Die NS-Pilgerstätte hielt auch nach 1945 an der Ideologie fest. So entdeckten 1951 tausende Landsberger plötzlich ihre christliche Nächstenliebe & protestierten für die Begnadigung hochrangiger NS-Kriegsverbrecher.
Der jüdische Gegenprotest wurde mit "Juden Raus" Rufen entgegnet.
@aufpolieren
Die Demo richtete sich ua. gegen die geplante Hinrichtung folgender Nazischergen:
Otto Ohlendorf (ua. Chef der Einsatzgruppe D, verantw. für Mord an über 90T Juden)
Paul Blobel (leitete ua. das Massaker von Babyn Jar mit 34T Ermordeten)
Oswald Pohl (als Chef des SS-WVHA maßgeblicher Organisator der Shoah)
Erich Naumann (Chef der Einsatzgruppe B, mind. 70T Morde)
Werner Braune (Einsatzgruppe D)
Sie wurden dennoch in der Nacht vom 6. auf den 7.6.1951 hingerichtet
Zusätzlich zur Demo besuchte im Jan. 1951 eine BT-Abordnung den amerikanischen Hochkommissar McCloy und forderten eine Amnestie.
McCloy amnestierte daraufhin alle Urteile der Nürnberger Prozesse unter 15 Jahren. Von 142 Verurteilte wurden 77 freigesprochen, va. Großindustriellen wie Alfried Krupp und Friedrich Flick. Sie erhielten auch ihr Vermögen zurück.
10 Todesstrafen wurden in Haftstrafen umgewandelt. Bis 1958 waren die letzten Naziverbrecher frei
Bei der Demo spricht u.a. CSU-MdB Richard Jäger - später Justizminister und Fan der Todesstrafe (außer für Nazis), Spitzname Kopf-ab-Jäger. Die SZ berichtet:
„Hört man jedoch von der Landsberger Kundgebung, wo die 3000 Menschen ihre Veranstaltung zu einer erstklassigen antisemitischen Hetze ausarten ließen – mit dem trauten NS-Rufe „Juden raus!“ und mit tätlichen Angriffen auf anwesende Juden – so entbehrt das nicht eines gespenstischen, entmutigenden Zuges.“
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