@mina ich hab kurz überlegt, ob ich wirklich mit abstimmen sollte, weil ich solche Kategorien eigentlich nicht mag, aber ich verstehe, worum es dir ging. Tatsache ist, dass wir alle irgendwie von irgendjemandem kategorisiert werden, und es zum größten Teil wahrscheinlich einfach nur absurd ist, was dabei herauskommt. Mein deutscher Sohn mit deutschen Eltern ist im Ausland geboren worden und erst mit zwölf nach Deutschland gezogen. Also hat er einen Migrationshintergrund. Natürlich wäre er nicht „mitgemeint“, aber diese Aussage ist purer Rassismus, vor allem seitdem mir das jemand gesagt hat, als ich mich in England über das Ergebnis des Brexitreferendums beschwert habe. 🤮
Warum sind die Leute einfach so dumm und merken nicht, wie sie von der AfD nur manipuliert und als dämliche Wahlschafe ausgenutzt werden. Ich hatte gedacht, das deutsche Bildungssystem wäre da ein wenig besser als das britische (schrecklich autoritär), aber ich hab mich wohl getäuscht.
Ich weiß, viele Leute hatten Bauchschmerzen mit der Frage (berechtigterweise), aber in diese Kategorien werden wir alle nun mal eingeteilt und so zu tun, als wäre das alles komplett irrelevant, hilft auch niemandem.
Deine Verzweiflung über das Versagen des deutschen Bildungssystems teile ich vollkommen. Ich hätte gedacht, wir wären gegen gewisse Manipulationen nach Jahrzehnten der Demokratie immun.
@mina Ich bin so eine Vollkartoffel, die Vorfahren meines Vaters der letzten 200 Jahre wohnten alle im Umkreis von 50km . Das exotischste an meinen Vorfahren ist das meine Urgroßmutter mütterlicherseits aus Berlin war.
@mina Auf wieviele Generationen bezieht sich die Frage? Wie sieht es aus mit Gebieten die zwar zum Zeitpunkt eines Vorfahrens einem gewissen Staatsgebiet zugeschlagen waren jetzt allerdings einem anderen?
@mina Ick bin nur ick. Mich in "Schubladen" einsortieren machen (offensichtlich) nur andere.
Es ist nur wichtig in welchem "Kulturkreis" der/die andere aufgewachsen ist - und der definiert sich oft nicht nach Nationalitäten, Pflanzenzugehörigkeiten 🙄 o.ä. sondern oft eher an der lokalen "Hood"/dem Kiez.
Wichtig nur für den Fall entsprechenden Respekt zu zeigen.
Wichtig aber auch dann um sich immer "angeborener" Privilegien bewusst zu sein, z.B. weiss, Typ, Mittelklasse, Sprache(u.a. Dialekt)...
Und nur unter der Prämisse sollten Menschen gesehen werden, finde ich.
Hier 🤨 nach "migrantischen Stimmen" zu suchen ist mAn schon eine teilweise "Aneignung" falscher, rückwärtsgewandter Sichtweisen.🤔 #DiedaWirhier
@mina Mag lieber Spätzle ... auch sonst finde ich die Frage schwierig zu beantworten, Namen / Erzählungen der Großeltern deuten auf polnische Wurzeln hin, vielleicht nochmal 1-2 Generationen weiter zurück, aber wo soll ich die Grenze ziehen? Und überhaupt, geht es um Nationalität, Ethnie oder vielleicht doch Religion? Und ist es wirklich eine gute Idee, uns schonmal selbst in passende Schubladen einzusortieren, für die rechten Nationalisten?
@mina fun fact: laut Berliner Kriminalstatistik habe ich theoretisch einen Migrationshintergrund, weil ich selbst oder mindestens ein Elternteil nicht in D geboren wurde.
Aber ich bin halt meist "nicht gemeint", weil meine Mutter als Tochter deutscher Einwanderer in Kanada geboren wurde, dh ich leuchte im Dunkeln und spreche akzentfrei deutsch...
@danielaKay Das ist ja eh do ein Thema, die Einteilung nach Ausländer 1., 2. .... Klasse. Als ich in Deutschland wohnte und Leute in meiner Gegenwart über Ausländer herzogen und ich einwarf, dass ich ja wohl auch Ausländer sei....
"Ach, du bist dich nicht gemeint, du bist ja Schweizer"
Doch, eh, wtf, ich fühl mich da sehr wohl mitgemeint!
@mina@danielaKay Ja, das war einer der vielen "Glanzpunkte" der SVP. Vor allem, wenn man bedenkt, dass von den wenigen Deuschschweizern, die keine italienische, südosteuropäische, afrikanische, asiatische you name it Wurzeln haben, über die Hälfte wahrscheinlich Abstammungsverbindung nach Deutschlandund/oder Österreich haben.
Vor allem und auch in der SVP, nicht wahr Herr Blocher.
Es macht auch nichts, wenn "wohlmeinende" Leute dann versichern, man sei ja "damit nicht gemeint".
Wie der Nachbar (mit Schweizerflagge im Garten), der sich beim Einzug freute, dass wir "wenigstens Deutsch" sprächen.
Deshalb erscheint mir auch die Illusion vieler (meist konservativer) deutscher Politiker*innen so absurd, man könnte ein attraktives Land für Fachkräfte sein, während man gleichzeitig maximal garstig zu "Unerwünschten" ist.
@mina Wobei "erwünscht" bzw. "unerwünscht" ein sehr flexibler Begriff ist. Der je je nach politischer Grosswetterlage bzw. egoistischer Bedürfnisse ganz unterschiedlich ausgelegt wird. Bestes aktuelles Beispiel UK, wo du von einem Tag auf den anderen von benötigt und erwünscht zu unerwünscht (aber dummerweise immer noch benötigt) wurdest.
Das Selektieren von Menschen nach "Nützlichkeit" hat für mich ohnehin schon faschistischen Charakter.
Ich denke zwar nicht, dass ein einfaches "Grenzen auf für alle" wirklich praktikabel wäre und dass es gewisse Regeln braucht, aber es macht ein Riesenunterschied, in welchem Geist die Regeln gemacht sind, wie sie umgesetzt werden und welche Haltung in der Gesellschaft kommuniziert wird.
@mina Die Deportationsfantasien gelten für Antifaschistinnen genauso, da muss 1 sich keine sorgen machen. Das waren ja auch die ersten die 1933 ermordet wurden. Die Liste geht schon Politische Gegnerinnen zuerst, danach "Reinhaltung des Volkskörpers".
@mina Ja, vermutlich sind Transpersonen sogar die ersten auf dem weg in die Lager. (Zumindest laut Feindbilder) Aber es gibt keine 1/4 Juden oder 1/4 Kartoffeln oder 100% Deutsche. (Ich hab verstanden warum du das tust, es bleibt Naziideologie)
Natürlich gibt es das nicht. Es gibt ja kein Deutsch-Gen oder so.
In kulturellen Kategorien funktioniert das eher. Wenn du 2-sprachig aufgewachsen bist, deine Familie im Ausland lebt oder einen Sinti-Hintergrund hast, bist du eben Kartoffel mit Dip.
@SuicideSchaf@mina ich glaub wir müssen hier jetzt keine wirklichen Opferhierarchien aufbauen. Es reicht sich bewusst zu machen, dass sehr viele hier gemeint sind.
Das ist keine Frage: Es ist schlicht und ergreifend Menschenfeindlichkeit und das wird dann immer jeweils so definiert, dass rausfällt, was nicht passt.
@mina ja aber darum ist halt deine Definition mit % Kartoffel genau auch ein Türöffner dafür. Weil es halt zur Kategorisierung von Menschen führt. Wie gesagt ich weiß wie es gemeint ist, es hat aber trotzdem den gleichen Startpunkt. (egal ob genetisch, kulturell oder sonst wie) Aber egal ich glaub der Punkt ist ja klar geworden. @SuicideSchaf
@mina Ich denke, das ist eine Frage des Standpunkts. Mein Großvater war Tscheche und wurde von den Nazis in Dachau ermordet. Gibt mir das einen Migrationshintergrund? Ich finde diese ganze "Migrationsdebatte" sowieso merkwürdig. Deutschland liegt in der Mitte Europas und alle und jeder sind hier durchgekommen, geblieben oder wieder gegangen. Schau beispielsweise ins Berliner Telefonbuch (ja gibt es noch) wie viele *ski's es hier gibt, alles Leute die mal aus Polen eingewandert sind.
Migration hat es immer gegeben und wird es auch weiterhin geben.
Allerdings finde ich die Vorstellung vieler Konservativer ebenfalls absurd, man könnte nach dem Motto "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen" im Vorfeld sortieren.
Nur weil ich's gerade lese ...
Aussagen, wie "das Fediverse" ist sind von einem Einzelaccount aus ziemlich schwierig festzumachen. Du liest ja genau nur mit dem selbstgewähltem Horizont.
Und selbst wenn ich andere Eigenschaften auch selber so sagen würden, "Elitärer Zugang" ist ein moderner Mythos. (oder ein Framing)
@lobingera@mina sure, ist "Fediverse" ein schwieriges Wort, so wie "kartoffelig" ein schwieriges Wort ist, wie auch "Migrationshintergrund". Aber irgendwie müssen wir miteinander sprechen und versuchen uns auszudrücken.
Worauf basiert denn deine Aussage, das es ein Mythos ist? Ich fand es ziemlich schwer hier anzukommen. Ich finde es immer noch schwer. Ich habe zwei Anläufe gebraucht. Hast du anderen Menschen mal versucht zu erklären was das Fediverse ist?
Add comment