thijs_lucas, German
@thijs_lucas@norden.social avatar

"Fahrlässige Tötungen kommen vor, besonders häufig im Straßenverkehr." So sieht das ein Hamburger Oberstaatsanwalt.

Und da muss man doch eigentlich auch fragen, warum es in anderen Lebenslagen gelingt, dass Fahrlässigkeit seltener zu fatalen Folgen für die Opfer kommt. Das klingt nicht nach Zufall, sondern Systemversagen.
https://hamburg.adfc.de/artikel/wanted-oeffentliches-interesse

publixpace,
@publixpace@nrw.social avatar

@thijs_lucas Meine Frau arbeitet ja in der Industrie. Dort gibt es ein großes Werksgelände.

Auf diesem Werksgelände, wo viele gefährliche Dinge getan werden, ist 'vision zero' eine Selbstverständlichkeit.

Das liegt auch daran, dass man bei Betriebsunfällen keine Kosten wegsozialisieren kann.

Sie ist daher zunehmend entsetzt, mit welchen Argumenten vision zero im öffentlichen Raum bekämpft wird.

Malzi,
@Malzi@hessen.social avatar

@publixpace @thijs_lucas kann ich bei uns im Werk auch so unterschreiben. Mit Anzeige X Tage unfallfrei am Werkstor und auf allen Infoscreens im ganzen Werk. Die Zahl ist der ultimative Maßstab und das Unternehmen ist hart interessiert daran den so groß wie möglich zu haben.
Hatte mal einen Einsatz in Skandinavien in nem Stahlwerk, in dem man jede Meldung von ner Gefahrenquelle (Stolperkante, …) mit nem freien Kantinenessen vergütet bekam. Das war echt super.

kaffeeringe,
@kaffeeringe@social.tchncs.de avatar

@Malzi @publixpace @thijs_lucas Wie wäre es, wenn wir die Digitalanzeigen nicht nur für Reklame nutzen, sondern da auch immer wieder anzeigen, wie viele Tage wir ohne Verletzte oder Tote im Verkehr geschafft haben?

RonRevog,
@RonRevog@social.tchncs.de avatar

@publixpace @thijs_lucas
Wobei Unfälle auf dem Weg zur oder von der Arbeit witzigerweise als Wegeunfall auch, wie ein Arbeitsunfall, bei der BG gemeldet wird. Aber da haben Betriebe nur wenig Einfluss. Vielleicht sollten die Berufsgenossenschaften in solch einem Fall tatsächlich mal gegen den Staat als Betreiber des öffentlichen Straßennetzes für sichere Radwege klagen und dabei die Richtlinien anlegen, die von Industriebetrieben verlangt werden.

jakob_thoboell,
@jakob_thoboell@kirche.social avatar

@RonRevog Das ist ein spannender Ansatz. Die BGs sind sicher oft genug mit Wegeunfällen von Radfahrern und Fußgängern konfrontiert, dass sich das lohnen würde, da mal ein Grundsatz-Urteil zu erwirken. @publixpace @thijs_lucas

HolgerMBGL,
@HolgerMBGL@troet.cafe avatar

@thijs_lucas man stelle sich vor, ein Kranführer oder Staplerfahrer bringt aus Fahrlässigkeit einen Kollegen um und die BG sagt, der soll mal schön weiter so arbeiten, weil andererseits würde er ja seinen Job verlieren!

Bei Berufskraftfahrern ist das ja offensichtlich kein Problem - gibt ja mind. einen Fall, der schon zwei auf dem Gewissen hat und immer noch auf dem Box sitzt.

Radlerin,
@Radlerin@troet.cafe avatar

@thijs_lucas habe ich das jetzt richtig gelesen, dass Fehler danach bewertet werden wie sie aus dem üblichen Rahmen herausstechen?
Also wenn Z.B. 50% dar Autofahrys den Überholabstand nicht eingehalten ist das ein normaler Fehler der deswegen eher akzeptiert wird? Oder auf den Schulterblick verzichten? oder zu schnell fahren?

Kein Wunder dass tödliche Unfälle passieren wenn Fehler so normalisiert werden. 🙁

thijs_lucas,
@thijs_lucas@norden.social avatar

@Radlerin so verstehe ich das auch. Und wenn sie Staatsanwaltschaft solche Fehler für normal und damit erwartbar ansieht, dann müsste man sie doch eigentlich fragen, ob nicht die Behörden, die für die Sicherheit im Strassenverkehr Verantwortung tragen müssten, hätten mehr tun müssen, um solche "normalen" Fehler zu vermeiden oder ob sie zumindest hätten mehr tun müssen, um die Folgen zu reduzieren.

Das Töten von Menschen darf nicht einfach normal werden

wonka,
@wonka@chaos.social avatar

@thijs_lucas Bin voll bei dir bis auf: Das Töten von Menschen darf nicht normal bleiben.

Es ist aktuell normal, bei über 2500 Verkehrstoten jedes Jahr in Deutschland.

@Radlerin

wonka,
@wonka@chaos.social avatar

Quelle für die Zahl: https://www.adac.de/news/bilanz-verkehrstote/, 24.11.2023:

»Nach einer aktuellen Prognose des Clubs werden 2730 Menschen in diesem Jahr bei einem Verkehrsunfall sterben. Im Vorjahr waren 2788 Menschen ums Leben gekommen. Die bisher niedrigste Anzahl war 2021 (2562 Getötete) zu verzeichnen.«

@thijs_lucas @Radlerin

thijs_lucas,
@thijs_lucas@norden.social avatar

@wonka @Radlerin ich stimme Dir in sofern zu, dass das Töten auf unseren Straßen bereits für viel zu viele Menschen und da ganz besonders für Menschen in übergeordneter Verantwortung für Verkehrssicherheit längst normal ist. Mir ist dann aber die Perspektive auf die verbliebenen Anständigen wichtig, für die das Töten noch nicht normal ist.
Von denen haben auch noch sehr viele in der Gesellschaft.

wonka,
@wonka@chaos.social avatar

@thijs_lucas Korrekt. Ich bin definitiv einer von denen, der das nicht normal haben will, und ich merke regelmäßig, wie unwohl ich mich damit fühle, wenn ich doch mal ein Kfz verwende, das stehende Hindernis zu sein, wenn ich mich "nur" an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Schild halte, statt sogar - wie eigentlich wetter- und tageszeitangemessen - langsamer zu fahren. (Die Urteile mit "bei Dunkelheit/Nässe maximal 80, 70, 60, 55" kamen ja vor einiger Zeit erst rum.)

@Radlerin

jowo,
@jowo@mastodon.cloud avatar

@thijs_lucas @Radlerin
Das Töten von Menschen im Verkehr ist normal und akzeptiert geworden, davon wieder wegzukommen wäre ein langer, schwerer Weg.
Finde das ist eher die Realität.

Nochmal zu dem Staatsanwalt:
"Unfälle passieren, man muss nicht immer Anzeige erstatten" ist auch ein krasser Satz.

Radlerin,
@Radlerin@troet.cafe avatar

@jowo
Ja! Zumal Radinfrastruktur Neubau in Deutschland extrem schwer ist wenn den Autos dafür Platz weggenommen werden muss. Da sind Unfälle leider extrem hilfreiche Argumente.
Wenn der Unfall also einmal passiert ist sollte er auch gemeldet werden, selbst wenn Schaden an Mensch und Fahrzeug nicht oder nur sehr gering vorliegen.
JEDER Unfall sollte zumindest in die Statistik.

@thijs_lucas

Josef_K_Punkt,
@Josef_K_Punkt@sueden.social avatar

@Radlerin @jowo @thijs_lucas
@fedibikes_de
Man kann (und sollte) das auch als Zeuge unabhängig von den Beteiligten über die Onlinewache erledigen:
https://www.polizei.de/Polizei/DE/Einrichtungen/Onlinewache/onlinewache_node.html

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