Etwas weiter. Grün und Beton. Aktivismus und Schaulaufen. Einige Orte sind noch vertraut und halten das Gestern fest. Andere haben still kapituliert und wurden von den Prioritäten dieser Zeiten überspült. Seltsames Gefühl: Moderne, Sauberkeit, künstlich-teure Leere.
That's me in the corner. REM im Radio und all die anderen Songs scharen sich zeitlich darum. Irgendwann wurde Musik allgegenwärtig und verfügbar. Irgendwann verloren Mixtapes ihren Reiz und wir hörten auf, sie zu erschaffen. Und vermutlich haben wir Dinge verloren zusammen mit unserer kritzeligen Handschrift auf beklebten Kassetten.
Später, irgendwo. Flieder über Beton, alte Büsche mit hellen Blüten. Junge Menschen in Freitagabendkleidung, geschminkt und parfümiert, warten auf die Bahn und sonstigen Anschluß. Weiche Wolken, weiche Farben über dem Zementgrau. Die Musik, die in den Kopfhörern verfängt, atmet alles an diesem Augenblick. Zweimal Repeat, dann rattert ein Zug über die Kreuzung, gegenüber weist eine Mutter hart ihre lebhaften Kinder zurecht. Türen klappen, ein Bus hupt laut und die Stimmung zerbricht. Es dämmert.
Früh in der Nacht: Samtene Dunkelheit, kein Regen mehr. Gegenüber sind die Fenster auf zwei Etagen weit geöffnet, man raucht und trinkt an steinernen Brüstungen. Musik treibt über die Straße, irgendwo zwischen Gestern und Heute und einem Heute, das den Idolen des Gestern huldigt. Irgendetwas in der Art. Man glaubt die Melodien zu kennen, aber vielleicht sind es auch nur die dunkle Stimme, die einen umfängt und vieles weghaucht, was die Woche in den Gedanken zurückließ. (Sterne zählen. Noch eine Uhr finden, die in der falschen Zeit hängengeblieben ist, seit dem Wochenende. Und die Realität von Zahlen für Stunden hinterfragen, an diesem merkwürdigen Beispiel und seiner Wirkung.)
Am Rande des Waldes: Sonntagsstille dort, wo die Felder enden. Schweigt der Wind, ist der Moment sanft und warm. Also: Den abgewetzten Mantel aus Unruhe, Hektik, Angst, in dem sich all das Geschrei der Besserwisser, all der Wütenden und Verbissenen verfangen hat, fallen lassen. Füße auf Moos setzen. Blätter ins Licht halten. Unwichtige Kleinigkeiten sammeln.
10pm and freezing the moment. Sounds of fireworks echoing in the backyards. Neighbours seem to spend these hours elsewhere but there's still light fleeing from the balconies. Piano instead of other music. The cold night. And a cold quiet moon.