den USA haben wir in der EU noch echt glück, dass ein fairer Umgang mit KI und den erhobenen Daten wenigstens diskutiert wird. OpenAI, Meta und andere sind an der Front bisher auch maximal unkooperativ, was noch mehr Alarmglocken läuten lässt.

Das stimmt. Es herrscht Goldgräberstimmung. Die Ressource “Information” wurde in der letzten 40 Jahren immer leichter zu erschließen. Im Gegensatz zu physischen Gegenständen sind diese jedoch räumlich keinem Eigentümer zuzuordnen. Es fehlt an Regeln für Eigentum und Besitz und notwendiges Risikomanagement bzw. staatl Schutz. Ich hoffe die EU geht diesen Weg weiter. Sieht gearde nicht danan aus.

Knusper,

Jo, macht nicht gerade Mut, dass es die Kreativen zuerst erwischt hat. Seit Jahrzehnten wartet man darauf, dass demnächst die meisten physischen Arbeiten von Robotern erledigt werden, weil diese Arbeiten vermeintlich simpel sind, und stattdessen trifft es Büro-Jobs, weil Computer eben deutlich besser ohne Mechanik funktionieren.

felis_magnetus,

Tja… Nach Marx generiert ja letztlich nur menschliche Arbeit Wert. Ein Schelm, wer Böses denkt.

tryptaminev,

Es ist eben so viel schwerer, einen Roboter zu bauen, der selbsständig in den 4. Stock im Altbau mit ner Leiter und nem Eimer Farbe laufen kann, den Boden sauber abklebt und dann auch in der hintersten Ecke neben dem Schornstein noch ordentlich malert.

Wobei ich Werbetexten & co. nicht als besonders kreativ bewerten würde. Neben den paar Innovativen, schreibt doch der Großteil auch nur voneinander ab.

Knusper,

Ja, Werbetexten findet vermutlich niemand romantisch. Aber das war ja schon davor der Fall, dass man sich mit 'nem geilen Gedicht kaum Brötchen verdienen konnte…

m3adow,

Habe schon vor Jahren mit einer Freundin, die Grafikerin und Illustratorin ist, darüber diskutiert. KI macht ihre Sache schon jetzt gut genug, um im kreativen Bereich je nach Anfrage die 80-90% Passgenauigkeit zu bringen. Das dürfte vielen Kunden reichen, besonders wenn die Alternative das Hundertfache kostet.

Und wir reden hier nicht nur von Texten. Dall-E oder Midjourney sind auch bei Grafik dran.

Und die KOs dürfen nur noch besser werden. Für die Kreativbranche sehe ich schwarz.

FaulerFuffi,

“Und die KOs dürfen nur noch besser werden. Für die Kreativbranche sehe ich schwarz.”

Pun intended? :)

m3adow,

Nein. Aber das bleibt jetzt so stehen. :D

lichtmetzger,

Für die Kreativbranche sehe ich schwarz.

Die war ja auch vor der KI-Welle schon nicht besonders rosig.

Ich hab’ in den letzten Jahren in diversen Werbeagenturen gearbeitet - unterbezahlte Mediengestalter, die grad frisch von der Schule kommen, sind da leider Standard. Wenn eine Firma die einsparen kann, wird sie das leider tun.

cthonctic,
cthonctic avatar

Ich finde es grundsätzlich begrüßenswert, wenn Arbeiten, die für Menschen zu gefährlich oder stumpfsinnig sind, von Maschinen übernommen werden. Werbetexter, brrr. Unmenschlich.

Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass ein LLM mit Text-to-Speech Output lustiger ist als 80% der deutschen Comedians.

FaulerFuffi,

Interessant, feddit ist ziemlich hämisch dieser Frau gegenüber, eigentlich ist hier immer ein Brudi-Spirit. Was ist falsch mit ihr dass sie hier keine netten Worte findet? Wenn ich so jeden verurteilen würde dessen Job ich für “unwichtig” halte oder die ich für dümmer als mich selbst einschätze, würde ich mich als ziemliches Arschloch bezeichnen müssen. Mach ich natürlich nicht, Empathie ist mein Credo

taladar,

Die Werbe-Branche ist halt nicht gerade Sympathie-Träger in der modernen Welt. Wenn morgen alle die im Marketing arbeiten tot umfallen würden würde ein großer Teil der Bevölkerung wahrscheinlich Parties feiern. Nach 20 Jahren von Popups, Popup-Blockern, blinkender Werbung, Werbung mit Ton, Werbung die sich hardnäckig vor den Content packt, Werbung die Malware enthält, Tracking-Werbung, Webseiten wo man die eigentlichen Infos vor lauter Marketing-Nonsense gar nicht findet usw. ist es da schwierig Mitleid zu haben.

danielbln,

Und nicht nur digitale Werbung, man kann ja keine 10 Meter durch die Straße gehen ohne von irgendeiner Werbung belästigt zu werden.

In dem Sinne relevant: berlin-werbefrei.de

taladar,

Oh, das war jetzt nur der Teil mit Werbung direkt, da gibts natürlich auch noch Propaganda was praktisch auch Werbung ist, Wahl-Beeinflussung mit Werbe-Tracking Mitteln (Cambridge Analytica usw.), die Öl-, Tabak-, Auto- und wer weiss wie viele andere Industrieren die mit Marketing-Mitteln die negativen Aspekte ihrer Produkte und den Klimawandel leugnen.

Man kann eigentlich buchstäblich sagen dass die Werbe-Industrie zu einem großen Teil Schuld ist am Untergang unserer Gesellschaft.

Krtek,

Vor allem sind ja viele von Reddit hier hin geflohen weil Reddit nicht mehr frei von dem von Werbung und Trackern durchsieften Client nutzbar ist, ergibt also Sinn, dass genau wir hier auf Feddit keine große Sympathie mit der Werbebranche haben

homoludens,

Wenn ein „Roboter“ also eure Arbeit für weniger Geld erledigen kann, als ihr, dann solltet ihr wissen, dass genau das passiert.

Wait, what? Der Kapitalismus optimiert gar nicht in Richtung “gutes Leben für alle”?!

A2PKXG,

Ganz allgemein ist Automatisierung für alle gut. Wenigstens würd der Kuchen dadurch grösser

gandalf_der_12te,

Guten Appetit.

agarorn,

Nicht für alle, für sie würde es doch schlechter.

DaveDavesen,

Keine Sorge, der Kuchen wird jeden Moment heruntertropfen.

DeltaSix,

Da sind die ja dann auch endlich in der Industrialisierung angekommen :-D

Auch wenn ich es natürlich schade finde wenn Menschen unverschuldet Jobs verlieren und Branchen aussterben, es gibt nunmal Entwicklungen und diese nicht sehen zu wollen oder “plötzlich” überrascht zu sein… Da hält sich mein Mitleid dann in Grenzen.

Bin gespannt wann und wie sich Technik/Entwicklung auf das Gastgewerbe auswirken wird. SelbstCheckIns bzw. Rezeptionsautomaten werden nur zum Teil angenommen, vermutlich wird ein Alleinstellungsmerkmal in Zukunft eine persönliche Betreuung sein vs. keine Menschenseele im Übernachtungsbetrieb.

PreppaWuzz,
@PreppaWuzz@discuss.tchncs.de avatar

SelbstCheckIns bzw. Rezeptionsautomaten werden nur zum Teil angenommen, vermutlich wird ein Alleinstellungsmerkmal in Zukunft eine persönliche Betreuung sein

Auf jeden Fall. Im Einzelhandel tun sich die Läden mit Selbstbezahlkassen und Infoterminals statt Personal bspw. IMO keinen Gefallen. Wenn sie schon alles weglassen wollen, dann doch bitte auch noch, dass ich durch den Laden latschen muss, dann lieber vorbestellen und ich muss es nur noch abholen. Denn wenn ich eh schon selbst vorbeifahren muss, das Zeug im Laden selbst holen und selbst durch den Laden tragen muss und jetzt auch noch selbst an der Kasse scannen und den Bezahlvorgang durchführen muss, dann kann ich auch gleich von zu Hause aus bestellen. Das hat neben dem Komfort-Vorteil auch noch den Vorteil, dass ich nicht schlimmstenfalls vor einem leeren Regal stehe, und auch noch umsonst zum Laden gefahren bin.

this_is_router,
@this_is_router@feddit.de avatar

Mittelfristig wird doch eh ein Großteil der Produkte online gekauft und per Drone zum Kunden gebracht werden. All die Verkaufsflächen sind dann über und werden auf kurz oder lang ersetzt werden. Was noch fehlt ist eine Methode zur Auslieferung, die keinen DHL-Fahrer und eine Anwesenheit des Kunden zu hause voraussetzt.

Sollte im Umkehrschluss aber auch wieder für mehr Wohnraum, weniger Umweltverschmutzung udglm. sorgen. Homeoffice noch dabei und der Individualverkehr wird stark an Bedeutung verlieren.

PreppaWuzz,
@PreppaWuzz@discuss.tchncs.de avatar

Leider wird bei dieser ganzen kapitalistisch gedachten Personaleinsparung gerne vergessen, dass auch irgendjemand die Produkte kaufen muss, die angeboten werden. Wenn dann irgendwann alles automatisiert ist, ist das System Kapitalismus wie wir es heute kennen, auch am Ende. Entweder weil man es dann nicht mehr braucht, oder weil es sich einfach nicht mehr selbst trägt. Wer soll all die schönen Dinge kaufen, wenn er kein Einkommen hat, dass das ermöglicht.

Das ist der gleich Punkt wie die ganzen angeblichen Einsparungen der öffentlichen Hand durch Privatisierung und Abbau seit Jahrzehnten. Auf der Bilanz sieht das erstmal toll aus, aber Menschen die im öffentlichen Dienst angestellt waren, waren nicht nur Kostenfaktor, sie haben mit dem Einkommen auch die Wirtschaft mit am Laufen gehalten. Solche Dinge werden bei den kurzsichtigen finanziellen Entscheidungen gerne mal übersehen.

matinthebox,

klingt für mich nach einem Fall für das bedingungslose Grundeinkommen

PreppaWuzz,
@PreppaWuzz@discuss.tchncs.de avatar

Ist halt auch nur die Weiterführung des kapitalistischen Gedanken.

Ich bin jetzt kein Anti-Kapitalist, aktuell ist Kapitalismus irgendwie doch das beste System, das wir so auf der Welt haben, aber subjektiv scheinen wir doch langsam an Grenzen zu stoßen.

smellyballs,

deleted_by_author

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  • qqw,

    Dank ihrer “unbestreitbaren Schönheit” sicher eine Option.

    Rayleigh,

    Tja, heute weiß ich, dass selbst in den kreativsten Branchen die Bilanz wichtiger ist als die Kreativität

    Texte schreiben die alleine dazu da sind zu noch mehr Konsum zu verleiten und dann vom Kapitalismus überrascht. Von mir aus kann der Beruf komplett aussterben.

    Mopswasser,

    Jeder, der sich als „Kreativen“ bezeichnet, ist das Gegenteil dessen.

    Bierjunge,

    Werbetexte schreiben ist nun wirklich keine kunstlerische Arbeit

    redballooon,

    Dochdoch, eine “kreative”

    MaxPower,

    Ich bin Autorin und Stand-up-Comedian. … Mehrere gelungene, aber ergebnislose Vorstellungsgespräche später (eines davon führte ich auf Hawaii am Tag der Hochzeit meines besten Freundes) war ich immer noch arbeitslos. (Nebenbei bemerkt: Diese wunderschöne Reise nach Hawaii brachte mich in eine Schulden-Stress-Spirale, wie ich sie noch nie erlebt hatte.)

    1. Sucht einen Job
    2. Macht eine Reise zur Hochzeit des besten Freundes auf Hawaii
    3. Gerät wegen der Reise in eine Schulden-Stress-Spirale

    Diese Frau ist tatsächlich Comedian!

    Magnetar,

    Urlaub auf Pump ist einfach eine bombastisch schlechte Idee.

    ArkHiver,

    Das ist aber so ein bisschen ein US-amerikanisches Ding. Es wird wahnsinnig gern konsumiert (teils auf Kredit) und gleichzeitig gejammert, man wäre so schlecht dran.

    DarkThoughts,

    Ich habe immer davon geträumt, wegen meiner Intelligenz oder meiner unbestreitbaren Schönheit viral zu gehen.

    Der ganze Artikel liest sich wie ein Skit. Ich weiß nicht ob das an der automatischen Übersetzung liegt, oder ob sie sich bewusst auf die Schippe nimmt, aber ganz ernst nehmen kann ich die Message definitiv nicht.

    gandalf_der_12te,

    Ich denke, sie wird das für sich selbst als “deficit spending” verbucht haben.

    nananoir,

    Erstaunlich, wie wenig Leseverständnis hier herrscht… Sie schreibt doch eindeutig, dass das Vorstellungsgespräch auf Hawaii war. Deshalb hat sie dann die Hochzeit verpasst hat (nicht auf Hawaii).

    derFensterputzer,

    Joa same… Keine Ahnung ist doch n einfacher Satz

    anteaters,

    Ich war zufrieden in meinem Job und dachte, er sei krisenresistent

    wtf ich möchte wissen welche Jobs sie für nicht krisenresistent hält. Freie Autoren von kleinen Werbetextchen sind so ziemlich das erste was eingespart wird wenn irgendwo das Geld knapper wird.

    Ich war blauäugig davon ausgegangen, dass Künstler und Kreative vor der Automatisierungstechnologie sicher wären, denn wie könnte etwas das Wunder des menschlichen Geistes ersetzen? Und selbst wenn es das könnte, warum sollten wir das wollen?

    Blauäugigkeit und Menschen die sich “Künstler und Kreative” nennen geht scheinbar sehr gerne Hand in Hand. Zusätzlich gibt es dann noch: maßlose Selbstüberschätzung zur Befeuerung einer wahnwitzigen Pathoskanone.

    Norgur,

    Die ganzen "Künstler", die im Moment jammern, sind die, die belanglose "Kunst" produziert haben. Stockbilder, Fahrtstuhlmusik, sowas. Das kann tatsächlich AI mittlerweile.

    Knusper,

    Freie Autoren von kleinen Werbetextchen sind so ziemlich das erste was eingespart wird wenn irgendwo das Geld knapper wird.

    Bei einzelnen Unternehmen, ja. Aber es bräuchte schon eine ziemlich herbe Weltwirtschaftskrise, dass alle gleichzeitig entscheiden, keine Werbung zu schalten.

    3l3s3,

    dass alle gleichzeitig entscheiden, keine Werbung zu schalten.

    Das ist genau der Punkt. Das hat der den du zitierdt weder gesagt noch gemeint.

    Knusper,

    Aber dann ist der Job doch tatsächlich einigermaßen krisenresistent? Das ist, was ich damit sagen wollte…

    3l3s3,

    Ja, die entscheiden nicht alle keine Werbung zu schalten, sondern dass sie an den freien Werbetextern sparen. Wenn das LLM 80% der Qualität für 1% vom Preis liefert wird das der Schritt sein bevor das Werbung schalten an sich weg fällt.

    Knusper,

    Ok, ja, mein Kommentar bezog sich darauf, dass die Autorin ihren Job als krisensicher betrachtet hat, bevor es LLMs gab.

    WelschDragon,

    Irgendwie sorgt der Artikel dafür das ich KIs nochmehr mag, keine Ahnung warum aber die Schreiberin wirkt auf mich extrem unsympathisch, naja und wen es überrascht das ChatGPD dafür eingesetzt wird, ist potenzielle auch davon überrascht das Abends die Sonne untergeht.

    k1849ggpo,

    humor in texten ist immer gefährlich, dann auch noch von nem Programm übersetzt, das wahrscheinlich nix von ironie usw weiß. im Zweifel für den Angeklagten würd ich mal sagen

    Dirk,
    @Dirk@lemmy.ml avatar

    Wenn du von einem Textgenerator ersetzt werden kannst warst du in deinem Job vielleicht einfach nur schlecht?

    GalataBridge,
    @GalataBridge@feddit.de avatar

    Ich würde das so nicht sagen – ich denke, als nächstes sind die Programmierer dran.

    Ich habe schon jetzt einige Web-Anwendungen und Automatisierungsprozesse komplett von ChatGPT schreiben lassen. Wofür ich mich vorher einen halben Tag informieren musste und dann daraus etwas zusammengeschustert habe, hat mir ChatGPT die fertigen Codes und Vorgehensweisen in 3 Minuten serviert.

    homoludens,

    Der Einsatz von ChatGPT würde tatsächlich dazu führen, dass ich meinen Job als Softwareentwickler verliere: wenn ich auch nur Teile unseres proprietären Codes in irgendeine fremde Cloud stellen würde, wäre ich am nächsten Tag gefeuert.

    MasterCelebrator,

    Zumindest offiziell füttert openai sein Modell seit einiger Zeit nicht mehr mit User Eingaben. Ob man darauf vertrauen kann ist aber eine andere Frage.

    danielbln,

    Dem ist (laut T&S) nur so, wenn man die API verwendet. Eingaben, die über ChatGPT’s Webinterface reinkommen werden weiterhin munter verwertet.

    danielbln,

    Es munkelt, die Deutsche Bahn trainiert gerade ihr eigenes Modell zur Software Entwicklung, und die werden nicht die Einzigen sein.

    Offene Modelle wie StarCoder und Llama gibt es bereits. Die Tatsache, dass proprietärer Code die interne Infra nicht verlassen darf, würde ich jetzt nicht unbedingt als unumgehbares Hindernis bezeichnen.

    Frittiert,

    Weiß nicht, vielleicht wird es ganz ferner Zukunft mal ein bisschen schwieriger auf dem Jobmarkt als Programmierer, aber es wird immer jemand gebraucht der Input gibt und den Output verstehen und sinnvoll einsetzen kann.

    Aktuell kann ChatGPT den Output von Programmierern steigern, man ist einfach schneller und kriegt alle relevanten Infos sofort. Heißt, man kann mit gleichem Personal höheren Bedarf abdecken, und ich glaube der Bedarf ist noch lange so hoch, dass genug Leute gesucht werden - die dann eben mit ChatGPT effizienter arbeiten können.

    Vlyn,

    Für mehr als kleine isolierte Scripte, Algorithmen und HTML Vorlagen kannst du das Teil nicht verwenden.

    Mittelgroße Anwendung? Wie willst du das überhaupt sinnvoll in ChatGPT reinbringen?

    Und dann erfindet das Modell gern noch Funktionen dazu die nicht existieren…

    lco,
    lco avatar

    Noch dazu: Wartung von bestehenden Systemen (man kann ja nicht für jede Kleinigkeit das ganze System neu aufsetzen) und, fast noch wichtiger, Aufgraggeber die nicht wissen, was sie eigentlich von der Software wollen und brauchen. Ich denke, Programmierer sind noch relativ sicher vor der Vollautomatisierung

    danielbln,

    Halluzination lässt sich über verschiedene Wege reduzieren (Chain of thought promptong, code Validierung über eine Laufzeitumgebung bzw. Tool use generell, uvm.) und das Kontextfenster wird tendenziell auch größer (Claude-2 kann bereits 100k Tokens im Kontext halten). Auch hier würde ich mich drauf verlassen, dass nicht mittelfristig irgendwelche autonome AI agents tickets wegarbeiten können in einer größeren Code Basis. Wird morgen gleich der Senior Entwickler ersetzt? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber sich darauf verlassen, dass der Status Quo so beibehalten wird würde ich aus Gründen der Job Sicherheit eher nicht.

    Dirk,
    @Dirk@lemmy.ml avatar

    als nächstes sind die Programmierer dran.

    Ich nutze ChatGPT manchmal um mir Ideen oder Vorschläge zur Lösung konkreter Programmierfragen generieren zu lassen.

    Oft klappt das auch relativ gut, ziemlich oft ist aber auch einfach Unsinn dabei, und wenn ich dann die Fehlermeldung ins Textfeld knalle kommt meist was im Sinne von “Sie haben Recht, die Funktion XYZ gibt es nicht”.

    ChatGPT halluziniert (Lachen Sie nicht, das ist der Fachbegriff.) leider ziemlich oft.

    Raikin,

    Meiner Erfahrung nach ist ChatGPT ganz kompetent Code zu analysieren oder auch mal eine paar Snippets zu generieren, die funktionieren. Aber ganze Programme? Eventuell sehr einfache?

    Für mich als Programmierer nutze ich ChatGPT ähnlich wie Stackoverflow, nämlich wenn ich nach einem Snippet suche das ein bestimmtes Problem löst. Mache mir aber sonst generell noch lange keine Sorgen.

    Haven5341,

    Wenn du von einem Textgenerator ersetzt werden kannst warst du in deinem Job vielleicht einfach nur schlecht?

    Ich bin mit einer “kreativen” verheiratet und ich denke, in den Jobs geht es den Auftraggebern oft eher nicht darum, ob die KI besser oder schlechter ist. Da geht es eher darum: Ist die billiger und immer noch gut genug, um die Schweine (Bürger) an den Trog (Produkt) zu holen.

    MasterCelebrator,

    Bin ein “kreativer” der seit 2 Jahren fast nur noch ki (seit Anfang des Jahres chatgpt) nutzt. Du hast völlig recht. Ich dachte halt, ich steig da frühzeitig da ein und eigne mir know how an, damit ich am Ende der bin, der das Ding bedienen kann. Hab dann zwar irgendwann weniger Kollegen, aber immerhin noch nen Job.

    Temperche,

    “Mehrere gelungene, aber ergebnislose Vorstellungsgespräche später (eines davon führte ich auf Hawaii am Tag der Hochzeit meines besten Freundes) war ich immer noch arbeitslos. (Nebenbei bemerkt: Diese wunderschöne Reise nach Hawaii brachte mich in eine Schulden-Stress-Spirale, wie ich sie noch nie erlebt hatte.)”

    Vielleicht sollte man nicht nach Hawaii reisen, wenn man kein Geld dafür hat ;)

    geizeskrank,

    Das kannst du von einer Texterin (?) mit solchen Aussagen nicht erwartet:

    Ich war zufrieden in meinem Job und dachte, er sei krisenresistent

    Ja klar, die Welt brennt und jeder befürchtet zu sterben, aber zum Glück haben wir noch Komödianten und Übersetzer, lol.

    brainwashed,

    lol

    Ich würde sagen, sie macht einen super Job.

    Mopswasser,

    Fehlt nur die Monetarisierung.

    MyFairJulia,
    @MyFairJulia@lemmy.world avatar

    Ich tippe darauf, dass die Autorin bei Krisen an Finanzkrisen dachte. Sogesehen halte ich meinen Job (Softwareentwicklerin) für krisensicher.

    federalreverse,

    Ich würde dafür plädieren, noch einen ganz lebenspraktischen Plan B zu haben. Gemüse anbauen oder so. Einerseits zeigen Projekte wie GitHub Copilot, dass sich auch heute schon Programmiertätigkeiten teilautomatisieren lassen—und der Leidensdruck der Unternehmen an der Stelle ist groß, denn Softwareentwickly verdienen meist jede Menge Geld. Andererseits wird sich der Klimawandel wohl nicht in die Cloud abschieben lassen.

    MyFairJulia,
    @MyFairJulia@lemmy.world avatar

    Andererseits wird sich der Klimawandel wohl nicht in die Cloud abschieben lassen.

    Also mit der Einstellung schon mal gar nicht! Ich werde jetzt ein fettes Startup gründen, ganz viel Risikokapital von Black Rock sammeln, mir die Hände von Friedrich Merz höchstpersönlich küssen lassen weil ich marktwirtschaftlich den Klimawandel beseitige und dann fließt das Geld irgendwo in irgendwelche Cloudsachen (damit mein Scam nicht allzu hart auffällt) und in meine Taschen.

    Hab ich irgendein Problem gelöst? Nein, aber ich habe mit viel Charisma reiche Säcke abgezockt.

    red,

    Egal welche Art Krise, Werbetexterin bzw. alle Berufe in der Werbeindustrie sind nunmal wirklich alles andere als krisensicher. Eher im Gegenteil, Marketing ist einer der ersten Orte, wo gespart wird. Ohne Marketing laeuft der Laden noch, ohne die Produktion oder den Verkauf nicht.

    Auch gerne gespart wird bei externen Dienstleistern und externen Angestellten, weil es unkompliziert und schnell geht. Und die Autorin war ja scheinbar sogar eine selbststaendigerwerbende (d.h. externe Angestellte) bei einem externen Dienstleister - also gleich die doppelte Chance, dass ihr Ast abgesaegt wird.

    Das dann auf ChatGPT zu schieben klingt wenig glaubhaft, auch wenn es nicht unmoeglich ist. Aber wenn du durch ein Sprachmodell ersetzt werden kannst, warst du wohl nicht sonderlich kreativ bei deiner Arbeit, das wuerde ich nicht herum erzaehlen, wenn du jemals wieder in dem Job arbeiten willst.

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