@SheDrivesMobility Ich weiß gar nicht, seit wie vielen Jahren schon in den Betrieben, die zur IG Metall gehören, eine 35 Stunden Woche gilt. Gefühlt ewig. Und in der Öffentlichkeit wird es gerade so dargestellt, als würde die GDL unverschämte Forderungen stellen. Was soll das?
@Erika@SheDrivesMobility mir schon. Ich bin ja von hier. Aber die Bude zahlt noch nicht mal (Ost-)Tarif.
Ich wünschte, wir könnten alle Gewerkschaften solidarisch zusammenhalten und solche Buden oder die Bahn gemeinsam bekämpfen. Wie Skandinavien das mir Tesla macht.
@Erika@SheDrivesMobility ich frage mich ja, wie es kommt, dass Deutschland im OECD-Vergleich ganz unten bei "Actual Hours Worked" steht. So stark sind die Gewerkschaften ja eigentlich nicht in Deutschland. 🤔
@lbenedix@SheDrivesMobility Tja, ich könnte boshaft anmerken, dass in DE die Kinderbetreuung so schlecht ist, dass viele Menschen (vorwiegend Frauen) in Teilzeit tätig sind. Das zieht vielleicht den Schnitt runter.
@Erika@lbenedix@SheDrivesMobility Interessant wäre auch die Definition von "employed". Zählen z. B. Minijobber da schon mit rein? Nebenjobs von Studierenden und Schülys? Welche Definitionen und Modelle haben andere Länder da?
@lbenedix@SheDrivesMobility@Drude@Erika Geb ich dir zwar recht. In diesem Fall sind schlechte Daten aber nicht wirklich besser. Am Ende muss man nämlich genauso viel herumspekulieren.
Meine zu erbringende Jahresstundenzahl liegt übrigens bei rund 1975 Stunden. Soweit ich weiß ist das der übliche Satz bei einer 37,5-Stunden-Woche. ;)
@lbenedix@SheDrivesMobility@Drude@Erika Zum Beispiel würde mich interessieren, was als "slack work" definiert ist.
Leider gibt meine Suchmaschinensuche nur Ergebnisse zur Software Slack raus. 🙄
@Khakie@Erika@SheDrivesMobility ne. Das gab damals auch Gegenwind. Aber wenn die Züge nicht fahren, dann bekommt man das persönlich mit. Zudem ist das doch praktisch für die Medien auf den Lokführern rumzutrampeln.
@SheDrivesMobility falsche Argumentation. Ich verstehe zwar das die Schichtarbeiter die Entlastung mit 35h gut vertragen könnten, aber die Produktivität eines Lokführers steigt halt nicht. Der kann eine 8h Tour nicht in 7h fahren. Außer Doc Brown modifiziert die Züge so das sie durch die Zeit reisen können...
Stimmt halt auch nicht, dass die Produktivität nicht steigen würde. Erstens weil die Arbeit als Lokführer auch Schichtarbeit ist und die krank macht, wenn es keinen Ausgleich gibt und zweitens, weil Krankheitsfausfall und Frührenten die Produktivität reduzieren.
Körperliche Fitness und damit eben auch Regenerationsintervalle reduziert auch die Fehlerhäufigkeit und steigert damit die Qualität, bspw. die Pünktlichkeit von Arbeitsaufträgen.
Ein Lokführer der nicht auf der Lok ist, ist halt nicht produktiv. Und eine Lok die nicht fährt ist auch nicht produktiv.
Das Problem, das sagt die GDL ja auch, ist nicht die Arbeitszeit, sondern der zu enge Schichtplan durch fehlendes Personal. Nur hat da die Gewerkschaft nur indirekt Einfluß: halt über die Arbeitszeit.
@SheDrivesMobility@thijs_lucas Ja ich weis was Arbeit ist. Fakt ist doch: ich kenne keinen Betrieb, außer den Gemeindegärtnern meiner Heimatstadt die keine Überstunden machen (die lassen mit dem Glockenschlag der Kirchuhr alles fallen - Tatsache).
Würde man keine (unbezahlten) Überstunden machen, würde das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbrechen. Nicht das ich das irgendwie gut finden würde. Aber das Problem haben alle, überall!
@schnedan@SheDrivesMobility@thijs_lucas Man kann das, so wie du, hinnehmen oder eben versuchen, das zu ändern.
Niemand sollte unbezahlt arbeiten. Insbesondere nicht in Berufen, auf die wir alle angewiesen sind.
Die Aussage „Aber das Problem haben alle, überall!“ trägt einfach sehr viel Resignation in sich, daher meine Deutung, du würdest das hinnehmen. Nur weil das Problem überall besteht, ist es nicht falsch, das für Lokführer wenigstens zu bekämpfen.
@olifantoliver@SheDrivesMobility@thijs_lucas Ja und nein, wie Ulrike Hermann gestern schön im Presseclub sagte: bei diesen Arbeitskämpfen geht es immer zu lasten anderer Arbeitnehmer die in schlechteren Streikpositionen sind. Es trifft nicht Reiche und/oder Unternehmensbesitzer - was bei der Bahn wir alle sind.
@thijs_lucas@olifantoliver@SheDrivesMobility na ja, was passiert wenn wir Ingenieure streiken würden? Mein AG würde nur noch in Osteuropa, Indien und China einstellen. Oh wait - macht er ja schon!
Ich könnte also das Gleiche sagen wie ihr über mich. Aber das ist nicht meine Art zu diskutieren.
Wer Forderungen stellt muss immer sagen wie sie umsetzbar sind. Und wer behauptet wenn man es anders macht, würde es diesen oder jenen Effekt haben, muss es belegen können , nicht einfach nur in den Raum stellen das das halt so sei.
@schnedan@thijs_lucas@SheDrivesMobility@olifantoliver
18 Bahnunternehmen haben Tarifverträge mit der GDL geschlossen. Der Beweis, dass die Tarifverträge der GDL machbar sind, existiert also achtzehnfach während Du Behauptungen der Unmöglichkeit formulierst.
@thijs_lucas@SheDrivesMobility@schnedan Sorry wie kommt man auf die Idee das sich die Produktivität nicht steigert. Der ICE 4 hat so viele Sitzplätze wie kein anderer ICE vor ihm. Die Fahrzeit zwischen Berlin und München ist mit Neubaustrecke drastisch reduziert worden. Zwischen Deutschland und Dänemark dürfen überlange Güterzüge verkehren. S-Bahnen zwischen Harburg und Hauptbahnhof sollen zukünftig grundsätzlich als Vollzüge verkehren. Usw.
@Cykelsok@thijs_lucas@SheDrivesMobility Auch hier: so kann man ein System wie die Bahn nicht betrachten... nur weil der Lokführer der um 16:00 abgefahren ist mit seinem ICE4 theoretisch 100 Leute mehr mitnehmen könnte, nützt das den 100 Leuten die um 16:30 fahren wollen gar nichts.
@schnedan@thijs_lucas@SheDrivesMobility Wenn du an einem Wochenende 100 Tickets mehr für durchschnittlich 80€ verkaufst fährt dein Lokführer 8.000€ mehr Wertschöpfung durch die Gegend. Jeder Monat hat 8 solcher Tage an dem alle Züge voll laufen und Sparpreise deutlich teurerer werden. Diese Sitzplätze sind enorm wertvoll für das Unternehmen...
@Cykelsok@thijs_lucas@SheDrivesMobility Ohne Frage: wenn das Angebot auf das Problem der Menschen passt (wann muss ich wo sein). Und machbar ist das halt so einfach auch nur auf der Langstrecke. Im Nahverkehr sind oft die Bahnsteige zu kurz für lange Züge oder Bahnsteighöhe verhindert Mischbetrieb verschiedener Zugarten...
@schnedan@thijs_lucas@SheDrivesMobility Und im Nahverkehr hat man das über die letzten Jahre mit Doppelstockzügen z.B. gesteigert. Es geht mir darum, dass das System Bahn sehr wohl in seiner Funktionellen Einheit enorme Steigerungen in Personenkilometern je Triebfahrzeugführerin und Tonnenkilometer je Triebfahrzeugführerin gesehen hat, die bisher noch nicht in reduzierte Wochenarbeitszeit gemündet hatte.
@Cykelsok@thijs_lucas@SheDrivesMobility kann man so Pauschal nicht sagen... Bei uns wurden die Züge mit den Doppelstockwagen auch gerne mal kürzer... Ja das System hat heute mehr Kapazität. Spreche ich gar nicht ab. Es war aber auch das Ziel mehr Angebot zu schaffen. Wenn es nicht eh schon weniger Fahrzeugführer gibt als früher, dann macht es doch keinen Sinn die Mühsam und teuer geschaffenen Kapazitätszugewinne wieder zu zerstören durch verkürzte Dienstzeiten.
@schnedan@thijs_lucas@SheDrivesMobility Natürlich ist es oberflächlich ein Widerspruch. Aber die Kalkulation ist ja, dass mit einer 35h Woche auch mehr Neueinstellungen gelingen, weniger Leute den Job wieder hinwerfen oder Langzeitkrank werden, so dass man zwar weniger Wochenarbeitsstunden pro Person hat aber mehr Leute. Die Wochenarbeitszeit würde auch Stufenweise immer nur um 1 Stunde reduziert. Aber alle wissen, dass bis 2028 dann die 35h für den eigenen Job gelten. Das motiviert auch!
@schnedan@thijs_lucas@SheDrivesMobility Wenn der Arbeitgeber Probleme hat die Stunden zu besetzen kann er auch Fragen ob es Mitarbeiter*innen gibt die bereit sind Überstunden zu leisten. Diese sind dann aber on top zum regulären Gehalt zu bezahlen. Eine tarifliche Wochenarbeitszeit ist ja nicht ein Höchstarbeitszeit sondern nur die Basis ab der Überstunden beginnen.
@Cykelsok@thijs_lucas@SheDrivesMobility Was ich so höre hat die DB gar keinen finanziellen Spielraum noch teure Überstunden zu bezahlen... Wenn dann müsste man mehr aus den Steuern zuschießen. Aber auch da ist das Geld endlich.
Und als jemand in einem IG Metal Betrieb, ich denke der Arbeitsschutz durch die BG hat mehr Einfluss auf die Arbeitsbedingungen als die Gewerkschaft. Und die Bezahlung? die ist schon lange schlecht. Auch bei uns. Selbst ich als Ingenieur habe Reallohnverluste.
@SheDrivesMobility
Es ist verlogen, eine kritische Infrastruktur zu privatisieren und dann die Regeln für private Unternehmen einschränken zu wollen. Wenn etwas unverzichtbar wichtig ist, dann hätte es bei der Bahn z. B. beim Beamt:innentum bleiben können.
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