ErikUden, German
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Wir müssen über das umgekehrte rote Dreieck „🔻” sprechen, vor allem im Bezug auf Erinnerungsarbeit, Aneignung von Symbolen, Antisemitismus und der Hamas.

Der Rote Winkel

Das rote Dreieck, auch „Winkel” genannt, wurde zur Zeit des Nationalsozialismus genutzt um in Konzentrationslagern spezifisch politische Gefangene zu kennzeichnen. Dreiecke anderer Farben hatten eine andere Bedeutung:

  • Dunkelgrün: „Berufsverbrecher”
  • Schwarz: „Asoziale”
  • Braun: „Sinti und Roma”
  • Lila: „Bibelforscher”
  • Pink: „Homosexuelle Männer”

Ein gelber Winkel bedeutete, dass man jüdisch war und ein Buchstabe auf dem Winkel wie z.b. „F” bedeutete, dass man aus Frankreich kam. Der meist genutzte Winkel war der gelbe Doppelwinkel, welcher einen Davidstern ✡ ergab. Diese Winkel wurden auch kombiniert: War man zum Beispiel jüdisch und aus politischen Gründen gefangen, so wurde ein gelber Winkel in Kombination mit einen roten Winkel genutzt. Dies war neben dem gelben Davidstern die am häufigsten genutzte Markierung. Der rote Winkel wurde also in Konzentrationslagern hauptsächlich von Jüd:Innen getragen, auch wenn Jüd:Innen nicht mit dem roten Winkel markiert wurden weil diese Jüd:Innen waren.

Die gesamte Klassifikation von Menschen war, wie viele Dinge in der Nazi-Ideologie, zeitgleich entmenschlichend, reduktiv und komplex. Deswegen lest gerne hier dazu mehr nach, da Ich nicht alles so gut darstellen kann wie Ich es gerne möchte.

Das rote Dreieck ist somit das unfreiwillig zugeteilte Zeichen der vom NS-Regime politisch verfolgten gewesen.

ErikUden,
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Vor dem Nationalsozialismus

Doch die Verwendung der Nazis des roten „Winkels” war weder die erste, noch die Letzte Bedeutung dieses Symbols. Sie war zugleich nicht kreativ und von der Intention her ziemlich direkt. Denn im Jahr 1919 und 1920 wurde zur Zeit des russischen Bürgerkriegs der rote Keil als Zeichen der kommunistischen Revolution und dem Kampf gegen die Armee der Zaren, in diesen berühmten Beispiel von El Lissitzky, benutzt.

Ein Zeichen der ideologischen Feinde der Nationalsozialisten als Zeichen für „politische Gefangene” (welche vorrangig, Kommunist:Innen, Sozialist:Innen, Gewerkschafter und Sozialdemokrat:Innen waren) zu benutzen machte die Intention des „roten Winkels”, und um welche politischen Gefangenen es sich handelte, somit sehr deutlich.

Der rote Keil lässt sich in dieser Verwendung bis heute wiederfinden, von der Partei DIE LINKE :linke2: welche ihr corporate Design 2024 umänderte um gezielt diesen roten Keil von El Lissitzky zu beinhalten, bis zu dem Anti-AfD Plakat welches Freunde von mir designten und lediglich anderen Plakaten nachempfanden, ist der Rote Keil sehr präsent in antifaschistischen Kreisen sowie der bürgerlichen Gesellschaft. Dieser Keil wurde im Plakat nichtmal bewusst als solches Symbol genutzt, sondern einfach von anderen Plakaten übernommen.

Irgendwo, vor über 100 Jahren, war die Intention und Bedeutung klar, doch heute bleibt meist nur noch das Symbol.

ErikUden,
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Im Laufe der Zeit

Seit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland ist glücklicherweise viel (aber nicht genug) passiert, doch mit dem Überwerfen und Besiegen des Faschismus wurden die Verfolgten zurückgelassen und mussten mit dem Trauma, sowie den Symbolen, einen Weg finden umzugehen.

Es gründete sich zum Beispiel der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten), zuerst nur „VVN”, welcher das rote Keil als Symbol für sich zurück aneignete, wie man am VVN-Denkmal in Teltov, Lüderitz, oder dem Logo des VVN nachempfinden kann. Der rote Winkel 🔻 gilt seither in manchen Kontexten als vollständig angeeignet, auch wenn, und vor allem weil, dessen Geschichte für immer erinnert werden muss.

ErikUden,
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Ein paar Gedanken zum Aneignen von Begriffen und Symbolen

Es ist ähnlich wie das Wort „Queer”, Ich glaube die wenigsten denken heute daran, dass das Wort mal eine Beleidigung war. Denkt man nun an die herablassende Form des Wortes „Schwul” („Faggot”, zu deutsch „Schwuchtel”) so kann man noch nicht von einer Aneignung reden, wie die hier Lesenden vielleicht daran bemerken, dass dieser Satz weitaus unangenehmer war als der davor. Falls Leute in 100 Jahren jedoch diesen Satz lesen, würden sie sich vielleicht wundern wo das Problem ist.

Denn das noch beleidigende Wort wird momentan von manchen schwulen Personen versucht sich anzueignen, jedoch fühlt es sich für mich noch falsch an, da es verletzend ist! Auf der einen Seite führt eine Aneignung dazu, dass das Wort niemanden mehr verletzen kann, wodurch es vollkommen für Übeltäter entkräftet wird. Auf der anderen Seite ist die Zwischenphase verwirrend und man kann viel Schaden anrichten bei der Kommunikation mit Menschen für die sich die Bedeutung noch nicht verändert hat. Trotzdem bin Ich dankbar für die vielen Menschen welche das Wort „Queer” angeeignet haben, da es heute alle queeren Personen mit Pride tragen können (bewusst nicht das Wort „Stolz” genommen, da es von Rechten angeeignet wurde).

ErikUden,
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In der Moderne

Wieso Ich diese lange Ausführung über Worte und Bedeutungen begonnen habe? Weil das umgekehrte rote Dreieck 🔻 irgendwo dazwischen steht. Zwischen Aneignung und Erinnerung — Vergangenheit und Zukunft. Genau zwischen Diskriminierung und Entkräftigung.

So sehr Ich einen Beitrag darüber schreiben möchte, dass das rote Dreieck ein antifaschistisches Symbol geworden ist, wird es nicht ausschließlich so verwendet und hat bis heute seine antisemitischen und NS-Ideologischen Hintergründe als Markierung nicht verloren.

Auch wenn die originale Bedeutung dieses Dreiecks in KZs zur Kennzeichnung nicht (gezielt) die der Juden war, erwarte Ich nicht das Faschist:Innen und Antisemit:Innen aufeinmal differenziert und historisch bewandert agieren. Zudem sind Dogwhistles, auch genannt „Hundepfeifen”, genau deshalb so effektiv: ein Zeichen welches nur die Eingeweihten verstehen jedoch für Außenstehende harmlos scheint, in diesem Fall sogar positiv ausgelegt werden könnte. Bis heute noch werden Davidsterne an die Häuser von jüdischen Personen gezeichnet um diese zu markieren und einzuschüchtern, wo man wenigstens die historisch akkurate Verwendung des Symbols von Faschist:Innen loben kann, was natürlich die grausame und antisemitische Tat nicht weniger als solche macht. Der rote Winkel findet sich jedoch leider auch mit einer ähnlichen Bedeutung und Verwendung in der Moderne wieder.

Denn der rote Winkel wird auch antisemitisch verwendet, was historisch völliger Unsinn ist, doch erneut erwarte Ich von Antisemit:Innen und Faschist:Innen kein differenziertes Verständnis der Geschichte. Diese Symbole waren schon damals aufgezwungen und bedeuteten Hass, ob es heute andere Symbole sind bleibt irrelevant, denn der Hass gegen Juden ist der gleiche.

ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

Im Nahost-Konflikt

Wir stehen nun mit einem Symbol da welches zuerst von sowjetisch-kommunistischen Revolutionären benutzt, von Nationalsozialistischen Konzentrationslagern gestohlen, von antifaschistischen Erinnerungsorganisationen angeeignet und letztendlich von der linken Szene komplett aufgearbeitet und wieder original umgedeutet wurde.

Leider durfte die Geschichte dort nicht einfach vorbei sein, denn seit dem 07. Oktober 2023 wurde das Symbol auch anders benutzt. Es hilft nicht, dass die palästinensische Flagge (🇵🇸) gedreht auf dem Kopf oder getragen als ein Umhang, exakt dieses umgedrehte rote Dreieck ergibt, mit genau den Proportionen wie der rote Winkel. Dazu hat dieses Symbol, neben der Verbindung zur Flagge Palästinas, noch eine Verbindung zur Palästinensischen Freiheitsbewegung. Die Symbolik des „Slingshots”, also der Steinschleuder, wurde seit der ersten Intifada 1987 wieder verhäuft benutzt. Das Dreieck soll somit laut vielen Palästinenser:Innen Komplementär zum Symbol der Steinschleuder sein, da dieses auch eine ein Dreieck bildet. Genauere und auch bildliche Belege dazu finden sich im gleich aufgebrachten Video.

Es ist trotzdem nicht weit hergeholt anzunehmen, dass das rote Dreieck aufgrund ihrer doppel/dreifachdeutigkeit, und im Wissen von dessen antisemitischer Geschichte und Bedeutung, von der Hamas deshalb verwendet wurde.

Laut Al Jazeera hat die Al-Qassam Brigade (der militärische Flügel der Hamas) nach dem 07. Oktober erstmalig in Propaganda-Videos das umgedrehte rote Dreieck benutzt um Panzer oder Stützpunkte der IDF, vor der Zerstörung, digital zu kennzeichen. Diese Hamas-Propaganda-Videos lassen sich hier ansehen.

Selbstverständlich gebe Ich dafür eine Inhaltswarnung für Waffengewalt und Zerstörung (kein Blut oder Menschen sind zu sehen).

In diesen Videos wird das rote Dreieck als Markierung genutzt um die, in wenigen Sekunden danach beschossenen, Panzer zu markieren, oftmals wird herangezoomt um diese deutlicher zu machen. Der unzuverwechselnde rote Winkel wird hier, ähnlich wie ein roter Pfeil, der die Aufmerksamkeit auf ein spezifisches Objekt lenken soll, verwendet, um israelische Panzer und Stützpunkte vor der Zerstörung hervorzustellen, sichtbar zu machen, sie also zu markieren.

Als Antwort darauf hat die IDF ähnliche Propaganda-Videos gedreht, worin der rote Winkel benutzt wurde um ihre palästinensischen Ziele, keine Panzer sondern hauptsächlich sichtbar zivile Infrastruktur wie Wohnhäuser, gleichwertig zu markieren. Zum Schluss kommt der Satz „unser Dreieck ist stärker als eures”. Diese Videos lassen sich über den gleichen Link nachsehen.

Wobei das Israelische Militär nicht gleichzusetzen mit, oder gar repräsentativ für, alle Jüd:Innen weltweit ist, ist der Antisemitismus der Hamas mehr als gut dokumentiert. Wenn also ein Symbol welches einst genutzt wurde um jüdische Menschen in Konzentrationslagern zu markieren nun genutzt wird um das israelische Militär zu markieren, dann ist das unverwechselbar und eindeutig antisemitisch. Auch wenn ein großer Unterschied zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Bevölkerung existiert wird dieser von der Hamas nicht gesehen, demnach ist diese Markierung erneut nicht anders als Antisemitismus zu verstehen.

Was die Verwendung des Symbols außerhalb der Markierung von Israelis und oder Jüd:Innen angeht, ist es, dank dieser komplexen Geschichte, abhängig vom Kontext ob es sich dabei um Antisemitismus, Antifaschismus, einer pro-Palästinensischen, oder auch pro-Israelischen Gesinnung handelt. Spezifisch wenn das Symbol im Rahmen dieses Konflikts benutzt wird, ist es falsch direkt zu sagen das jede Verwendung antisemitisch ist, da das Symbol, wie auch in Deutschland, von vielen angeeignet und ohne jegliche Unterstützung der Hamas anzudeuten, verwendet wird.

ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

Im Nahost-Konflikt Teil 2

Komplizierter wird es jedoch wenn pro-Palästinensischen, nicht Hamas affiliierte Bewegungen der Hamas versuchen das Symbol aus ihrer Verwendung zu entreißen um, erneut, die antisemitische Bedeutung zu entfernen.

Hier ist ein Beispiel das Ich von einer pro-Palästina Künstler:In finden konnte, welches das Symbol zusammen mit dem Zeichen für Frieden verwendet und sagt, dass es die „Gewaltlosigkeit” / „non-violence” repräsentiert. Hier wird es von der gleichen Künstler:In im Zusammenhang der Steinschleuder gezeigt. Der gleiche Account zeigt das umgekehrte rote Dreieck sogar im originalen Kontext der El Lissitzky Zeichnung von 1920. In vielen Protesten oder künstlerischen Zeichnungen wurde dieses Symbol benutzt um „globale Solidarität”, „Anti-Krieg”, oder einen „Indigenen Widerstand" darzustellen.

Viele Quellen welche Ich über dieses Symbol und dessen Gebrauch in Palästina gefunden habe, hatten ausschließlich einseitige Ansichten. Die ADL - Anti Defamation League, welche sich öffentlich zu Israel bekennt, sagt das Dreieck sei antisemitisch und benennt nur den Teil der deutschen Geschichte und die Verwendung der Hamas im Vakuum von dem was danach passierte. Das Pro-Palästinensische Nachrichtenmedium „Middle East Monitor” stellt das Symbol ausschließlich als Symbol der Befreiung dar und benennt nur die Verwendung nach der Hamas, sowie die Benutzung deutscher Antifaschist:Innen.

Wie Ich versuche mit meinem sehr langen Beitrag aufzuzeigen ist es komplizierter, doch bei einer Geschichte wie der dieses Dreiecks ist es einfach sich den Teil der Geschichte rauszupicken der seiner Ideologie und seinem Verständnis dient.

Jegliche Verwendung dieses Symbols als antisemitisch zu benennen, währenddessen der VVN-BdA es benutzt, das israelische Militär es benutzt, es vor den Nationalsozialisten existierte, auf Anti-AfD Plakaten überall präsent ist, sowie von der pro-Palästinensischen Bewegung angeeignet und vom Hamas-Kontext entfernt wurde, wäre falsch.

Zu sagen das keinerlei Verwendung dieses Symbols antisemitisch ist, ist auch falsch.

ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

Fazit

Wenn die Hamas den roten Winkel benutzt, um israelische Panzer zu markieren, dann ist das Antisemitismus.

Wenn in Deutschland ein roter Winkel auf die Häuser von Jüd:Innen oder Synagogen gesprüht, beschmiert, oder sonstig markiert wird, dann ist das Antisemitismus.

Wenn in Deutschland irgendwo der rote Winkel besprüht oder präsentiert wird, ist dessen Interpretation noch zu klären.

Wenn das Volk Palästinas im Wissen des roten Dreiecks in ihrer eigenen Flagge, sowie dem Symbol der Steinschleuder, das rote Dreieck benutzen, im Anbetracht der angeeigneten Bedeutung der deutschen Antifaschist:Innen, um sich über ihr Leid und über ihren Widerstand zu vereinen, und damit gezielt die von der Hamas wieder auferlegte antisemitische Bedeutung entreißen, dann ist das kein Antisemitismus.

Was wir aus der Geschichte des roten Keil, dann roten Winkel, und nun roten Dreiecks lernen ist das die Bedeutung eines Symbols zu belieben verändert werden kann, um entweder Hass oder Hoffnung auszudrücken, manchmal beides gleichzeitig. Es benötigt gesellschaftliche Macht, Aufklärung und Erinnerungsarbeit um ein Symbol nicht zur Dogwhistle verkommen oder angeeignet werden zu lassen.

kami_kadse,
@kami_kadse@don.linxx.net avatar

@ErikUden

dein Argument: Symbole verändern ihre Bedeutung je nach dem wer (welcher Kontext) sie schreibt und wer (welcher Kontext) sie liest ist ja an sich klar.

dein Beispiel aber... sagen wir so, wenn ich von einer_m Künstler_in was sehe was antisemitisch ist, dann nehm ich nicht was anderes her um zu belegen dass es nicht antisemitisch sei...

ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

@kami_kadse Ich würde gerne auf dein Kommentar eingehen und danke dir erstmal aufrichtig das du meine sehr langen Gedanken zu diesem Thema durchliest, doch Ich weiß nicht genau auf welchen Absatz du dich beziehst. Könntest du den Titel nennen oder die spezifische Textzeile rezitieren?

kami_kadse,
@kami_kadse@don.linxx.net avatar

@ErikUden

ja, ich meine das Beispiel, was du auf Instagram verlinkt hast.

18+ ose_rouge,
@ose_rouge@don.linxx.net avatar

@kami_kadse @ErikUden Vor allem: Ganz so einfach scheint es nicht: https://www.instagram.com/p/C5SE_v-xBSd/?igsh=bHUwMXFxaDNxbzk0

Der Account verarbeitet zudem Fallschirme positiv als Symbol und wir wissen alle wofür die stehen: Das Massaker vom 07. Oktober.

18+ ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar
18+ ose_rouge,
@ose_rouge@don.linxx.net avatar

@ErikUden @kami_kadse Okay, das habe ich editiert.
Nichtsdestotrotz: Im Kampf gegen »den« Zionismus wirkt der Winkel nicht wie ein Friedenszeichen. Sorry.

18+ ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

@ose_rouge @kami_kadse Das ist valide und auch kritikwürdig!

wauz,
@wauz@mastodon.de avatar

@ErikUden
Nein. Eine Markierung eines Feindes, und die IDF sind das als Kombattanten eindeutig, ist nicht gegen "Ethnie" oder dergleichen gerichtet. Eben nicht "antisemitisch". Da werden zwei Bedeutungsebenen vermischt.
Das Wort "Antisemitismus" ist inzwischen seiner ursprünglichen Bedeutung "Judenfeindlichkeit" fast völlig entkleidet. Und das ist eben von Zionisten bewusst umgedeutet worden. Schon in den 1960ern haben Zionisten angefangen, Kritik am Zionismus und seinen Begleiterscheinungen als "antisemitsch" zu framen und seit Ende der 1990er Jahre wird das koordiniert betrieben.
Man kann das anhand der Verwendung des Begriffes 'linker Antisemitismus' mit literaturwissenschaftlichen Methoden nachweisen. Ob das schon jemand umfassen getan hat, weiß ich nicht. Ich kenne nur genug Beispiele, um zu dem Schluss zu kommen.
Man sollte das Wort "Antisemitismus" eben wegen dieser babylonischen Sprachverwirrung gar nicht mehr benutzen und da, wo "Judenfeindlichkeit" zutrifft, dieses Wort benutzen und ansonsten Kritik am Zionismus als solche bezeichnen.

DanyWho,
@DanyWho@nrw.social avatar

@ErikUden Interessant, so sehr hatte ich mich mit dem Wort noch nie befasst. Grundsätzlich ist es super, wenn so ein Begriff in etwas positives umgewandelt wird. Allerdings fühlt man sich als Person Ende 40 manchmal genötigt sich so zu bezeichnen, obwohl man es nicht möchte. Manche Menschen U25 bezeichnen heute jeden der homosexuell ist als queer. Nun gab es zu der Zeit als ich selbst U25 war nur die Begriffe schwul und lesbisch und ich wüßte nicht…

ErikUden,
@ErikUden@mastodon.de avatar

@DanyWho auf jeden Fall! Niemand sollte sich gezwungen werden als etwas zu definieren. Nur da kommt man leicht in ein „Ich bin nicht Queer nur seit 20 Jahren mit einer Frau verheiratet” / Alice Weidel Zeugs rein. Am Ende des Tages soll man das Wort zur Selbstbezeichnung nehmen das einem am besten steht, denn alles ist okay solange man nicht das andere denunziert!

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