Bin heute durch mein wöchentliches Durchhören der Kulturpresseschau vom DLF Kultur auf einen Schlagabtausch in der FAZ aufmerksam geworden:
Hedwig Richter eröffnet in »Die Suppenkasper sind über uns« mit einer Kritik an der Demoskopie-getriebenen Politik, die statt wichtige Veränderungen durchzusetzen, eine Wohlfühlpolitik betreibe:
Daraufhin rechnet Jürgen Kaube in »Die Gouvernante« auf sehr persönlicher Ebene mit Richter ab - nicht ohne die beliebten Hinweise auf mögliches individuelles Fehlverhalten:
Richter wiederum antwortet mit »Was wir brauchen, ist eine neue Normalität«, wehrt sich gegen die ad-hominem Angriff und versucht die allgemeine Bedeutung des ausbleibenden politischen Handelns zu betonen, zugleich aber der Demokratie die generelle Befähigung zur Bewältigung von Krisen zu attestieren:
»Die #FDP steht für so viel mehr als für ihre drei bis vier Prozent Wähler. Sie ist das hässliche Unterbewusstsein der Deutschen, das permanent das vernünftige Über-Ich torpediert. Und Olaf Scholz ist ganz dabei: Er lässt die liberale Regierungspartei so umfassend gewähren und schubst dafür immer wieder die Grünen unter den Bus (wie oft kann man eigentlich unter den Bus geschubst werden, bis man tot ist oder Schluss macht?). Das nährt den Verdacht, der Kanzler nutze die FDP als Bauchsprechpuppe: Sie redet das, was er, der Schwarze-Null-Hardliner und Null-Zumutungen-Kanzler, in dieser verblüffenden Plattheit nicht sagen kann.«
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