Und weil meine Frau und ich als gleichgeschlechtliches Ehepaar mittlerweile von mehreren Personen in unserem Dorf teils offen beleidigt und bedroht werden, habe ich heute zwei Überwachungskameras am Haus installiert. Passend zum #IDAHOBIT, dem heutigen internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit.
Und ja, das ist enorm belastend, und ja, Queerfeindlichkeit nimmt deutlich spürbar zu.
Ein ganz starkes Zeichen aus den #Fußball-Fanszenen an alle #queeren #Profis, die unter der allgemeinen und in dieser Blase besonders ausgeprägten #Queerfeindlichkeit leiden:
"Ihr allein entscheidet über das Wann und Wo Eurer #ComingOuts. Aber wenn es so weit ist, sind wir da."
"Wir werden weder jetzt noch dann schweigen. Denn uns alle eint ein starkes Band: die #Liebe zum Fußball."
Interessenverbände sehen mehr Anfeindungen gegen queere Menschen
Seit Jahren steigt die Zahl der Anfeindungen und Übergriffe auf queere Menschen. Im vergangenen Jahr habe sich das gesellschaftliche Klima noch einmal verschärft, sagt der Lesben- und Schwulenverband.
Leider wie erwartet: »Ex-Fußballer Marcus Urban hatte bereits im Februar ein Gruppen-Coming-out deutscher, österreichischer und englischer Fußballprofis für den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT), angekündigt (...). [Nun] schraubte [er] die Erwartungen zurück: [...] Viele Spieler hätten Angst, "dass sie nach einem Coming-out in Ungnade fallen würden in der Branche." #Fußball#toxischeMännlichkeit#Queerfeindlichkeit
Scheiße 😲: »Die Zahl der queerfeindlichen Angriffe in Berlin ist einem Bericht des Antigewaltprojekts Maneo zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Fachstelle registrierte 2023 insgesamt 685 neue Fälle und Hinweise, wie Maneo am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts mitteilte. Das waren 23 Prozent mehr als im Vorjahr.«
»90 Prozent von queeren Amerikaner*innen zwischen 13 und 24 Jahren erklärten laute einer neuen Studie, dass ihre Wohlbefinden negativ von der "aktuellen Politik" beeinflusst werde. (...)
Zwölf Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten einen Suizidversuch unternommen zu haben. Sogar 39 Prozent hätten über Suizid nachgedacht – bei nichtbinären und trans Befragten waren es sogar 46 Prozent.« #Queerfeindlichkeit #Konservative #Suizid #MentalHealth
Der christlich-fundamentalistische Verein Teenstar betreibt mindestens an bayerischen Schulen queerfeindlichen Sexualunterricht. Sie gehen damit auch an Grundschulen. Das ist nicht nur schädlich für queere Schüler*innen, sondern auch illegal. Sie machen trotzdem weiter.
Partei für reaktionäre und privilegierte weiße cis Menschen befindet sich jetzt endgültig bei der Umsetzung von "1984":
Verbot von gendergerechter Sprache ist "Genderfreiheit".
Auch priveligierter weißer cis Mann dieser Partei ("Wissenschaftsminister" Markus Blume): Gendergerechte Sprache ist sowieso unwichtig. Und: Man(n) darf ja eh nichts mehr sagen...
Ein weiteres forschungspolitisches Schwergewicht, das sich vor kurzem von X/Twitter verabschiedet hat, ist die All European Academy, ALLEA, ein Zusammenschluss von Akademien der Wissenschaften und ähnlichen Einrichtungen in Europa. https://allea.org/allea-ceases-activities-on-x-twitter/
Sie begründete das so:
„Unser Engagement für die akademische Freiheit und die Wissenschaft als globales öffentliches Gut steht im Mittelpunkt unserer Aktivitäten, und die derzeitige Politik von X steht nicht im Einklang mit unserem Auftrag.“ https://twitter.com/ALLEA_academies/status/1737751876521607295
Auf Mastodon ist sie aktiv unter: https://eupolicy.social/@ALLEA
und schrieb dazu: „Durch den enormen Anstieg von Trans- und #Queerfeindlichkeit, #Rassismus, #Misogynie, #Antisemitismus und anderen menschenfeindlichen Inhalten sei „X für eine öffentliche Stelle kein tragbares Umfeld mehr“, begründete die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, #FerdaAtaman, die Entscheidung. ... Auch sei die Zahl der Hasskommentare so massiv angestiegen, dass die Antidiskriminierungsstelle dem nur noch mit einem hohen personellem Aufwand begegnen könne. „Es ist fraglich, ob das mit Steuermitteln noch zu rechtfertigen ist“, sagte Ataman.
„... Ministerien und staatliche Stellen sollten sich fragen, ob es weiterhin tragbar ist, auf einer Plattform zu bleiben, die zu einem Desinformations-Netzwerk geworden ist und dessen Eigentümer antisemitische, rassistische und populistische Inhalte verbreitet“, ergänzte Ataman.
🤮😡 #DaveChappelle bekommt bei #Netflix wieder eine Bühne für das, was er am besten kann: W̴i̴t̴z̴e̴ ̴e̴r̴z̴ä̴h̴l̴e̴n̴ Gegen #trans und jetzt auch behinderte Menschen hetzen:
»Auch in seiner neuen Sendung auf Netflix schießt Dave Chappelle erneut am liebsten gegen trans Menschen – jetzt hat er sich zudem Menschen mit Behinderung als Opfergruppe ausgesucht.«
"Ich bin ein Mädchen, genau wie du, Schlampe! Komm her und lutsch meinen Mädchen-Schwanz."
Wenn ein Sportlehrer einen Schüler zum Schiedsrichter macht, weil er voraussetzt, dass auch ein Junge, der null komma null mit Bällen umgehen kann, zumindest die Spielregeln kennt, obwohl die noch nie im Unterricht behandelt wurden, und wenn dieser Schüler dann vor der Klasse bloßgestellt wird, weil er tatsächlich keine einzige verdammte Regel dieser heterosexuellen Mistkacke kennt, die ihn nie interessiert hat und nie interessieren wird, dann ist das (auch) strukturelle queerfeindliche Gewalt.
„Das ist nicht Kulturkampf, das ist menschenverachtend“, sagt @CEmcke über #Antifeminismus und #Queerfeindlichkeit als machtpolitische Strategie von Parteien wie CDU, CSU, FDP und AfD. @chclemm verweist auf Koalitionsvertrag in Hessen, der das versucht über ein „Gendern-Verbot“ und wo auch SPD beteiligt ist.
Tobias Ginsburg spricht beim Dissens-Podcast über ein oft unterschätztes Thema: "Männlichkeitswahn", Antifeminismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit in der extremen Rechten, auch als deren strategisches Scharnier zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft innerhalb einer fast weltweiten rechtsautoritären Kampagne.
Er redet u.a. darüber, warum es ihm Angst macht, in bürgerlichen deutschen Medien Talkingpoints zu finden, die noch vor ein paar Jahren nur in faschistischen Kreisen zirkulierten. Es geht auch kurz, skurril genug, um eine Männergruppe bei den Liberalen und um eine Straight Pride Parade.
Ich habe schon ein paar Interviews mit Tobias Ginsburg gehört, aber die sind immer unfassbar dicht, und er hat einfach so viele bizarre Szenen erlebt und kann so munter erzählen, dass ich jedesmal wieder gebannt zuhöre. Trotz des heftigen Themas zieht mich das auch nicht so runter, wie man erwarten könnte.
Ein Aspekt, der mich jedesmal herausfordert: Ginsburg spricht über seine Empathie mit extrem Rechten, Freundschaften, teils auch über Mitleid. Als Strategie der Undercover-Recherche leuchtet mir das ein, aber es bleibt irgendwie ein unbehaglicher Grusel, der sich in mir schwer verhakt. Austausch dazu wäre mir willkommen, wenn ihr mögt.
Das Gespräch ist von März 2022, aber es hat natürlich nichts an Aktualität verloren.
Der brutale Terror der Hamas ist auch ein Krieg von Männern, der sich erbarmungslos gegen Frauen richtet. Es ist nicht überraschend, dass die Terroristen zahlreiche Frauen und Mädchen verschleppen, sie erniedrigen, sie misshandeln.
Es ist nicht nur ein besonders schmerzliches Druckmittel, sondern auch Ausdruck der Verachtung von Frauen, von Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.
Die Thüringer CDU-Fraktion will mit einem "Korrekte-Sprache-Gesetz" geschlechtergerechte Sprache in Schulen und Verwaltung verbieten.
Den Gesetzentwurf durchzieht das rechte Verschwörungsnarrativ der übermächtigen Minderheit, die Kinder ideologisieren will, der falsche Gebrauch von Begriffen und die verlogene Instrumentalisierung von behinderten, migrantisierten und rechtschreibschwachen Menschen.
Aus dem Gesetzentwurf:
"Verantwortlich für [...] die Weiterentwicklung der Rechtschreibung ist [...] nicht das opportune politische Handeln einer dem "Gender-
Mainstreaming" verpflichteten ideologisierenden Minderheit."
"[Geschlechtergerechte Sprache] ist Ausdruck einer bestimmten gesellschaftlich-politischen Auffassung, die entsprechend der Vorstellung einer "flüssigen" Geschlechtlichkeit ("Genderfluid") das tradierte binäre Geschlechtersystem von Männern und Frauen infrage stellt."
Argumentativ entspricht das alles weitgehend den Ideen der AfD.
Anders als die AfD heuchelt die CDU (noch?) vor, nicht-binäre Menschen vor Diskriminierung schützen zu wollen, während sie gegen sie arbeitet. Und die AfD würde "Genderzwang" nicht in Anführungszeichen setzen. Ansonsten ist vollkommen klar, in welche Richtung die Union da marschiert und mit wem.
Analsex an sich ist kein Infektionsrisiko. Sex mit mehreren Menschen ist an sich kein Infektionsrisiko. Sex mit HIV-Positiven ist an sich kein Infektionsrisiko.
Aber ungeschützter Sex ist ein Infektionsrisiko.
Eine feste Beziehung an sich bietet keinen sicheren Infektionsschutz.
Es ist ernüchternd, dass Bundesärztekammer und Paul-Ehrlich-Institut es auch nach Jahren der Kritik nicht hinbekommen, die Fragebögen zur Blutspende so zu formulieren, dass dabei reales Schutzverhalten abgefragt wird, statt Risikomythen zu verstärken.
Anstieg queerfeindlicher Gewalt, auch nach dem CSD:
"Der LSVD fordert eine Landesstrategie sowie einen Runden Tisch zu queerer Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit. Beides ist im Koalitionsvertrag angekündigt.
Die Art und Weise, wie in Berlin Zahlen erhoben würden, sei bundesweit vorbildlich. Doch daraus müssten geeignete Konsequenzen gezogen werden."
Queerfeindlichkeit: Verstärkte Mobilisierung gegen queere Menschen
Ob über Homosexuelle, Dragqueens oder trans Personen: Desinformation über queere Menschen ist in den sozialen Netzwerken allgegenwärtig. Aus Sicht von Experten kann das verheerende Folgen haben. Von C. Reveland und P. Siggelkow.
Regenbogenfarben angezündet und die @polizei_nrw_k feiert Festnahme.
Doch: Wie kommt es überhaupt zu einem solchen Klima rechter Hegemonie in Köln?
Milde Polizeipolitik gegen queer-hassende Aufmärsche (NRWerwacht, KölnIstAktiv) sind ein Teil des Problems, dem solche Fahndungen letztlich hinterherlaufen!
"Love is love", "lieb doch, wen du willst", "egal, wen man liebt"...
Der alljährliche Tip zum Pride Month:
Wenn man über queere Menschen reden möchte und dann nur von Liebe redet, bleibt dabei ein großer Teil dessen, was queere Menschen queer macht, unsichtbar.
LGBTQIA+: Es hat einen Grund, dass wir so viele Buchstaben in unsere Akronyme packen: Sichtbarkeit der queeren Vielfalt.
Trans, inter, queer, asexuell, aromantisch, nicht-binär, agender, Fetisch, BDSM haben nichts damit zu tun, wen man liebt.
Bitte macht euch gelegentlich mal klar, wie viele Ebenen von Queersein es gibt und was die ganzen Buchstabennudeln konkret bedeuten. Ihr könnt unsere Communities nur unterstützen, wenn ihr sie versteht.
Wenn es um queerfeindliche Gewalt geht, geht es eh nicht um Liebe. Wir werden nicht angegriffen, "weil wir lieben, wen wir lieben". Davon abgesehen, dass diese Formulierung die Ursache zu den Opfern verschiebt: Wir werden nicht angegriffen, weil wir jemanden lieben, sondern weil wir durch Aussehen, Kleidung und/oder Verhalten als sichtbarer Störfaktor in der patriarchalen Ordnung eingestuft werden - was übrigens auch nicht-queeren Menschen passieren kann.
Es geht bei antiqueerer Gewalt nie um Liebe. Es geht - aus Perspektive der Angreifenden - um eine Bereinigung des öffentlichen Raums von sichtbaren Störungen der heteronormativen Matrix.
Bitte weniger Poesiealbumskitsch und mehr informierte Aufmerksamkeit.
#Spahn (schwul) goes Weidel: »“Millionen Menschen bekommen von einer großstädtisch geprägten Elite vermittelt, dass sie falsch leben“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag der „Welt am Sonntag“.
„Selbst die Ansicht, ein Mann hat einen Penis und eine Frau nicht, gilt inzwischen in Teilen der Ampel-Koalition als problematisch.“ […]
Die Union als bürgerliche Opposition müsse dazu einen klaren Gegenentwurf anbieten«.
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