Zu den bittersten Niederlagen meines Lebens gehört, dass es mir trotz eBooks, Papierbüchern, Videos, Podcasts usw. zu wenig gelungen ist, die Erkenntnisse der #Rentierstaatstheorie über die autoritären Gefahren von Öl & Gas zu vermitteln.
@BlumeEvolution ich wurde (wie ich lese, auch dank Ihres Engagements) mittlerweile soweit konditioniert, dass ich ein innerliches Zucken verspüre, wenn jemand "Verschwörungs-Theorie" sagt oder schreibt. 👍
Und am Huftier-Begriff sieht man, wie unser Begreifen ausgetrickst werden kann. Interessant!
@BlumeEvolution@mina ich bin selbst nicht ganz sicher, denke aber das hat mit dem berühmten Ankereffekt (D. Kahnemann) zu tun. Expertinnen / Experten in Psychologie können das hier vermutlich besser einordnen.
@silberspur@BlumeEvolution@mina Problem ist, selbst wenn man dann mental aus Lappland weg ist, ist man als nächstes erstmal beim Pensionär und muss den Leuten verklickern, dass Rente was Schlechtes ist. "Rentierstaat" ist als Begriff quasi der plakative Worst case der Wissenschaftskommunikation.
@Fischblog@silberspur@BlumeEvolution@mina
Nein, die Alters- oder BU-Rente ist nichts Schlechtes, weil es hier um einen anderen Sachverhalt geht, nämlich die Rente im sozialpolitischen Sinne.
Die Rente in der rein ökonomischen Definition ist der Ertrag aus Wertpapieren und Kapitalanlagen (deshalb "Rentenfonds", die verzinste Anleihen enthalten). Das Phänomen hierbei ist, dass das Kapital Erträge generiert, ohne dass dafür eine Arbeitsleistung erbracht wird.
@BlumeEvolution Der Begriff war sicher etwas schwer verständlich, aber ich glaube, das Problem war vielen auch klar, ohne einen Namen dafür zu haben.
Aber mögliche Gegenmaßnahmen scheiterten nicht nur an Reaktanz. Lange waren Alternativen zu teuer und ineffizient - und bei Kunststoffen gibt es außer ein paar wenigen wie PLA aus Maisstärke immer noch keine (wobei sie natürlich nicht überall nötig wären).
@mort laut Wikipedia nutzt die chemische Industrie weltweit 6-7% des Erdöls, 🇩🇪 24%, das meiste geht in Brenn- und Kraftstoff. Ich denke, für die Chemie gäbe es auch ohne autoritäre Regime genug Erzeugung. Alternativ ist Pflanzenöl, Biogas und Recycling auch zur Herstellung der heute üblichen Kunststoffe geeignet. @BlumeEvolution
@KarlE@mort@BlumeEvolution Wenn es um Kunststoffe und andere Erzeugnisse geht, die direkt aus Erdöl gewonnen bzw. gemacht werden, würde ich dir zustimmen. Leider ist das größere Problem hier der Energiebedarf und dort die Fossilen zu ersetzen wird interessant werden. Da trifft gerade Ambition auf Wachstumszwang und Shareholder-Befriedigung. Das wird auch für mich in Zukunft eine Herausforderung werden, befürchte ich.
Tatsächlich ist das mit der Substitution nicht so einfach. Was die wenigsten über die Wertschöpfungskette von Mineralöl verstehen, ist, dass es hier Kuppelproduktion gibt. Die chemische Industrie mit allem was dran steckt, braucht primär die leichten Komponenten. Die Moleküle, die Diesel werden, nützen da nix und Kapazität an Konversionsanlagen ist aktuell eher gering.
@AndiPopp@KarlE@mort@BlumeEvolution Ich weiß gerade nicht, ob wir über das gleiche reden, ehrlich gesagt.
Wir reden ja nicht davon das Erdöl umzuwandeln um es "besser" als Rohstoff für die Industrie verwendbar zu bekommen, sondern Ersatz an sich zu finden bzw. herzustellen.
Vor allem, wenn eine eventuelle Reduktion des Erdölbedarfs (als Brennstoff) die Verfügbarkeit der Kuppelprodukte mit reduziert. Das kann kein SCM der Welt kompensieren, wenn keine Ersatzlösungen geschaffen werden.
@AndiPopp@KarlE@mort@BlumeEvolution Das ist ja auch eine Herausforderung für R&D, Anlagentechnik und für die Finanzierung. Und vor allem wenns ums Geld geht, stehen wir uns leider mit vielen z.T. entgegengesetzten Interessen, Prioritäten (und Meinungen) selbst im Weg.
Ich arbeite in einem Betrieb, das anorganische Materialien produziert und bekomme zumindest am Rande firmenpolitsche Debatten mit, die mich mit betreffen.
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