Letztlich ist die Forderung "Waffenstillstand jetzt" die Anerkennung der Hamas als legitime Vertretung der palästinensischen Bevölkerung, in Verkennung der Tatsache, dass es sich um eine Terrorgruppe handelt, welche nicht nur die entführten Israelis, sondern die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens in Geiselhaft hält.
@mina
Die gesamte Bevölkerung? Glaub ich nicht. Wo steht das? Im Übrigen sollte das ein Grund sein, da eben nicht über Leichen zu gehen. Was die Israelis betreiben, ist Massenmord. Deshalb: Waffenstillstand jetzt!
Die gesamte Bevölkerung des Gaza-Streifens trägt die Folgen des Anschlags vom 7. Oktober.
Sie trägt weiterhin die Folgen dafür, dass nicht alle Geiseln freigelassen wurden und die Hamas weiterhin dort aktiv ist.
Wenn das nicht "die gesamte Bevölkerung in Geiselhaft nehmen" ist, weiß ich auch nicht.
Was die Netanyahu-Regierung (nicht "die Israelis") betreibt, ist allerdings tatsächlich Massenmord und muss sofort aufhören.
@mina@Sagittarius_Galaxie@RitaWerner
Man muss realistisch bleiben. Ich habe von Beginn an gesagt, das der Preis zu hoch sein wird und man wenig gewinnt.
Ja, es wäre das Beste, die Hamas komplett zu zerschlagen, nur wie soll das gehen? Das bedeutet im Endeffekt eine endlose Anzahl ermorderter Zivilistinnen und dauerhafte Besatzung. Während die Hamas Spitze weiter sicher in Katar sitzt. Netanjahu weiss das auch, aber er führt diesen Krieg für seine Macht, nicht für die Zerschlagung der Hamas.
@mina@geist@Sagittarius_Galaxie@RitaWerner
... hier muss ich eingreifen: derzeit existiert in Israel ein sogenanntes Kriegskabinett, in dem alle demokratisch gewählten Parteien vertreten sind, die gemeinsam entscheiden. Nur Netanjahu zu sehen, ist da sehr kurzsichtig. Im Übrigen: Israel kämpft seit seinem Bestehen um seine Existenz, das darf nie, gerade in Deutschland, vergessen werden.
@geist@mina@Sagittarius_Galaxie@RitaWerner
... es funktioniert aber nicht, den einzigen demokratisch gewählten Regierungschef im Nahen Osten als Kriegsverbrecher zu titulieren - damit "erhöht" mensch jene verbrecherische Bande, die sich Hamas nennt. Dass Netanjahu nicht gerade ein sympathischer Mensch, o.k., aber das macht ihn in dieser Situation nicht zu einem "Ungeheuer". Was würden wir machen, wenn Schweizer mal eben über die Grenze kämmen, um Menschen abzuschlachten?
@AufDerSuche5
Aber er ist nun mal ein Kriegsverbrecher.
Und wie "demokratisch" ein Apartheid-Staat ist in dem zweierlei Gesetz gilt und ein großer Teil der Bevölkerung kein Wahlrecht hat, nuja, das könnte man noch mal diskutieren. De jure jedenfalls sind Gazastreifen und Westjordanland von Israel besetzt, da ist die UN unzweideutig. Und das bedeutet halt dass die Einwohner Bürger Israels sind, nur halt ohne Wahlrecht.
Nicht böse, aber das ist eine sehr laienhafte juristische Argumentation.
Die nach dem 6-Tage-Krieg besetzten ägyptischen und jordanischen Gebiete (Westjordanland und Gaza, wobei sich Israel 2005 aus letzterem zurückgezogen hat und dieser seit 2007 bis zum Beginn der jetzigen Offensive von der Hamas regiert wurde) sind eben rechtlich kein Teil Israels.
Insofern ist die Bezeichnung "Apartheidstaat" nicht
Die etwa 1 Million Israelis arabischer Abstammung sind den übrigen Israelis rechtlich gleichgestellt und stellen auch Abgeordnete in der Knesset.
Was im Westjordanland geschieht, steht auf einem anderen Blatt: Dort herrscht Besatzungsregime und es findet ein permanenter Landraub zugunsten jüdischer Siedlungen statt.
Die Menschen dort (Palästinenser) sind eben keine Staatsbürger Israels und haben daher
@mina
Dochdoch, das ist korrekt. Deswegen sprechen auch neben Amnesty International zB auch die Südafrikanische Regierung - Experten in Sachen Apartheid - ganz offen von einem Apartheidstaat. De facto erfüllt Israel mindestens zwei der drei Kriterien der UN für einen Apartheidstaat.
Es gibt in Israel wesentlich mehr als eine eine Million Palästinenser, und wie gesagt, die Einwohner der besetzten Gebiete stehen ebenfalls juristisch unter Verwaltung der Israelis, dürfen aber eben nicht wählen und unterliegen einer gesonderten Gerichtsbarkeit.
@mina
Und, eben: die Einwohner des Westjordanlandes und des Gazastreifens werden von Israel nicht als als Staatsbürger anerkannt. Genau das macht es zur Apartheid.
Natürlich werden die Einwohner der besetzten Gebiete nicht als Staatsbürger Israels anerkannt, denn sie leben nicht im Staat Israel.
Die arabischen Einwohner Israels sind übrigens die einzigen Araber in der Region, die sowohl echte demokratische Mitwirkungs- und Freiheitsrechte, sowie Zugang zu den Mitteln des Rechtsstaates haben.
Ich habe die Realität der Besatzung doch gar nicht infrage gestellt. Bitte lies genau, was ich schrieb:
Die Menschen in den besetzten Gebieten und die Palästinenser in Israel, die keine Staatsbürger sind, sind eben nicht, wie du vorher meintest, "Einwohner Israels".
Auch ich habe einen Teil meines Lebens unter US und britischer Besatzung gelebt (die allerdings sehr viel angenehmer war als die israelische) und
Ich sprach nicht von der BRD. Die war ein souveräner Staat. Die DDR zwar de facto nicht, auf dem Papier aber auch.
Besetzt war bis zur Wiedervereinigung West-Berlin.
Wir hatten kein Wahlrecht für den Bundestag, es gab spezielle Gesetze, die Stadtkommandanten konnten jederzeit Beschlüsse des Abgeordnetenhauses widerrufen und gegen Beschlüsse der Alliierten gab es keinerlei Rechtsweg.
@AufDerSuche5
Israel befindet sich auch seit seinem Bestehen in fortgesetzter Verletzung der UN-Resolution die seine Gründung legitimiert hat - und gegen die Stimmen sämtlicher Nachbarstaaten verabschiedet wurde. Da ist "kämpft um seine Existenz" ein bisschen tendenziös formuliert, ums vorsichtig zu sagen. @mina@geist@Sagittarius_Galaxie@RitaWerner
Das mit dem "um seine Existenz kämpfen" kannst du nur bestreiten, wenn du die drei Vernichtungskriege seiner Nachbarn gegen Israel ignorierst und auch geflissentlich übersiehst, dass die Vernichtung des Staates Israel die zentrale Agenda von Hamas und Hisbollah ist und dass diese die Fast-Atommacht Iran im Rücken haben.
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