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svenscholz, to random German
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"[...] Rechtsextreme [schreiben] wirklich viele Briefe [...]. Sie bombardieren Politiker, Redaktionen, Prominente [... ] mit hasserfüllten Beschwerden über Wokeness, über den Verfall von Werten, über das Ignorieren der armen AfD[...]

[...] solange diese Verzerrung so stattfindet, heißt das für den Rest von uns: [...] Schreiben Sie physische Briefe an Abgeordnete und an Redaktionen. [...] wenn das der Kanal ist, dann darf er nicht extremen Gruppen überlassen werden." https://www.deutschlandfunk.de/zu-viele-berichte-ueber-anti-afd-demos-100.html

freval,
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@ArneBab @svenscholz @oppophonist mir ist es mehr als einmal passiert dass absolute quatschleserbriefe als antwort auf artikel gedruckt wurden weil es eindruck gemacht hatte dass jemand sich die mühe gemacht hatte zu schreiben. das hat sowohl mein standing als auch meine motivation beeinflusst und inzwischen hab ich immer weniger Bock auf journalismus.

freval,
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@ArneBab @svenscholz @oppophonist das nennt sich disruption

freval,
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@svenscholz @ArneBab @oppophonist schon okay es war ein zugewandtes missverständnis

GreenSky, (edited ) to random German
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freval,
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@GreenSky das ist von kirsten fuchs glaub ich?

freval,
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@GreenSky ja war nur als anmerkung gemeint ich wollte dir nichts unterstellen. aber ehre wem ehre gebührt.

OskarImKeller, to random German
@OskarImKeller@fnordon.de avatar

@freval Habe Dein Buch "Ein Haus voller Wände" zu Weihnachten an meine viellesende Mutter verschenkt, und sie findet es super! Sie meinte, Du hättest sehr passend in Worte gefasst, was sie zwar teils schon wusste, aber selbst nicht so gut beschreiben könnte. Auch Deinen Humor fand sie gut. Hatte gerade ein sehr langes Gespräch mit ihr darüber.
Sie arbeitet ehrenamtlich mit dementiell veränderten Menschen, hat also einen gewissen Einblick in die Branche.

freval,
@freval@mastodon.social avatar

@OskarImKeller oh toll das freut mich sehr! vielen lieben dank und viele grüße an die kollegin!

freval, to random German
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journal

gestern nacht starb meine großmutter. die französische. mémère. wir hatten wenig kontakt die letzten zehn jahre obwohl ich zuvor einer ihrer lieblinge war. ich glaube sie hat darunter gelitten dass wir kaum noch sprachen aber ich konnte nicht. auch jetzt fällt es mir schwer über all die liebe die sie mir schenkte das schlimme zu übersehen das auch in ihr wohnte. vielleicht war ich selbstgerecht und bin es noch ich weiß es nicht.

freval,
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mémère wurde in bobigny geboren das damals noch vor paris lag. sie wohnte unweit des bahnhofs über den alle französischen jüd*innen in den osten in den tod geschickt wurden. davon erzählte sie nicht aber von den fliegerangriffen der raf auf paris die sie vom dach ihres elternhauses beobachtete. diese bombennächte seien für sie und ihre zwillingsschwester stets wie ein feuerwerk gewesen erzählte sie mir.

freval,
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sie ist ihr lebtag antisemitin geblieben als mein cousin p seine erste frau v heiratete sagte sie das könne nichts werden v habe "qqc de juive". dieser satz hat sich in mich eingebrannt und als ich t kennenlernte hörte ich auf zu mémère in die normandie zu fahren. ich zeigte der familie auch keine fotos von t weil ich mir nicht sicher war wer heimlich ähnlich dachte wie sie.

freval,
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mémère war eine laute frau une grande gueule die in ihrem tonfall häufig arletty ähnelte: im habitus auch. sie war rauh und lustig sehr bestimmt und ungebrochen. als mein großvater starb die beiden liebten sich auf das zarteste dachten wir nicht dass sie ihn lange überleben würde; daraus wurden 15 jahre.

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freval,
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mein großvater war ein zarter ruhiger gutmütiger mann der wenig sprach. meine großmutter echauffierte sich oft und schimpfte lauthals über dies und das und jenes - sie war tatsächlich charmant dabei nicht auf distinguierte weise nein sondern weil ihre gefühle so echt waren. pépère saß auf seinem stuhl am kopfende des tisches und lächelte sie an; erstaunt darüber das privileg erhalten zu haben mit diesem füllhorn an lebendigkeit seinen tag teilen zu dürfen.

freval,
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sie liebte ihn denke ich manchmal deswegen so sehr weil er sie so sehr liebte. mein großvater war nicht mein großvater das habe ich aber erst nach seinem tod erfahren.

freval,
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nach dem krieg lebte mémère in wilder ehe mit einem belgischen kleinkriminellen in paris und später in chateauroux zusammen der dann in den 60ern in einem belgischen knast an tuberkulose starb. die beiden älteren geschwister meines vaters wussten das mein vater (der jüngste) und sein bruder j (der zweitjüngste) nicht. auch sie fanden das erst heraus als pépère schon tot war.

freval,
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j war immer der labile der familie gewesen und kurz bevor er herausfand dass sein vater nicht sein vater war hatte seine frau sich von ihm getrennt. er erhängte sich im vollsuff in seiner garage meine cousinen waren damals 11 und 14. auf der beerdigung belegte mémère sie und die mutter vor allen anwesenden mit einem fluch für das was sie ihrem kind angetan hätten. mein vater war der einzige der sie deswegen zurechtwies. der einzige der den beiden kindern kondolierte auch.

freval,
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mémère war immer unfair in ihrem herzen: wen sie liebte liebte sie bedingungslos. wen sie hasste oder geringschätzte den ließ sie das auch spüren. meinen vater mochte sie die meiste zeit ihres lebens nicht; er bemühte sich stets um ihre liebe aber war nie genug. mich hingegen liebte sie sehr: jeden wunsch erfüllte sie mir.

freval,
@freval@mastodon.social avatar

meine eltern schickten mich über jahre zu ihr in die sommerferien sechs wochen lang; oft allein. sie hatte einen kleinen hof im normannischen hinterland. sie war katholin und kommunistin dh sie betete nur zu den heiligen (zu maria wenn es besonders wichtig war). wenn sie verlegtes finden wollte murmelte sie "saint antoine de padoue" usw. sie legte dem ganzen dorf tarot-karten und brachte mir bei wie gläser gerückt werden.

ich weiß nicht wie es mir geht. später mehr.

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