bookstardust, German
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Ich hab ganz viele Gedanken zum Thema Gewalt an Politiker:innen, aber es sind eher so einzelne Fragmente, die noch kein ganzes Bild ergeben.

Deswegen schlüssel ich jetzt mal die einzelnen Fragmente auf:

bookstardust,
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Irgendwann um Februar rum, als es um die Deportationspläne der AfD ging, hat mich ein Schüler gefragt, wie Hitler damals an die Macht kam, weil irgendwie drehen die ganzen Erwachsenen gerade durch.

Also haben wir uns zusammen ein Mr. Wissen2Go Video angeschaut:

https://youtu.be/RPCS-cJMCDk

Das Video war am Ende zu schwer und zu detailliert, aber spannend waren die eigenen Schlägertrupps der Parteien.

Um sich vor politischen Gegnern zu schützen, hatten alle Parteien eigene Schlägertrupps.

bookstardust,
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Wenn wir jetzt sagen, die Politiker:innen brauchen Polizeischutz und Politik ist nur noch mit Schutz durch Polizei möglich, verschiebt sich was. Dann läuft man in eine Eskalationsspirale.

Journalist:innen brauchen Polizeischutz
Bürgermeister:innen brauchen Polizeischutz
Minister:innen und Bundestagsabgeordnete brauchen Polizeischutz
Und jetzt auch die fleißigen Plakatierer:innen in den Ortsgruppen.

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Politik ist nicht mehr ein Aushandlungsprozess in der Zivilgesellschaft, sondern kann nur noch in einer abgetrennten Glocke stattfinden, umgeben von einer Traube Polizist:innen.

Während die AfD rumheult "Aua. aua, ich wurde mit einer Nadel gepiekst" und "Wir sind das Opfer" und eben nicht der Agressor

Wie deeskalieren wir denn jetzt?
Wir brauchen lokale, nahbare, erfahrbare Politik, bei der alle mitmachen und sich beteiligen können.

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Ich hab tatsächlich keine gute Lösung. Die Bedrohungen gehen auf.

Dann kann die Lösung nur eine friedliche Zivilgesellschaft in der Kommune sein, die sich darauf einigt "dann gehen wir eben zusammen und gemeinsam plakatieren"

Ich muss die ganze Zeit an die KPÖ in Graz denken, die überzeugen mit einem solidarischen Konzept bei dem alle auf kommunaler Ebene mitgenommen und eingeladen sind, und das seit vielen, vielen Jahren.

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Es müssen Veranstaltungen für alle organisiert werden. Die müssen umsonst sein uns lowlevel für alle zugänglich.

Besonders in den ländlichen Gemeinden.
Und diese Veranstaltungen (Flohmarkt, Sommerfest, gemeinsamer Musikabend) muss es auch um Solidarität gehen. Wer braucht so Hilfe, was belastet die Menschen, wie können wir untereinander helfen.

Und es ist ganz furchtbar, dass wir sowas nicht organisiert bekommen.
Aber das wäre gelebte Politik.

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Bonuspoint: es gibt einen gemeinsamen Spendentopf und dadurch kann man Menschen schnell, unkompliziert und unbürokratisch helfen.

Nach den Demos hätte man sowas aufbauen müssen.

Aber ich hatte auch gehofft, die Demos haben genug Effekt von allein 🤷🏻

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Ortsverbände von Parteien könnten das btw super machen, aber es darf halt nicht nur aus wahltaktischem Kalkül geschehen

Wann wurdet ihr denn das letzte Mal von einem Parteiortsverband für irgendwas eingeladen? Wie wurdet ihr willkommen geheißen? Seid ihr da gerne gewesen?

Darum muss es eigentlich gehen 🤷🏻

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

Ich krieg übrigens auch nichts auf die Kette. Nur um das mal loszuwerden.

Allein beim Gedanken mich in einer Partei zu organisieren sträuben sich mir die Haare.

Ich habe ehrenamtliche Gruppen immer geliebt, aber die Machtspielchen haben es dann alles irgendwann kaputt gemacht. Jetzt krieg ich die Krise, wenn ich nur dran denke mich zu engagieren, weil solche Angebote nie wirklich offen und zugänglich sind 🤷🏻

(Und wie remember ich kämpfe ständig mit Burnout. Also kein Vorwurf an niemanden)

dr_jo_mue,
@dr_jo_mue@troet.cafe avatar

@bookstardust einfach machen. Es gibt immer eine Gruppe höchst anständiger Leute mit denen man im Kleinen auch viel erreichen kann. Ich hab meine Bros die sind auch angenehm. Und: Vereinsmeier halten den Laden am Laufen. Das es keine "ich ich ich"-Nummer wird, dafür müssen interne Strukturen sorgen. Zur Not kann man sie Richtung "Dachverband" abschieben.

Zahlenzauberin,
@Zahlenzauberin@dresden.network avatar

@dr_jo_mue @bookstardust einfach machen sagt sich so leicht. Ich gehe 40 Stunden arbeiten und bin im Kirchenvorstand und anderen Gremien meiner Gemeinde und einer sehr kleinen anderen Gruppe aktiv. Aber das alles geht nur weil die Kinder mittlerweile ein gewisses Alter haben und mir mein Mann den Rücken frei hält indem er den Haushalt und einen großen Teil der Carearbeit erledigt.

bookstardust,
@bookstardust@bildung.social avatar

@Zahlenzauberin @dr_jo_mue und denk an die geilen Strukturen in den Gruppen, wenn du da nicht so mitmachst, wie gewollt, dann bist du halt auch wieder draußen.

Zahlenzauberin,
@Zahlenzauberin@dresden.network avatar

@bookstardust @dr_jo_mue wobei ich das Gefühl habe es wird alles ein bisschen loser als früher. Also im Sinne von komm wenn du Zeit hast aber wenn nicht dann ist das auch kein Drama. Zumindest in Gruppen mit vielen Eltern beobachte ich das mittlerweile häufiger

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