An der S-Bahn-Station Julius-Leber-Brücke war gerade auf der Seite, die unser Heimweg ist, mal wieder der Aufzug kaputt, und weil ich mit schlafendem 16-Kilo-Kind im Buggy plus Einkauf die Treppe nicht runterkomme, sind wir auf der anderen Seite mit dem Aufzug runter, eine Station in die andere Richtung gefahren, weil man da über den Bahnsteig aufs andere Gleis kommt, und haben dann von da aus die Bahn nach Hause gekommen. Und allein diese Aktion hat mindestens 20min gedauert und keine Ahnung, warum Eltern keine Zeit für nix haben oder warum Familien dann doch irgendwann aufs Auto umsteigen. Die ausfallenden Bahnen und die ständig kaputten Aufzüge fressen so irrsinnig viele Zeit und Nerven.
Bin um 15 Uhr aus dem Haus, um die Kinder von Kita und Schule abzuholen, hab vorher noch schnell eingekauft und wir werden um 17.20 in der Wohnung sein. Falls jemand fragt, was die Fachkräfte so den ganzen Tag machen oder warum nicht so viel Zeit für politisches Engagement bleibt.
@teresabuecker
Als ich noch mit Kinderwagen unterwegs war, habe ich erst gemerkt, wie oft die Dinger kaputt sind. Ich habe seitdem die Störungsnummer eingespeichert und rufe immer gleich an.
Für mich war die Zeit irgendwann vorbei, für Rollstuhlfahrende ist das ihr Leben.
@teresabuecker Dabei finde ich es aber auch wichtig mal auf die Ursachen hinzuweisen- und bei der nächsten Wahl zu berücksichtigen: Wenn „im Ausland“ alles immer irgendwie billiger zu produzieren ist, Vorratshaltung zu viel Kapital bindet und menschliche Arbeitskraft immer irgendwie zu teuer ist, darf sich niemand wundern, wenn Ersatzteile und die Menschen, die sie einbauen nicht immer zur Verfügung stehen. Aber wir haben es ja so gewollt! 🤷🏼
@teresabuecker Abgesehen von dem Ärger mit kaputten Aufzug: unser ganzes gesellschaftliches System ist kaputt. Es sieht nur den einzelnen Menschen. Kinder, pflegebedürftige Angehörige werden überhaupt nicht mitgedacht. Wie sollen alle Menschen Vollzeit arbeiten? Die Sorge für Familienmitglieder ist mehr, als abends ne größere Packung Nudeln in den Kochtopf zu schütten.
@teresabuecker
Höre schon all die CDU-, FDP- und AfD- Deppen an den Stammtischen brabbeln: "Ja, und wieviele Minuten hat die werte Frau Bücker zum Tippen dieses Posts aufgewendet? Dafür war dann wieder Zeit da, oder wie?". Vollspacken
@teresabuecker endlich habe ich ein Wort dafür. Ja, es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich pro Richtung 45 Minuten oder 60 Minuten brauche. Das summiert sich zu ner halben Stunde. Eines haben Eltern/Sorgende eigentlich nie: Zeitwohlstand.
@teresabuecker Samstag 9:00 Prüfungstermin in München. Nicht mit dem Zug die 120 km angereist, da keine Verbindung so früh vorhanden. In Randbezirk geparkt aufgrund der Parkplatzsituation. Die geplante S-Bahn kam leider nicht... Also mit dem Auto tiefenentspannt zur Prüfung!
@teresabuecker und jetzt stell dir mal vor, dass es Menschen gibt, deren Grund, den Aufzug zu nehmen nicht irgendwann aus dem Buggy raus wächst & einfach selbst laufen kann...
(Ich schreib das jetzt nicht tatsächlich an & für dich sondern wegen der Mitlesenden, denen mal bewusst werden sollte, wie der Alltag behinderter Menschen aussieht)
@Seitansbraten Ja, es ist noch mal so viel ätzender und ausschließender. Den Buggy kann man oft runter tragen (nicht immer), aber mit Rollstuhl oder anderen Einschränkungen geht dann nix mehr. Und dann gibt es ja noch etliche Bahnhöfe ganz ohne Aufzug.
@teresabuecker@Seitansbraten da gibt es jetzt zumindest testweise diese BVG Muva App, weiß aber nicht wie gut das klappt. Kann man, glaube ich, auch mit Kinderwagen nutzen 🤔 vielleicht bringt es was https://www.bvg.de/de/verbindungen/bvg-muva
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