aligyie,
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"Erst gehypt, dann verteufelt: Die wurde 2023 zum Spielball von , Lobbys und Boulevardmedien – und zu einem Lehrstück, wie in Fortschritt kaputtgeredet wird. [..] Wie sehr die Unternehmen in den letzten Monaten durchgerüttelt wurden, zeigt ein Blick auf die Förderanträge beim Bundesamt für und Ausfuhrkontrolle [..]. Während 2021 im Schnitt etwa 5 500 Anträge pro Monat eingingen, schnellte der Wert im August 2022 auf fast 150 000. Inzwischen liegt er wieder bei gut 8 000 pro Monat [..] Was seit Anfang 2022 geschehen ist, ist [..] ein Lehrbeispiel dafür, wie ein einfaches, sinnvolles, seit Langem funktionierendes Produkt in den Sturm der Lobbyinteressen und politischen Intrigen gerät [..]."

(2/4) Wie sehr die Unternehmen in den letzten Monaten durchgerüttelt wurden, zeigt ein Blick auf die Förderanträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). An ihnen lässt sich ermessen, wie viele Menschen in Deutschland den Einbau einer Wärmepumpe planen: Während 2021 im Schnitt etwa 5 500 Anträge pro Monat eingingen, schnellte der Wert im August 2022 auf fast 150 000. Inzwischen liegt er wieder bei gut 8 000 pro Monat – höher als vor dem Boom, aber doch weit vom Rekord entfernt. Eigentlich sollte die Wärmepumpe möglichst rasch die Energiewende in Deutschland voranbringen. Doch schaut man auf die letzten Monate zurück, muss man sagen: Das hat bisher bloß so mittelgut geklappt. Was seit Anfang 2022 geschehen ist, ist stattdessen ein Lehrbeispiel dafür, wie ein einfaches, sinnvolles, seit Langem funktionierendes Produkt in den Sturm der Lobbyinteressen und politischen Intrigen gerät – von den einen zum Heilsbringer verklärt, von den anderen als Gottseibeiuns verteufelt. Es gab monatelanges Gezerre um Gesetze und Förderung, öffentliche Kampagnen, viel Verunsicherung. Und kaum, dass im Herbst wieder etwas Klarheit herrschte, wie das Land künftig beheizt werden könnte, setzte das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil zur Schuldenbremse ein großes Fragezeichen hinter den Heizungsumbau. Wie konnte das alles nur passieren?
(3/4) Welche Stimmung in der Branche herrscht, zeigt eine Szene aus dem März 2023. Es läuft die Internationale Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) in Frankfurt [..]. Momentan könnte ich Wärmepumpen versteigern“, sagt [..] Geschäftsführer von Viessmann [..]. Und immer wieder taucht die Zahl 500 000 auf – so viele Wärmepumpen sollen [..] künftig jedes Jahr in Betrieb gehen. Die Hersteller investieren, es werden neue Werke in Mitteleuropa gebaut. [..] Allein Vaillant, das im slowakischen Senica innerhalb kürzester Zeit eine neue Produktion hochzieht, investiert 1 Mrd. Euro [..]. Viessmann errichtet [..] ein neues Werk im polnischen Legnica. Stiebel Eltron übernimmt einen Standort des Autozulieferers Continental in Gifhorn und will dort 300 ehemalige Conti-Mitarbeiter Teile von Wärmepumpen bauen lassen. [..] Und Branchenvertreter weisen darauf hin, dass der Sanierungsbedarf im Land geringer ist als oft behauptet. [..] Doch die Angst ist nicht mehr aus der Welt zu bekommen. [..] „Die Gaswirtschaft und die ganze fossile Heizungstechnik haben schon immer dagegen gekämpft [..]“, sagt er. „Da wurden ja relevante hochwirtschaftliche Businessmodelle infrage gestellt.“ [..] Das Stichwort der „Technologieoffenheit“ macht die Runde, mit dem auch die Autoindustrie lange Zeit ihre Verbrenner verteidigt hat. [..] . „Da gab es Leute, die nicht traurig waren, Habeck in dem Kontext gleich mit zu beschädigen“, sagt Schiefelbein.[..] Insbesondere die „Bild“-Zeitung stürzt sich auf das Thema [..].
(4/4)Allerdings sind die ersten Entwürfe der GEG-Novelle tatsächlich schlecht formuliert. Auch Leute, die Habeck wohlgesonnen sind, sprechen von „handwerklichen Fehlern“. So werden soziale Aspekte zu wenig bedacht, die Förderbedingungen sind unklar[..]. In der Branche gibt es trotz allem so etwas wie eine stille Zuversicht [..], dass die Zeit ohnehin für die Wärmepumpe spielt. „Sie ist in unseren Augen ganz klar die Technologie, die das größte Potenzial für die Dekarbonisierung der Gebäude hat“, sagt von Schroeter. Der Vaillant-Deutschlandchef setzt auf den Kennenlerneffekt: „[..] Es werden dieses Jahr doppelt so viele Wärmepumpen verbaut. [..] Doppelt so viele Leute erleben, dass so eine Wärmepumpe zuverlässig für ein warmes Zuhause sorgt.“ Stiebel-Eltron-Chef Kai Schiefelbein ist ebenfalls weit davon entfernt, die Hoffnung aufzugeben. [..] Gleich neben dem Werk in Holzminden etwa steht der „Energy Campus“ [..]. Mehrere Tausend Menschen werden hier pro Jahr geschult, man kann einen „Wärmepumpen-Führerschein“ machen [..]. 2023 baut Stiebel Eltron [..] 150 000 Wärmepumpen, bis 2028 sollen es 250 000 jährlich werden [..]. Aus seiner Sicht steht der echte Boom sogar noch bevor: „[..] Mittelfristig ist es ja ziemlich klar, dass die Wärmepumpe den Gaskessel als wichtigsten Wärmeerzeuger ablösen wird.“ Selbst die „Bild“-Zeitung hat inzwischen ihren Frieden mit der Technik gemacht: Seit dem Herbst verkauft das Blatt zusammen mit dem deutschen Anbieter Buderus eine „Volkswärmepumpe“.

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