Online-Dienstleister behaupten, sie könnten beim Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse helfen. Die GKV kritisieren "systematischen Rechtsmissbrauch", Verbraucherschützer warnen. Von Moritz Hartnagel.
Krankenkassen-Verband fordert Reform der Pflegeversicherung
Aus der Sicht der gesetzlichen Krankenkassen ist die Pflegeversicherung dringend reformbedürftig. Der Spitzenverband forderte nun die Einsetzung einer Enquete-Kommission durch den Bundestag noch in diesem Jahr.
Wenn eine Krankschreibung verspätet eingereicht wird, muss trotzdem Krankengeld gezahlt werden. Das hat das Bundessozialgericht entschieden. Denn seit 2021 müssen die Arztpraxen die Arbeitsunfähigkeit bei der Krankenkasse melden.
Krankenkassen sehen bei Gesundheitsapps oft nur geringen Nutzen
Gesundheitsapps werden inzwischen häufiger genutzt. In Anspruch genommen wurden seit dem Start der digitalen Anwendungen im September 2020 rund 374.000 Apps über die Krankenkassen - doch die sehen nur einen geringen Nutzen.
Patient: Mein Kind ist krank, kann ich einen Termin bekommen?
Arztpraxis: wir haben leider keine Termine mehr frei.
P: Ich bin privat versichert.
A: ach so, dann können wir kurzfristig etwas einrichten.
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Später, beim Termin, beim Vorzeigen der Versichertenkarte...
A: Hey, Sie sind ja gar nicht privat versichert!
P: Wer hat denn mit dem Lügen angefangen?
Dauerhafte Regelung: Telefonische Krankschreibung wieder möglich
Die Krankschreibung per Telefon ist wieder möglich. Für bis zu fünf Tage können sich Patientinnen und Patienten krankschreiben lassen, ohne in die Praxis gehen zu müssen. Die Regelung soll dauerhaft gelten.
Kritik an Milliardenverschwendung bei Krebsmedikamenten
Mehrere große Krankenkassen fordern Transparenz und neue Gesetze bei der Finanzierung von Krebsmedikamenten. Recherchen von NDR, WDR und SZ hatten hohe Zusatzgewinne bei Apotheken aufgedeckt, die solche Medikamente herstellen.
"#Apotheker, die #Krebsmedikamente herstellen, können mit einer einzigen Infusion mehr als 1000 Euro extra verdienen. Das zeigen interne Preislisten, die #WDR, #NDR, #SZ und #Monitor vorliegen. Die #Krankenkassen könnte das jährlich bis zu 500 Millionen Euro kosten."
Bund und Kassen fordern Länder zu mehr Pflege-Investitionen auf
Seit Jahren steigen die Preise für Heimplätze - mehr als 2500 Euro müssen Pflegebedürftige im Schnitt pro Monat zahlen. Krankenkassen und Gesundheitsministerium sehen nun die Länder in der Pflicht, die Kosten zu senken. Von J. Zimmermann.
#Krankenkassen übernehmen keine Fahrtkosten bei ambulanten Terminen zu der nächsten Spezialklinik, die fast 100 km entfernt ist und mehrmals besucht werden muss.
Das ist sozial, ungerecht. Menschen mit viel Geld werden die Fahrtkosten kaum stören. Für Menschen mit wenig Geld ist das eine schwer zu überwindende Hürde.