Wir haben heute mal Posen vor dem SUV gespielt. Unser 3YO ist enorm groß (103cm) für sein Alter, die Verteilung für Jungs mit 3 geht von 88cm bis 104cm.
Aus dem ID.3 heraus sieht man ihn aufrecht, bückt er sich leicht, ist er schon wieder unsichtbar.
Liebes Kraftfahrbundesamt: Keines dieser Autos (auch nicht der ID.3) hat eine Zulassung verdient.
Dann müssen wir wieder zurück zur Pferdekutsche. Das ist das einzige Fahrzeug außer dem Fahrrad, das nach deiner Interpretation zugelassen werden dürfte (auch kein Zug, Bus und LKW, die dir dein Essen bringen).
Ein Urteil, dass ein Autofahrer nicht schuldig ist, weil er das Kind wegen der Motorhaube nicht Segen konnte, ist in jeder Hinsicht eine Farce.
Erstens steht das abbiegende Auto ja nicht wie in deiner Nachstellung mit der Stoßstange direkt vor dem Kind. Zweitens befindet sich nicht 2 Meter vor der Motorhaube plötzlich eine Sichtsperre wie bei der Privatsphärenmaske einer Überwachungskamera, ab der man nicht weiter nach vorn sehen kann. Drittens haben moderne Autos jede Menge Sensoren.
Ich bin jahrelang einen Pickup als Basisfahrzeug für unseren Wohnmobilaufsatz gefahren. Dessen Motorhaube war länger und höher als die des Mercedes-SUV. Ich habe aus den genannten Gründen trotzdem jederzeit gewusst, ob sich etwas vor meiner Motorhaube befindet.
@crazy2bike Das sind alles immer diese Selbstrechtfertigungen, das zieht bei mir so gar nicht. Es passiert mit diesen Autos einfach tatsächlich öfter was als mit niedrigeren. Die riesige Motorhaube ist da einfach nur zum Spaß drauf, sie hat keine technische Notwendigkeit. Wir fahren heute keine 8L-V8-Motoren.
@crazy2bike
Das Problem ist nicht mal die Motorhaube, was die Sicht betrifft (aber durchaus, wie sie den resultierenden Personenschaden verschlimmert), es ist die massive A-Säule der SUV:
Mag sicher sein. Es gibt auch Fahrzeuge, da sieht man bei Motorhaube und A-Säule sehr gut, aber nach hinten so gut wie nichts.
Ich sehe das Problem daher trotzdem mehr hinter dem Lenkrad.
Selbst wenn etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt durch die A-Säule "unsichtbar" wird: Es ist ja nicht aus dem nichts plötzlich da. Wenn man aufmerksam vorausschauend und mit Blick für sein Umfeld fährt, weiß man, dass da was ist. Das ist dasselbe wie mit dem bei jedem Fahrzeug vorhandenen toten Winkel. Es gibt Positionen um ein Fahrzeug, an denen kann man Dinge nicht sehen. Wenn man aber aufpasst, dann weiß man, dass da irgendwo etwas sein muss, auch wenn man es zum Zeitpunkt x gerade nicht sehen kann.
Wenn man nicht aufpasst, passiert was, egal wie viel man theoretisch sehen könnte.
Deshalb führt der Weg nicht entscheidend über andere Motorhauben (außer auf Verletzungsminimierung optimierte) und A-Säulen, sondern Notbremssysteme, die Personen zuverlässig erkennen.
Das Problem allein hinter dem Steuer auszumachen scheint mir in diesem Thread eine sehr beliebte und bequeme Nebelpetarde zu sein, um ja keine Veränderungen zuungunsten der dicken Fahrzeuge diskutieren zu müssen.
@nicolegoebel
Jepp. Seit Jahrzehnten werden die Fenster in Fahrzeugen immer kleiner. Designentscheidungen. Die Autos schwerer und ausschließlich auf Innensassensicherheit ausgelegt. Designentscheidungen. Kombis mit niedrigen Motorhauben gibt es als E-Auto fast überhaupt nicht. Nur SUV oder Kleinwagen. Designentscheidungen.
Ja, so viele Sensoren, aber keine, die das Leben anderer Verkehrsteilnehmer*innen wirksam schützt! Was für ein Rückschritt. Mein Treppenhauslicht schaltet sich durch Bewegung automatisch an. Viele Ladentüren öffnen automatisch, sobald mensch sich ihnen nähert. Autos töten vorsätzlich Fussies/Radies.Das muss sofort abgestellt werden! #shedrivesmobility#adac#kraftfahrtbundesamt
Vorsätzlich ist da trotz aller Schrecklichkeit von wenigen Ausnahmen (Amokfahrt a la Amri) abgesehen gar nichts und dies gebetsmühlenartig immer weiter zu behaupten macht es weder richtiger, noch nützt es dem Anliegen, Autos und Verkehr sicherer zu machen. Ganz im Gegenteil. Es erzeugt Abwehr und führt dazu, dass du und andere mit dieser Formulierung nicht ernst genommen werden.
Ob vorsätzlich oder fahrlässig, tot ist tot! Im Verbund mit Straßen-/Behördenversagen und dem Kauf bzw. in Verkehr bringen von Stadtpanzern, tonnenschwer und übermotorisiert, sehe ich schon langsam Vorsatz dahinter. 8 Menschen werden täglich im Straßenverkehr getötet. Andere Länder sind da schon viel weiter.
@crazy2bike
Sorry, wenn es um Tone Policing geht, dann ist das Problem evtl eher bei der Empfängerseite ;)
Die monströse Größe von SUV, die kaum mehr auf Stadtparkplätze passen und mit ihrem Gewicht nicht mehr in Deutschland auf Gehwegen (teilweise) parken dürfen und eben ein Panzerung aufweisen, um den Insassen höchsten Schutz zu liefern, statt den Menschen drumherum, ist nun mal Fakt.
Ich finde, der Vorredner hat recht, das so benennen zu können. 🤷 @forthy42@axebos
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