1/x Fürs Protokoll: Heute sind es bei mir 1,5 Jahre Postcovid. Ich bin nach wie vor nicht arbeitsfähig und führe ein in jeder Hinsicht reduziertes Leben. Allerdings geht es mir seit einigen Wochen wirklich etwas besser (oder eher anders): Ich habe mehr Energie und brauche weniger Schlaf, dafür sind aber alle anderen körperlichen Symptome schlimmer geworden oder ich nehme sie stärker wahr, weil ich nicht mehr so viel wegschlafe.
2/x Mögliche Gründe für die Besserung sind Acetylcystein oder Aripiprazol, die ich beide gemäß den Vorschlägen von Prof. Scheibenbogen experimentell einnehme. Oder aber es ist einfach nur die Besserung im zweiten Jahr, von der viele Betroffene berichten.
3/3 Mittlerweile ist so viel Wissen rund um Postcovid zusammen gekommen, dass ich darüber nachdenke, ich in welcher Form ich es weitergeben kann. Ich muss mir Kraft und Zeit gut einteilen. Podcast ist zu viel Aufwand (ich lasse mich aber gerne einladen), Zooms organisieren erst recht. Im Moment erwäge ich, den Newsletter wiederzuebeleben. Dazu meine Frage an euch: Würdet ihr von mir lesen wollen einen Newsletter über...
@melsdung Danke. Es braucht auch längere Texte, finde ich, die gut auffindbar bleiben (Newsletter heißt bei mir automatisch auch Blog). Die Häppchen hier bleiben, aber sind halt schwer nachträglich auffindbar.
geht es nur mir so, oder findet ihr das schweigen der vielen grundrechts-ngos bezüglich des größten crackdowns auf die meinungs- und versammlungsfeiheit seit der kommunistenverfolgung auch irgendwie unheimlich? was ist denn da los bei euch @Freiheitsrechte?
@mspro@aramba@Freiheitsrechte Mir geht es eigentlich umgekehrt: Ich habe oft nicht die Nerven, den ganzen linken Antisemitismus anzusprechen, der einem derzeit aus allen Ritzen entgegen schwappt, u.a. wegen der Anfeindungen, die eins dafür erhält.
@mspro@aramba@Freiheitsrechte Die Beispiele, die ich dafür bisher gesehen habe, finde ich jetzt nicht übermäßig beeindruckend. Ich finde nunmal gut, dass Antisemitismus keine Bühne geboten wird und nicht über soziale Einrichtungen staatlich finanziert wird.
@mspro@aramba@Freiheitsrechte Das bräuchte ich bitte in detailliert und mit Quellen. Die Demoauflösungen wegen Antisemitismus, von denen ich was mitbekommen habe, finde ich richtig. Welche Einreiseverbote? Das habe ich in letzter Zeit nur in Zusammenhang mit Sellner mitbekommen.
@mspro@aramba@Freiheitsrechte Genau das ist es, was mir Angst macht: Das solche Formen des Antisemitismus von einigen Leuten für ganz normal gehalten werden.
Ich bin einmal mehr maßlos enttäuscht. Ok, die Grünen haben beim Klima gegen die FDP verloren. Aber dass sie sich mit übelstem Propaganda-Sprech rhetorisch auf die Seite der FDP schlagen, ist zu hart: "Wir geben dem Klimaschutz in Deutschland ein starkes Update, das ihn fit macht für die nächsten 20 Jahre auf Deutschlands Weg zur Klimaneutralität."
(Lisa Paus scheint die einzige Grüne in der Regierung zu sein, die bei ihrem Thema der FDP noch Gegenwehr leistet.)
BTW: Bin ich der einzige, der Fahrverbote nicht als Drohung sondern empfindet, sondern denkt: Oh ja bitte?
Das Sonntagsfahrverbot in der Ölkrise 1973 ist heute eine westdeutsche Legende. Danach regierte die sozialliberale Koalition noch 10 Jahre. Ich bin mir sicher, sowas würde heute sehr viele Menschen wachrütteln, die denken, das würde "die Politik" nicht machen, wenn die Lage nicht ernst wäre.
Die richtige Antwort auf Wissing wäre: "Geil, mach doch, mal gucken, ob du dich traust." gewesen.
1/6 Mir fällt auf, dass ich ziemlich lange nichts mehr über Postcovid geschrieben habe. Das liegt vor allem daran, dass es so vor sich hindümpelt. Mal geht es mir besser, mal schlechter. Mit Pacing, also Ball flachhalten und Belastung vermeiden, verhindere ich, dass es mir beschissen geht. Trotzdem musste ich mich im Februar an 11 Tagen außerhalb der Schlafenszeiten wegen Erschöpfung hinlegen.
Jedes mal, wenn ich denke, ich muss lieb zu Grünen sein, weil ja wirklich sehr viel und unfair von rechts auf sie eingedroschen wird, machen die so Sachen mit wie Bezahlkarte für Asylbewerbende einführen. Jedenfalls ist es ein Trugschluss, zu glauben, die bröckelnde "Brandmauer" verliefe zwischen CDU und AFD...
Die Bezahlkarte ist nicht nur so ekelhaft, weil sie Menschen diskriminiert und entrechtet, sondern auch, weil sie komplett sinnlos ist, kein konkretes Problem löst und stattdessen für mehr Kriminalität sorgen wird. Die Bezahlkarte ist pure rechtspopulistische Symbolpolitik. Nichts anderes.
@isotopp Ein unangenehmer Gedanke: Das sind ja PR-Methoden zur Aufrechterhaltung eines Geschäftsmodells. Wenn wir nun diese Muster in Bezug auf ein AFD-Verbot beobachten, liegt der Gedanke nahe, dass die anderen Parteien und Medien (und wer noch?) im AFD-Verbot ebenfalls einen Angriff auf ihr Geschäftsmodell sehen.
Die Demos gegen Rechts sind gerade ein Wechselbad der Gefühle für mich: Bewegtheit und Hoffnung wegen eines Zeichens, das ich so deutlich von dieser Gesellchaft nicht mehr erwartet hatte, Traurigkeit, dass meine Energie nicht reicht, um dabei zu sein und Sorge/Misstrauen, dass sich langfristig wenig ändern, weil es halt auch die anderen gibt, die Nazis wählen, und viele Politiker*innen in Verantwortung das Engagement gegen Rechts vermissen lassen, dass die Bevölkerung gerade zeigt.
Ich sag mal so: Solange der Staat sich weigert, seine Demokratie durch ein AFD-Verbot zu schützen, reicht es nicht, dass breit gegen die AFD demonstriert wird – sie muss auch nicht mehr gewählt werden.