reticuleena, (edited ) German
@reticuleena@digitalcourage.social avatar

Ich bin seit Jahren Verfechterin vom , habe das sogar studiert und weiß, warum es sinnvoll und wichtig ist. Andererseits denk ich manchmal, dass es jetzt so wichtig auch nicht ist, da dermaßen die Gesellschaft dran zu spalten.

Nun ein Gedankenmodell: Mal angenommen, alle würden gleichzeitig vom Gendern abrücken und sagen "OK. So wichtig, dass wir dafür ne -Regierung riskieren, isses nicht. Wir hören damit auf." Was wäre dann?

Hier meine Vermutung:

  1. Kurze Irritation bei den Rechten: Ihr Lieblingsthema ist plötzlich verpufft.
  2. Erfolgsfeiern bei der AfD, weitere Zugewinne.
  3. AfD wählt sich einfach ein neues Lieblingsthema. Sei es Klimakollaps, "Homo-Ehe", Asyl oder Transrechte.
  4. Das Spiel geht genau so weiter.
  5. Noch mehr Druck auf die Themen aus 3.

Schlussfolgerung: Klar müssen wir schauen, dass wir uns nicht in Trolldebatten verstricken und Spalten lassen. Aber nachgeben bringt halt auch nichts. Weil die manipulativ-populistisch agieren und nicht demokratisch.

themue,
@themue@mastodon.social avatar

@reticuleena Ich nutze in diesem Fall einfach die weibliche Form. Wir Männer haben hunderte Jahre nur an uns gedacht, nun sind erst mal ebenso viele Jahre ihr Frauen an der Reihe.

Und wie die (bewusst männliche Form) hier reagiere, ist mir doch egal. Sie suchen sich immer neue Feindbilder, weil sie selbst keine kreative und konstruktiven Ideen und Konzepte für die Zukunft haben.

kkarhan,
@kkarhan@mstdn.social avatar

@themue @reticuleena ist super um Faschos zu triggern!

10/10
Sollte jede*r machen.

Genauso wie jedes mal wenn die sich übers beschweren einfach 2 neue Geschlechter erfinden als Racheaktion!

larsmb,
@larsmb@mastodon.online avatar

@reticuleena Dann würden sie das als Sieg und Zustimmung feiern und für die Niederlage der Grünen noch mehr Stimmen bekommen.
Wünschte, es wäre so einfach.

worthuelse,
@worthuelse@troet.cafe avatar

@reticuleena
Ich hatte mir damals den Vortrag von Stefanowitsch beim 29c3 [1] angeschaut und bin auch zu dem Schluss gekommen, dass geschlechtsneutrale Sprache wichtig ist. Mit dem Glottisschlag konnte ich mich aber nie anfreunden, idR. hab e ich mich um Beidnennung bemüht. Huebl [2] hat mich etwas ins Grübeln gebracht, der Glottisschlag ist ja durchaus elitär und ausgrenzend und sorgt zudem für eine ständige Sexualisierung der Sprache.1/2

worthuelse,
@worthuelse@troet.cafe avatar

@reticuleena Um so mehr Sinn ergibt für mich das Entgendern nach Phettberg [3]. Seitdem mache ich es so: In der Alltagssprache denke ich selten dran, in schriftlicher Kommunikation bemühe ich mich um Beidnennung, außer auf Social Media, dort entgendere ich nach Phettberg. Und letzteres findet erstaunlich hohe Akzeptanz.
[1] https://media.ccc.de/v/29c3-5336-de-en-sprache_ungleichheit_unfreiheit_h264
[2] https://www.youtube.com/watch?v=yvMGFeQ1gsI
[3] https://www.youtube.com/watch?v=xVmGb7qACfA
2/2

reticuleena,
@reticuleena@digitalcourage.social avatar

@worthuelse Phettberg hat mich sehr gefreut, weil es nah an das ran kommt, was ich vor über 10 Jahren mal überlegt hatte. (Ich hatte da a als Endung überlegt.) Und es krankt halt leider auch an genau den selben Stellen, wie meine Idee damals. (Bisauf in einer Sache.)
Es pusht z.B. das fürs Deutsche sehr untypische Plural-S in für mich unangenehmer Weise. Kann man egal finden.
Außerdem löst es das Problem mit den Prototypen nicht. (Dazu bräuchten wir erst mal ein paar Jahrzehnte gen. Feminin als Vorstufe.) Aber auch davon muss man sich nicht abhalten lassen. Ich nutze es auch gerne.

Ich finde auch Luise Puschs Ansatz spannend, dass wir ne männliche Form einführen, um die jetzige Form damit als entgenderte Form zu befreien. Sie schlägt die Endung "rich" vor, wie beim Enterich. Also Lehrer (neutral), Lehrerin (weiblich), Lehrerich (männlich).
Wäre ein viel geringerer Eingriff in die Sprache.

Aber auch dazu müssten wir erst mal die männlichen Prototypen aus unseren Köpfen losweden. Its complicated.

fabian,
@fabian@floss.social avatar

@reticuleena @worthuelse Wie war deine Idee mit der a-Endung? So hier (btw, warum eigentlich weiterhin die ganzen bestimmten Artikel?)

de Mann, de Frau, de Kind, de Lehra, di Lehras, di Krankenpflegas?

reticuleena,
@reticuleena@digitalcourage.social avatar

@fabian @worthuelse Warum nicht? Weil du Sprache nicht diktieren kannst. Sie entwickelt sich so, wie den Leuten der Schnabel gewachsen ist. Und wenn die Umstellung zu krass ist, machen die Leute einfach nicht mit und im schlimmsten Fall erzeugst du Reaktanz. Je geringer der Eingriff ist, desto realistischer ist, dass es sich etabliert. Je abgefahrener der Vorschlag, desto unwahrscheinlicher.
Und Personen zu versachlichen stößt im Deutschen halt negativ auf. Deshalb wollte ich eine neue dritte Person einführen für "unbestimmtes Geschlecht, aber menschlich". Also der/die/das/deng der Lehrer, die Lehrerin, deng Lehra (das gibts bei Personen dann nicht). Dann würdest du also sagen: "Ich wünsche mir eina Lehra, deng meine Stärken fördert. Sier sollte natürlich auch nett sein." oder so. Aber auch das ist halt schon viel zu abgefahren, um ne Chance zu haben. Deshalb hab ichs nicht weiter verfolgt.
Auch hier wäre das Plural-S wegen der Endung auf a zum Normalfall geworden.
"Sier" verwende ich nach wie vor gerne.

das_g,
@das_g@chaos.social avatar

@reticuleena Der Vorschlag von Cyril Brosch http://www.cyrilbrosch.net/wb/pages/deutsch/sonstiges/geschlechtergerechte-sprache.php geht auch in die Richtung:

Ausdruck Form
sexusneutral der Lehrer
männlich der Lehrerich
weiblich die Lehrerin
divers das Lehrerix

Wo kein generischer Stamm existiert, müsste man einen neuen einführen:

Ausdruck Form
sexusneutral der Niffe
männlich der Nifferich (Kurzform: Neffe)
weiblich die Niffin (Kurzform: Nichte)
divers das Niffix

@worthuelse

pixelcode,
@pixelcode@social.tchncs.de avatar

@das_g @reticuleena @worthuelse „Lehrerich“ ist doch super :D

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